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Tourismus-Obmann Seeber: Rekordnächtigungen, aber Facharbeitermangel

Von nachrichten.at/apa, 10. Dezember 2024, 12:43 Uhr
Beruf Gastfreund von Dietmar Mascher
Robert Seeber Bild: OÖN

WIEN/LINZ. Senkung von Lohnnebenkosten wie Unfallversicherung und Arbeitslosenversicherung gefordert

Der Tourismus brummt, aber es fehlt an Personal. "Das Geschäft und das heurige Jahr waren wirklich hervorragend", sagte Wirtschaftskammer-Tourismusspartenobmann Robert Seeber. Zugleich klagte er im Klub der Wirtschaftsjournalisten, dass die Gewinnmarge niedrig sei, Fachkräfte fehlten, die Steuer- und Abgabenbelastung wie auch die Energie- und Lohnkosten hoch seien. Seeber forderte von der nächsten Regierung weniger Lohnnebenkosten und mehr Hilfe bei der Betriebsnachfolge.

Bei den Lohnnebenkosten nannte der Linzer die Unfallversicherung, die Arbeitslosenversicherung und Beiträge zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), die aus seiner Sicht gesenkt werden könnten. Die Einkommenssteuer sollte auf maximal 40 Prozent begrenzt werden. Damit am Land weiter Tourismusbetriebe überleben, könnten Kommunen oder Gemeinden Betriebe zur Verfügung stellen, ohne Pacht zu verlangen, schlägt Seeber vor.

Aufstockung auf 5000 Saisonniers

Im Kampf um die Besetzung freier Jobs setzt die WKÖ auch auf Saisonniers. Seeber geht davon aus, dass das Kontingent noch heuer um 500 auf knapp 5000 erhöht wird. Die Begutachtungsfrist dafür laufe bis 16. Dezember. Das sei auch dringend notwendig, da in den meisten Teilen Österreichs das Kontingent bereits ausgeschöpft sei. Am liebsten wäre ihm, wenn Österreich die Kontingente ganz freigeben würde, zumindest einmal probeweise auf ein oder zwei Jahre: "Am liebsten wär mir: Aufmachen und dann schau ma". Aber "man kriegt die Leute eh nicht", versuchte er die Sorge vor einem Zustrom von Menschen aus Drittstaaten auf den heimischen Arbeitsmarkt zu zerstreuen.

Rund 50.000 Betriebe dürften in den nächsten zehn Jahren in Österreich übergeben werden. Von der Politik fordert Seeber dabei weitere Erleichterungen in Form eines "Nachfolgepakets". Das sollte die komplette Befreiung von Steuern und Abgaben bei der Übergabe des Betriebs in der Familie beziehungsweise höhere Freibeträge und eine Streckung der Steuern auf den Veräußerungsgewinn von drei auf fünf Jahre bei anderen Übergaben beinhalten. Erbschaftssteuern "die in die Substanz gehen" könnten der Todesstoß für viele Betriebsübergaben sein, warnt Seeber.

Die Erhöhung der Grundsteuer, soweit sie bisher in den Koalitionsverhandlungen diskutiert wird, macht Seeber hingegen weniger Sorge. Er glaube nicht, dass das "der große Brocken ist, der unsere Betriebe belasten wird".

Auch ÖHV für Freigabe von Saisonnier-Kontingenten

In die gleiche Kerbe wie Seeber schlug am Dienstag in einer Aussendung Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Er forderte ebenfalls einmal mehr niedrigere Steuern, Zuständige für Entbürokratisierung und Transformation in der neuen Regierung, konkrete Wertschöpfungsziele für den Tourismus, und eine Anhebung oder "noch besser" Streichung der Saisonnierkontingente.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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LiBerta1 (4.369 Kommentare)
am 11.12.2024 08:42

Solange man mit Sozialhilfe gut über die Runden kommt, gibt es keinen Grund sich die harte Arbeit in der Gastronomie anzutun.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.559 Kommentare)
am 10.12.2024 16:23

Geht es noch billiger?
Dumpinggehalt zahlen und dann nicht mal mehr sich Unfallversicherung leisten wollen...
Immerhin hält diese Unternehmern den Rücken bei Arbeitsunfällen frei.

Und die Kosten bei Arbeitslosigkeit auch wieder sozialisieren zu wollen...

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Coolman12 (470 Kommentare)
am 10.12.2024 15:29

Mittlerweile verdient man in der Tschechei und Ungarn fast genauso viel wie bei uns im Tourismusgewerbe. Super ausgebucht, die Preise so hoch wie noch nie, aber für das Personal ist nichts da.
Bezahlt das Personal ordentlich, dann bekommt ihr auch genügend davon .

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Kopfnuss (11.349 Kommentare)
am 10.12.2024 21:44

So schlecht wird in der Gastronomie aber auch wieder nicht bezahlt.
Und beim Vergleich mit Ungarn oder Tschechien sieht man, wie realitätsfremd die Aussagen sind. Da liegen zu Ungarn 300% Unterschied dazwischen!

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