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"Unser Berufsstand ist bedroht"

28. August 2020, 00:04 Uhr
"Unser Berufsstand ist bedroht"
Rudolf Kolbe Bild: VOLKER WEIHBOLD

WIEN/SCHWERTBERG. Die Ziviltechniker wollen eine Gesetzesnovelle aushebeln.

"Es geht um die Unabhängigkeit der Ziviltechniker und in Folge um unseren Berufsstand", sagt Rudolf Kolbe, Schwertberger Ziviltechniker für Vermessungswesen und Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (Buko). Seine Kritik und die der Kammer gilt einer Gesetzesnovelle, die in Begutachtung ist. Wegen eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs muss das Berufsgesetz der Ziviltechniker geändert werden.

"Es ist eine Übererfüllung eines EuGH-Urteils", sagte Kammer-Präsident Erich Kern gestern bei einer Pressekonferenz in Wien. Das aktuelle Berufsgesetz der Ziviltechniker verstößt laut EuGH-Urteil gegen die Dienstleistungsrichtlinie. Mit der Gesetzesnovelle sollen künftig 50 Prozent des Kapitals der Ziviltechnikergesellschaften von berufsbefugten Ziviltechnikern, Ziviltechnikergesellschaften oder interdisziplinären Ziviltechnikergesellschaften gehalten werden. "Durch die Möglichkeit von Schachtelbeteiligungen ist aber eine Hintertür aufgemacht worden. Der Anteil an Ziviltechnikern kann auf einen marginalen Anteil gedrückt werden – obwohl auf der Packung noch immer Ziviltechniker oben steht", sagt Kolbe. "Es geht auch darum, dass der Kunde eine gute und unabhängige Dienstleistung bekommt." Die Bedeutung hochqualifizierter, unabhängiger Experten für die Gesellschaft sei von der EU-Kommission und dem Gesetzgeber offenbar nicht erkannt worden, heißt es außerdem in einer Stellungnahme aller Länder-Ziviltechnikerkammern, die insgesamt 6000 Betriebe vertreten. (viel)

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6  Kommentare
6  Kommentare
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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 28.08.2020 06:15

Ziviltechniker, auch so ein kuk Relikt. Braucht in der realen Wirtschaftswelt auch keiner.

Die EU hat recht, weg mit den alten Zöpfen. Der Markt regelt das viel besser.

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 28.08.2020 06:02

Ziviltechniker, auch so ein kuk Relikt. Braucht in der realen Wirtschaftswelt auch keiner.

Die EU hat recht, weg mit den alten Zöpfen. Der Markt regelt das viel besser.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.08.2020 12:39

> Der Markt regelt das viel besser.

Das hat die Thatcher auch bei den Banken gesagt - und dann kam 2008.

Es gibt zu viele Leute, die über Regeltechnik reden, obwohl sie vom Regelkreis keine Ahnung haben. Solche Leute klemmen den Termperaturfühler ab und reißen das Fenster auf, wenns zu heiß wird. Der Regler wirds schon regeln.

Außerdem: nach was für parlamentarisch geschriebenen Gesetzen urteilt denn der EUGH überhaupt? Nach selber geschriebenen.

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 28.08.2020 13:38

Studienkollege hatte ZT Prüfung gemacht - köstlich amüsante österreichische Posse. Lachen oftmals darüber 🙃🥳🤭

Bin froh, dass EUGH das nun abschafft.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.08.2020 19:20

> köstlich amüsante österreichische Posse

Ob der EUGH das monarchistische Relikt kennt, wonach die Behörden zwar allerlei entscheiden aber für nichts haften?

In medizinischen Fragen zum Beispiel müssen Fachärzte ihre Gutachten und Befunde unterzeichnet liefern weil die Amtsärzte nicht für die Entscheidung gerade stehen.

Das gleiche gilt in Österreich - in Österreich - für Kessel, für Krane usw, Kürzlich habe ich eine lustige Sache von der Post bekommen: da müssen zivile Ingeneure eine Zusatzausbildung nachweisen für das Einschalten einer Anlage.

Für Juristen, besonders für Anwälte ist alles amüsant, wovon sie keine Ahnung haben und weshalb sie das doppelte Honorar sie kassieren dürfen.

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 28.08.2020 19:53

Verantwortlich sein wenn das Feuer in Wien anders brennt wie in Vorarlberg ist ohnehin interessant 😉 aber Hauptsache die Leute sind von der Straße ....

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