US-Notenbank lockert Geldpolitik erneut – Zinspause im Jänner?
WASHINGTON. Die US-Notenbank Fed hat ihre Zinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Die Spanne der Leitzinsen wird auf 4,25 bis 4,50 Prozent reduziert, wie die Fed am Mittwoch in Washington bekannt gab.
(Der Artikel wurde zuletzt um 21:24 Uhr aktualisiert)
Die US-Notenbank Fed senkt zu Jahresende erneut die Leitzinsen und dürfte 2025 ihre Geldpolitik langsamer lockern als bisher gedacht. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell setzten wie erwartet den geldpolitischen Schlüsselsatz am Mittwoch um einen Viertelpunkt nach unten - auf die Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Federal Reserve hat im September die Zinswende eingeleitet, im November nachgelegt und nun zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Geldpolitik gelockert.
Sie signalisierte, die Zinsen künftig langsamer zu senken. Die US-Notenbanker gehen nun davon aus, dass sie bis Ende 2025 nur zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt vornehmen werden. Dies ist ein halber Prozentpunkt weniger als noch im September erwartet.
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Auch Fachleute gehen davon aus, dass die Fed 2025 ihre Zinsen langsamer senken wird als ursprünglich angenommen. Denn die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Importe könnten die Inflation anheizen. Die Fed sollte die Zinsen in den nächsten Meetings zunächst unverändert lassen, um ihre Handlungsfähigkeit angesichts unsicherer ökonomischer Rahmenbedingungen zu bewahren, sagte Lena Dräger vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW). Denn das makroökonomische Umfeld sei schwierig. "Vieles spricht derzeit für ein erneutes Anziehen der Inflation, gleichzeitig sind die Aussichten für die Konjunktur unsicher."
Gangart dürfte sich verlangsamen
Elmar Völker von der LBBW betonte, die Fed signalisiere, dass die Gangart bei den Zinssenkungen ab jetzt deutlich langsamer werden dürfte. Zum einen liege dies an den verbesserten Konjunkturaussichten und dem stockenden Desinflationstrend. Zum anderen dürfte der baldige Amtsantritt der Trump-Regierung bereits im Hinterkopf der Notenbanker herumschwirren. "Wir gehen daher davon aus, dass eine Zinspause auf der nächsten Fed-Sitzung im Jänner nahezu ausgemachte Sache ist."
Gold baute unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Fed-Entscheidung seine Verluste etwas aus und lag 0,6 Prozent im Minus. Der S&P-500-Aktienindex gab nach und lag im Verlauf 0,1 Prozent im Minus.
Die jüngsten Daten zum Jobmarkt hatten gezeigt, dass sich der US-Arbeitsmarkt weiter abkühlt, aber relativ widerstandsfähig bleibt. Im November kamen dem Bericht zufolge 227.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu, allerdings gab es statistische Verzerrungen wegen Hurrikans und Streiks. Die Arbeitslosenquote stieg von 4,1 auf 4,2 Prozent. Derweil kletterte die Inflation im November auf 2,7 Prozent, nach 2,6 Prozent im Oktober. Die sogenannte Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Kosten für Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, verharrte sogar bei 3,3 Prozent. Das liegt weit über der Zielmarke der Notenbank von zwei Prozent.