Wiener Bank Austria Kunstforum vor dem Aus
WIEN. Das Bank Austria Kunstforum auf der Wiener Freyung steht vor dem Aus. Hintergrund sind Folgen der Signa-Pleite.
"Signa war nicht nur Vermieter des Standorts, sondern über viele Jahre auch der wichtigste Partner und größte Sponsor des Kunstforums. Die Konsequenzen des Ausfalls des Signa-Sponsorings lassen einen weiteren Betrieb des Kunstforum auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu", teilte die UniCredit Bank Austria am Montag in einer Aussendung mit. Bank sieht sich nicht mehr in Rolle eines Museumsbetreibers
"Für einen zukunftsgerichteten Fortbetrieb sind zudem zusätzlich hohe Investitionen notwendig, die unter den gegebenen Voraussetzungen nicht umsetzbar sind", ließ das Geldinstitut wissen. Die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beim Kunstforum hätten "eine Neuordnung des Sponsorings notwendig" gemacht. "Wir sehen unsere Rolle in Zukunft nicht mehr als direkter Museumsbetreiber, sondern legen den Schwerpunkt auf die finanzielle Unterstützung kultureller und sozialer Initiativen", hieß es.
Die UniCredit Bank Austria habe sich in den vergangenen Wochen sehr bemüht, mit dem Vermieter eine Einigung über einen langfristigen Mietvertrag für das Kunstforum zu erreichen. "Dies ist zu unserem großen Bedauern aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen nun nicht mehr möglich. Wir hoffen, eine Vereinbarung über eine geordnete Beendigung des Mietvertrages erzielen zu können."
Das Kunstforum - 1980 als Kunstforum der Länderbank eröffnet und seither mehrfach umgebaut und umbenannt - zählte zuletzt nach eigenen Angaben rund 230.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr. Gezeigt werden internationale und österreichische Künstlerinnen und Künstler. Noch bis 19. Jänner läuft die aktuelle Ausstellung "Gauguin - Unexpected". Für Mitte Februar 2025 war die Eröffnung der Ausstellung "Anton Corbijn - Favourite Darkness" vorgesehen, ab Oktober 2025 sollte Marina Abramović in einer Schau gewürdigt werden.