Unilever profitiert von der Teuerung
LONDON. Der britische Konsumgüterhersteller steigerte seinen Umsatz bei stabilem Absatz.
Bei Unilever beflügeln höhere Preise das Geschäft. Nach Angaben des britischen Konsumgüterherstellers vom Dienstag stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um rund neun Prozent auf 30,4 Milliarden Euro, während der Absatz nahezu stabil blieb. Den größten Schub lieferte das Geschäft mit Kosmetika und Körperpflege. Zum Konzern gehören Marken wie Langnese, Dove oder Knorr.
Analysten hatten mit einem etwas geringeren Konzernumsatz gerechnet. Das Management zeigt sich hingegen etwas optimistischer. Kurz nach Handelsbeginn ging es für die Unilever-Aktie um fast fünf Prozent nach oben. Hein Schumacher, seit Anfang Juli Unilever-Chef, geht zwar davon aus, dass die Preiserhöhungen im weiteren Jahresverlauf niedriger ausfallen dürften als bisher. Er stellt aber für 2023 ein Wachstum der Erlöse von mehr als fünf Prozent in Aussicht. Unter Schumachers Vorgänger Alan Jope hatte der Konzern zuletzt noch das obere Ende der auch langfristig geltenden Spanne von drei bis fünf Prozent angepeilt.
Das Management rechnet zudem mit einer leichten Verbesserung der bereinigten operativen Marge, unter anderem dank Investitionen in das Markenportfolio im Gesamtjahr. Die Marge stieg im ersten Halbjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 17,1 Prozent. Der Gewinn für die Aktionäre erhöhte sich um ein Fünftel auf rund 3,5 Milliarden Euro. Dies lag laut Unilever auch an Teilverkäufen und geringerem Aufwand für Umstrukturierung.