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VW setzt neuen Finanzchef ein

Von nachrichten.at/apa, 09. September 2024, 12:44 Uhr
Der Autohersteller steckt in großen Schwierigkeiten, das betrifft auch Zulieferer in Oberösterreich. Bild: Apa/dpa/Frankenberg

WOLFSBURG. Mitten in der Krise tauscht der Autokonzern Volkswagen bei seiner Kernmarke den Finanzvorstand.

Der bisherige Finanzchef Patrik Andreas Mayer soll den Posten in Wolfsburg freimachen für den Finanzvorstand der VW-Tochter Seat, David Powels. Das bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Montag. Zuvor hatte das Manager-Magazin berichtet. Mayer wechselt demnach zu Seat nach Spanien und übernimmt dort Powels‘ Aufgaben. 

Mayer war seit Oktober 2022 Finanzvorstand des Herzstücks von Europas größtem Autokonzern. Der Autobauer steckt derzeit in großen Schwierigkeiten, die Kernmarke VW Pkw gilt als chronisch renditeschwach. Vergangene Woche kündigte das Unternehmen an, die bis 2029 vereinbarte Beschäftigungssicherung mit den Arbeitnehmern aufkündigen zu wollen. Werke in Deutschland stehen auf dem Prüfstand, um die Kapazitäten zu reduzieren und die Kosten zu senken, betriebsbedingte Entlassungen drohen. Ein bereits 2023 aufgelegtes Sparprogramm mit dem Abbau von Stellen in der Verwaltung über Abfertigungen und Altersteilzeit reicht dem Vorstand zufolge in der schwierigen Branchenlage nicht mehr aus. Konkretes gibt es zu weiteren Sparmaßnahmen bisher nicht. Betriebsrat und IG Metall haben massiven Widerstand angekündigt.

Nach Angaben aus dem "Manager-Magazin" wurde Mayer offenbar zum Verhängnis, dass er auf der Suche nach Sparmöglichkeiten zumindest teilweise auf die sogenannten Innovationsfonds zurückgreifen wollte. Diese waren für Zukunftsprojekte mit den Arbeitnehmern vereinbart worden.

Zurufe aus der Politik

Angesichts der Krise hatten hochrangige Politiker der deutschen Ampel-Koalition zuvor mehr Hilfe aus Brüssel eingefordert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen müsse "schnell eine ambitionierte Industriestrategie vorlegen, die die europäische Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich stärkt", sagte SPD-Chef Lars Klingbeil der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe).

"Europa muss mithalten können bei den internationalen Entwicklungen und dafür muss Frau von der Leyen jetzt vorangehen", ergänzte er. Auch die FDP sieht die EU-Kommission in der Pflicht. "Der Grund für diese Krise ist die absurde europäische Politik, die den Automobilherstellern unzählige Steine in den Weg legt", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr der "SZ".

Dass die schwierige Situation der Autoindustrie auch die Europäische Kommission beunruhigt, bestätigte der scheidende Industriekommissar Thierry Breton dem "Handelsblatt". Die Lage der Branche sei "nicht rosig", es bringe nichts, sie zu beschönigen, sagte er. Die Nervosität sei groß, was sich an den aktuellen Entwicklungen in der deutschen Automobilindustrie zeige.

 

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Ggue (2 Kommentare)
am 09.09.2024 19:24

Bei VW ist der politische Einfluss zu Gross, die schlechte politische Arbeit spiegelt sich wieder, es soll den Bürgern etwas aufgezwungen werden was keiner will, die E- Mobilität wär sie so gut würde sie auch angenommen, es ist leider so das ein Schuss abgefeuert wurde und im Nachhinein soll ein Ziel gefunden werden, leider daneben.

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Hoamatlandler (56 Kommentare)
am 09.09.2024 19:18

Nachdem VW die Portfoliolücke bezüglich E-Fahrzeuge geschlossen hatte, kam der Dolchstoß von Wirtschaftsminister Habeck, indem er über Nacht die Förderung der E-Fahrzeuge eingestellt hat. Die Arbeitsplätze bei der Kernmarke VW werden massiv reduziert werden. Ein weiterer Beitrag der Grünen zur Deindustrialisierung Europas.

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Ggue (2 Kommentare)
am 09.09.2024 19:29

wär das ganze so gut bräuchte es keine Förderungen, die Fahrzeuge sind vollkommen Überteuert, die Produktionskosten stehen in keinen Relationen zu Verkaufspreisen wie soll sich das ein Arbeiter leisten, der nächste Schritt für den Todesstoß wird werden das sie ihre Misswirtschaft durch Preiserhöhung ausgleichen wollen, vom Qualtätsverlust der letzten Jahren bei den Fahrzeugen der Marke VW kommt noch dazu.

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Flachmann (7.626 Kommentare)
am 09.09.2024 16:13

Da soll er sich bei den Grüninnen bedanken!

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Freischuetz (3.238 Kommentare)
am 09.09.2024 15:00

Die Sparte VW ist in der Krise - nur mehr 2,3% Ebit Marge!!! Eine Katastrophe, doch der CEO hat schon ein Konzept = 1) Kosten herunterfahren = Standorte schließen, Personal in Rente oder in die Arbeitslosigkeit schicken und 2) eine Modellinnovation, die der Wettbewerb noch nicht gesehen hat. Punkt 2) kostet Geld und braucht kluge Köpfe. > Woher nehmen? Aus dem Innovations- und- Zukunftsfond, den man in guten Zeiten angelegt haben sollte, würde ich meinen. Und was kann die Konzernmutter die VW Holding dazu beitragen? Da liest man kein Wort.
Wieder einmal plärren die Industrielobbyisten nach der öffentlichen Hand, diesmal bis nach Brüssel. Die dortigen Schreibtischhengste- und- stuten sollen für Kaufanreize und Vorfinanzierung sorgen.

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Fensterputzer (5.242 Kommentare)
am 09.09.2024 13:44

die deutsche Ampel ruft: "Haltet den Dieb".
Nun brauchen sie nur noch eine Komission einberufen, um den/die Schuldigen zu finden.
So wie es auch der Linzer BM getan hat. Eventuell kommen's dann d'rauf, dass sie es selbst waren die den Karren in den Dreck gefahren haben! 😠

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Natscho (5.852 Kommentare)
am 09.09.2024 17:27

Die Ampel ist seit 3 Jahren im Amt.
Die hat die stategischen Fehl- und Nichtentscheidungen bei VW also zu verantworten?
eigenartige Logik.
Habek hat 2017 schon gemahnt, dass Volkswagen sich bald in Premiumwagen umbenennen muss, wenn sie nicht bald wieder leistbare Wagen für das Volk bauen.

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