Neue Lebensmittelkette startet in Wels
VÖLS / WELS. Nach zwei Filialen in Wels folgt Salzkammergut – Zielgebiet reicht bis Linz.
Am Mittwoch eröffnete die Familie Mölk ihre erste Filiale in Oberösterreich. Dieser ersten Diskontfiliale der Marke T&G folgt noch heuer die Kernmarke MPreis. Auch diese feiert in Wels ihre Oberösterreich-Premiere. Im Spätherbst sollen im Traunpark die Rollbalken hochgezogen werden.
Erstmals bestätigt Peter Paul Mölk anlässlich des Markteintritts, dass Oberösterreich das nächste Expansionsgebiet der Lebensmittelkette mit derzeit 280 Filialen ist. „Wir haben einen Radius von 300 Kilometern rund um Völs definiert. Der reicht bis Linz“, sagt Peter Paul Mölk.
In Linz hat MPreis bereits zwei Mal sein Glück versucht, bei der Kepler Uni haben die Tiroler gegen Spar den Kürzeren gezogen. Auch für den Nahversorger, der im Zuge des Neubaus der Uniklinik geplant ist, kamen sie nicht zum Zug.
Daher liegt der Fokus vorerst auf Verdichtung: Also soll die Lücke zwischen den Filialen im nördlichen Land Salzburg (Hallwang und demnächst Köstendorf) und Wels geschlossen werden. Daher sind die nächsten Ziele Lenzing und St. Georgen. In Lenzing erfolgt im September der Spatenstich, sagt Mölk. Dort zieht MPreis in eine bestehende Immobilie ein.
Für die kleinen Orte mit 1000 bis 2000 Einwohnern haben die Tiroler ihre MPreis-Filialen geschrumpft. Mit sogenannten
MiniMs wolle man die Nahversorgung sichern. Ein erster solcher Markt soll in Gosau entstehen.
Dritte Generation ist am Ruder
Damit beschleunigt die Tiroler Unternehmerfamilie ihr Expansionstempo deutlich. Lange war das Familienunternehmen auf Tirol beschränkt, seit 1992 gibt es Filialen in Salzburg und Kärnten. Seit 2002 auch in Südtirol.
Vor drei Jahren erfolgte der Generationswechsel im Unternehmen, seither führt Peter Paul Mölk (49) die Lebensmittel-Handelskette mit seinem Cousin David (44) und Großcousin Sebastian (39). Daher wurde die Expansion Richtung Oberösterreich und Vorarlberg ein Thema.
„Ob ich von Völs ins hinterste Zillertal oder nach Linz fahre: In der Wintersaison brauche ich gleich lang“, so die Argumentation Mölks für den Weg Richtung Osten.
Dass der Lebensmittelhandel überbesetzt ist und jede zusätzliche Filiale nur zu mehr Verdrängungswettbewerb führe, bestätigt Mölk. Als kleiner Spieler neben den Riesen Rewe, Spar und Hofer sei man aber „zum Wachstum verdammt“, so der Tiroler. „Die Großen können ihre IT, ihre Personalentwicklungs- und ihre Marketingkosten auf zehnmal so viele Filialen aufteilen.“
Eine lange kolportierte Übernahme von Unimarkt durch MPreis ist jedenfalls vom Tisch. Diese hätte wegen der regionalen Ergänzung Charme gehabt. Kooperiert wird mit der Pfeiffer’schen Handelsfirma bei Bio („Natürlich für uns“) und der Preis-Einstiegsmarke „Jeden Tag“.
In Tirol groß geworden
280 Filialen betreibt MPreis in den vier Bundesländern Tirol, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg – und in Südtirol. 5900 Mitarbeiter sind beschäftigt.
1920 gründete Therese Mölk ein erstes Geschäft in Innsbruck. Inzwischen ist die Firmenzentrale in Völs, samt eigener Großbäckerei, einem Fleischzerlegebetrieb und ab September auch mit einer Großdestillerie.
900 Millionen Euro Bruttoumsatz – nach 877 Millionen Euro – macht der eigentümergeführte Familienbetrieb.
Mehr Vielfalt ist zu begrüßen. Die Konzentration auf vier Große ist für die Kunden kein Vorteil.
Das Sortiment von denen ist erfrischend anderes! Man glaubt es in OÖ noch kaum, aber es gibt viele nette Produkte abseits von Rewe & Spar.
"T&G" als einen Discounter zu bezeichnen halte ich aber für übertrieben. Das ist doch im Prinzip ein M-Preis mit einem anderen Schwerpunkt (mehr Großpackungen und Getränkegebinde). Alles Gute jedenfalls bei uns.
Bin gerne in Tirol bei M Preis einkaufen! Freue mich auf das herrliche Bio Brot und Gebäck von Therese Mölk! Und die mega Mandelstangerl! 😋
Ein bisserl mehr Auswahl in Linz tät´ned schaden...
Die Idee der M-PREIS Minimärkte ist interessant. Sie könnten in manchen kleineren Orten die früheren Krämer ersetzen.
Es gibt zwar viele Supermärkte in Österreich, aber keinen österreichischen Familienbetrieb. Das gehört doch unterstützt.
Spar gehört drei österreichischen Familien