Wie das Coronavirus in China die Weltwirtschaft anstecken kann
SHANGHAI. Der Autoindustrie droht ein Milliarden-Minus, auch viele andere Branchen sind betroffen.
Das Coronavirus bringt den Motor der chinesischen Wirtschaft ins Stottern – und trifft Unternehmen auf der ganzen Welt. Ferdinand Dudenhöffer, Chef des Car-Instituts der Universität Duisburg-Essen, sieht etwa eine Ansteckungsgefahr für die deutsche Auto-Industrie: "Kein anderer Industriezweig ist in Deutschland so eng mit China verknüpft."
So entfällt ein Drittel der weltweit produzierten Pkw der Deutschen (15,9 Millionen) auf China. Käme es zum Stillstand im Reich der Mitte, würden statt 60 Millionen Euro Gewinn 72 Millionen Euro Verlust pro Tag anfallen.
OÖN-TV Talk zu den wirtschaftlichen Auswirkungen vom Corona-Virus in China
Der Ressortleiter der OÖN-Wirtschaftsredaktion Dietmar Mascher gibt einen kurzen Einblick darüber, welche Auswirkungen das Corona-Virus auf die u.a. heimische Wirtschaft haben könnte.
Betroffen ist auch die Luftfahrt. Fast alle Airlines haben Flüge nach und von China eingestellt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist das Land mit den meisten internationalen Abflügen weltweit und hat den zweitgrößten Inlandsflugmarkt nach den USA.
Auch der Einzelhandel spürt Auswirkungen. So schloss die schwedische Modekette H&M 45 Filialen in China, Jeans-Hersteller Levi Strauss sperrte die Hälfte seiner Läden zu. Auch für die Tourismusbranche ist das Virus eine Herausforderung. In Wien erwartet der Stadt-Tourismus einen Knick bei den Buchungen von chinesischen Gästen, zumal Peking ein Verkaufsverbot von Pauschalreisen ins In- und Ausland erlassen hat. Fast unbeeinträchtigt läuft die Produktion in der chinesischen Elektronikindustrie. Denn für bestimmte Branchen erteilt die Regierung Ausnahmegenehmigungen von der Vorschrift, dass die Arbeit ruhen soll – etwa für den weltgrößten Telekom-Ausrüster Huawei.
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