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Trotz voller Auftragsbücher Kurzarbeit bei Rosenbauer in Leonding

09. April 2022, 00:05 Uhr
Trotz voller Auftragsbücher Kurzarbeit bei Rosenbauer in Leonding
Ein Langzeittest in Berlin brachte gute Ergebnisse für das elektrische Kommunal-Löschfahrzeug RT. Bild: Rosenbauer

LEONDING. Gewinn sank im Vorjahr um 43 Prozent auf 23,2 Millionen Euro, Dividende wird gekürzt.

"Die Liefersituation bei Fahrgestellen ist dramatisch", sagte gestern Dieter Siegel, Vorstandsvorsitzender von Rosenbauer, bei der Online-Präsentation der Bilanz 2021. Die Konsequenz: 260 Mitarbeiter in der Produktion im Hauptwerk Leonding sind seit Anfang April in Kurzarbeit.

Das sei zwar nur ein kleiner Teil der Belegschaft, die Maßnahme soll bewirken, dass Material angespart werde, um danach wieder ungestört von Nachschubproblemen produzieren zu können. Insgesamt beschäftigt Rosenbauer am Stammsitz Leonding 1800 Mitarbeiter. Konzernweit sind es 4130, um 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Auftragslage sei gut, sagte Siegel. Zu Jahresende erreichte der Auftragsbestand ein Volumen von 1,15 Milliarden Euro und lag damit deutlich über einem Jahresumsatz, der im Vorjahr mit 975,1 Millionen Euro wieder unter die Milliardengrenze gesunken ist (minus 6,6 Prozent). Die Ertragszahlen sanken noch deutlicher: Der Jahresgewinn (Periodenergebnis) sank um 43,3 Prozent auf 23,2 Millionen Euro.

Die Dividende soll dem deutlichen Ergebnisrückgang entsprechend gekürzt werden, von 1,5 Euro auf 90 Cent. Auf Basis des Schlusskurses von 46,4 Euro entspreche dies einer Dividendenrendite von 1,9 Prozent, im Jahr davor war diese mit 4,1 Prozent mehr als doppelt so hoch.

E-Antrieb für alle Baureihen

Für das laufende Jahr erwartet Siegel angesichts des Krieges in der Ukraine weiterhin Schwierigkeiten bei den Lieferketten. "In der momentanen Lage ist eine Prognose am Rande der Fahrlässigkeit." Trotzdem geht er "auf Basis des soliden Auftragsbestandes von einem Umsatz von mehr als einer Milliarde" aus. Die Ebit-Marge soll unverändert auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Die langfristige Perspektive ist aber durchaus optimistisch: "Unsere Ebit-Marge ist nicht zufriedenstellend zu diesen Zeiten, aber wir sind zuversichtlich, bis 2030 eine Umsatzverdoppelung zu erreichen, und eine EBIT-Marge von sieben Prozent ist auf jeden Fall möglich", stellte der Konzernchef in Aussicht. "Wir werden Weltmarktführer bleiben." Bis 2023 will Rosenbauer in allen Baureihen eine alternativ angetriebene Variante anbieten – 2021 flossen 4,5 Millionen Euro in die Entwicklung von Elektromobilität. Der Grünstromanteil am Gesamtstromverbrauch soll bis 2025 von zuletzt 64,8 auf 75 Prozent steigen.

Impulse erwartet sich Siegel von der Branchen-Messe "Interschutz" Ende Juni in Hannover. Dort will Rosenbauer auch einen E-Panther präsentieren. Auch in den USA soll bei einer Feuerwehrmesse das US-amerikanische Pendant zum RT, der RTX, präsentiert werden.

Heuer sollen 17 Stück dieser E-Feuerwehrautos produziert werden. (hn)

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17  Kommentare
17  Kommentare
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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 10.04.2022 07:37

Es wäre ratsam den SCM beim AMS anzumelden. Der SCM hat den Job schlecht gemacht!

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willie_macmoran (3.685 Kommentare)
am 09.04.2022 20:28

Es ist mir vollkommen unverständlich warum Probleme in der Lieferkette auf die Allgemeinheit abgewälzt werden können.

Das kann und darf nicht mehr möglich sein. Wenn Rosenbauer sich in seinen Lieferketten auf Ukrainische Lieferanten verlassen hat und denen das jetzt um die Ohren fliegt ist das einzig und allein ein Problem von Rosenbauer. Er wird dem Staate Österreich auch nix extra überweisen wenn es wieder mal besser läuft.

Wenn er so massive Produktionsprobleme hat muss er eben Leute freisetzen. Das wird er aber nicht tun weil er diese bald wieder braucht.

Es kann nicht sein das dieses unternehmerische Risiko auf den Staat abgewälzt wird.

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Allegra (445 Kommentare)
am 10.04.2022 21:52

Wieviele Firmen haben Sie denn schon erfolgreich betrieben?
Und dem Staat nix extra überwiesen wenn es besser lief???

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medspecht (943 Kommentare)
am 09.04.2022 18:15

Die Produktion von Löschfahrzeugen war, ist und wird auch künftig eine krisenfeste Branche sein (ähnlich wie das Bestattergewerbe), da für "natürliche" Nachfrage gesorgt ist.
Wenn da ein einzelner Produzent (trotz jahrzehntelanger PR, Medienpräsenz und Lokalpolitiknähe) nicht vom Fleck wegkommt, dann sind entweder das Produkt und/oder der Businessplan nicht konkurrenzfähig und/oder das Management suboptimal.

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Peter1983 (2.558 Kommentare)
am 09.04.2022 11:39

Gewinne schreiben, Dividende auszahlen - aber dann 260 Mitarbeiter in die Kurzarbeit schicken weil es vorübergehende Lieferprobleme gibt?

Armseliger geht es wirklich nicht mehr - pfui Teufel!!

Bleibt zu hoffen, dass ein Teil dieser 260 Mitarbeiter diese Entscheidung zum Anlass nimmt, der werten Firma den Krempel vor die Füße zu werfen. Es gibt zahlreiche Produktionsbetriebe, die händeringend nach guten Mitarbeitern suchen.

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HukoP (714 Kommentare)
am 09.04.2022 14:30

Und was ist ihr Vorschlag?
Wenn die Komponenten fehlen, steht die Produktion still.
Sollen die Mitarbeiter nun in den Fertigungshallen Karten spielen oder was?

Rosenbauer könnte, so wie es die übrigen Autobranche macht, 50% Leiharbeiter anstellen und die dann einfach bei geringer Audlastung entlassen.

Wäre das besser?

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Peter1983 (2.558 Kommentare)
am 09.04.2022 15:18

Ich denke es wird andere Bereiche geben, wo man diese Arbeitnehmer einsetzen kann.

Und ganz offen - wenn für diese Leute eine Weile weniger zu tun ist wird es auch kein Drama sein und den Betrieb nicht ruinieren.

Anders formuliert- für den Umstand dass die Beschaffung zur Zeit problematisch ist, darf der Steuerzahler blechen. Wofür? Damit die Dividende ja nicht erneut reduziert werden muss?

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HukoP (714 Kommentare)
am 09.04.2022 17:09

In welchem Bereich zum Beispiel?
Sie dürfte den Produktionsprozess von Rosenbauer sehr gut kennen, so können Sie sicher sagen was die Mitarbeiter, die derzeit Feuerwehrautos montieren, nun machen könnten, wenn sie dsvon ausgehen, das alle Arbeitsplätze bei Rosenbauer besetzt sind.

Sie dürften bisher wenig in gut organisierten Unternehmen gearbeitet haben.

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Peter1983 (2.558 Kommentare)
am 09.04.2022 17:55

Wenn es weniger zu tun gibt - wofür der MA nichts kann - ‚belohnt’ man die Leute mit Kurzarbeit - um sie bei voller Auslastung umso mehr zu fordern.

Das Verhältnis Arbeitgeber - Arbeitnehmer sollte idealerweise ein Geben und Nehmen sein. In guten wie in schlechten Zeiten, wenn man es so will.

Es wäre für RB denke ich kein finanzielles Problem, diese Leute eine gewisse Zeit lang ‚durchzufüttern‘ - der Arbeitnehmer wird es danken und sich entsprechend einsetzen, wenn die Auslastung wieder entsprechend hoch ist.

Ich kann nur sagen dass es 2020 hieß ‚wir sind in Kurzarbeit, und deswegen haben wir einige Aufträge nach hinten verschoben, die arbeiten wir später ab sobald die KA wieder vorbei ist‘. Sagt eigentlich alles aus.

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glingo (5.324 Kommentare)
am 09.04.2022 16:21

HUKOP (402 Kommentare)
Rosenbauer könnte, so wie es die übrigen Autobranche macht, 50% Leiharbeiter anstellen und die dann einfach bei geringer Audlastung entlassen.

ja das wäre besser!!!

den die Leiharbeiter könnten dann in anderen Betrieben eingesetzt werden es fehlen überall Arbeiter!
und der Steuerzahler muss sie nicht bezahlen!

nur das ist der leichtest Weg für Rosenbauer! denn Kurzarbeit wird vom Staat bezahlt und er hat die Arbeiter wieder wenn Arbeit da ist und muss keine Anlehren

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HukoP (714 Kommentare)
am 09.04.2022 17:01

In welche Betrieben, wo jetzt alle Produzenten sue selben Probleme haben.
Erst am Montag wirdenin Schärding 300 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet.
Selbe Problem...

So bekommen die Mitarbeiter 80% des gehalts weiterbezahlt und sie behalten ei einen die Arbeit.

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glingo (5.324 Kommentare)
am 09.04.2022 18:57

HUKOP (404 Kommentare)
Erst am Montag wirdenin Schärding 300 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet.
Selbe Problem.

03.02.2022
Gute Geschäfte: Flugzeugzulieferer FACC sucht 200 Mitarbeiter

da können sie gleich anfangen
ohne Steuergelder zu verschwenden!

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willie_macmoran (3.685 Kommentare)
am 09.04.2022 20:33

Das war in Braunau und die Probleme dort waren ganz andere.

Es gibt in OÖ massenweise Bedarf an gut ausgebildeten Facharbeitern. Aber Rosenbauer würde die Leute nicht freistellen. Er würde sie ja verlieren. Also würde er durchtauchen, mit Ihnen. Es kann nicht sein das für Lieferkettenprobleme der Staat herhalten muss.

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medspecht (943 Kommentare)
am 09.04.2022 18:18

Produktionsbetriebe mit konkurrenzfähigen Produkten und qualifiziertem Management suchenEx-Rosenbauer-Mitarbeiter.

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bvb22 (1.424 Kommentare)
am 09.04.2022 10:42

in Kurzarbeit gehen aber eine Dividende zahlen eine Frechheit

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medspecht (943 Kommentare)
am 09.04.2022 18:22

...und das Geschäftsmodell ist unterirdisch.

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 09.04.2022 09:54

Auch beim zweiten Artikel über den "armen" Rosenbauer wird dieser mit seinem Gebaren nicht sympathischer.

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