US-Verbraucherschutzbehörde verklagt Amazon wegen Prime
NEW YORK/SEATTLE. Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC hat den Onlineriesen Amazon wegen des Vorwurfs verklagt, Kunden das kostenpflichtige Abonnement Prime aufzudrängen.
Der Konzern habe über die Jahre "Millionen Verbraucher" dazu gebracht, sich unwissentlich und ohne Einwilligung bei Amazon Prime anzumelden, erklärte die FTC am Mittwoch.
Der Online-Handelsriese habe dabei "manipulative, zwingende oder irreführende" Designoberflächen verwendet, damit Kunden sich bei sich automatisch verlängernden Prime-Abos anmelden.
Amazon habe außerdem "wissentlich" das Verfahren für eine Kündigung von Prime erschwert, erklärte die US-Behörde weiter. "Das Hauptziel des Prime-Kündigungsprozesses war es nicht, Abonnenten eine Kündigung zu ermöglichen, sondern sie zu stoppen."
So erklärte die FTC, eine Kündigung laufe über vier Internetseiten, sechs Klicks und 15 Optionen - für eine Anmeldung bei Prime seien dagegen nur ein oder zwei Klicks notwendig. In der bei einem Bundesgericht im Westküstenstaat Washington eingereichten Klage verlangt die FTC, dass Amazon seine Praktiken einstellt und eine Geldstrafe zahlt.
FTC-Chefin Lina Khan erklärte, Amazon habe Menschen ohne deren Einwilligung in sich verlängernde Abonnements gelockt und dort festgehalten, "was Nutzer nicht nur frustriert, sondern sie auch viel Geld gekostet hat". "Diese manipulativen Taktiken schaden gleichermaßen Verbrauchern und Unternehmen, die sich an das Gesetz halten."
Amazon bietet Prime-Nutzern unter anderem einen kostenlosen Versand von Paketen und Zugang zu seinen Streaming-Plattformen.
Es ist schon sehr manipulativ, aber ebenso ganz klar, dass man ein Probeabo eingeht.
Normalerweise kann man das vor Ablauf der Frist einfach kündigen.