Der Papa als Schutzengel: "Er wird im Himmel immer auf uns aufpassen"
JULBACH. Wenn das Schicksal plötzlich zuschlägt, leistet das OÖN-Christkindl Soforthilfe.
Ein Abschiedskuss nach dem Frühstück und die Worte "Zu Mittag sehen wir uns eh wieder, Schatzl" – so verabschiedete sich Reinhard Autengruber-Tod von seiner Frau Silke am Morgen des 26. Novembers, bevor er ihr mit einem Lächeln im Gesicht bei der Wohnungstür zuwinkte, hinausspazierte und zur Arbeit ins Altstoffsammelzentrum Rohrbach-Berg fuhr. Gesundheitlich angeschlagen, legte sich Silke Autengruber-Tod noch einmal auf die Couch – bis plötzlich das Telefonläuten die 41-jährige Frau aus dem Schlaf riss: "Einer seiner Kollegen hat mich angerufen. Mein Mann war gerade noch in einer Besprechung, stand auf, fasste sich an sein Herz und brach plötzlich zusammen", erzählt seine Frau Silke, während sie mit den Tränen kämpft.
Aus dem Leben gerissen
Seine Arbeitskollegen hätten sofort versucht, den 44-Jährigen wiederzubeleben, auch das Rettungsteam war schnell vor Ort. Doch für den Familienvater aus Julbach kam jede Hilfe zu spät.
Vor einigen Jahren erlitt der gelernte Maurer schon einmal einen Herzinfarkt, der jedoch glimpflich verlief. Eine Stent-Operation sollte einen weiteren Infarkt verhindern. "Reinhard sagte damals nur: ‚Schatzl, bitte sorge dich nicht zu sehr um mich.‘ Aber nach diesem Vorfall hab ich ihn gebeten, ein bisschen kürzerzutreten – alleine schon für unsere Töchter", erzählt seine Frau.
Nach Reinhards erster Ehe hatte das Paar beschlossen, sich in Julbach ein neues Leben aufzubauen. Neben der Arbeit haben sie Kräuter im Wald gesammelt, Liköre selbst gemacht und Marmelade eingekocht, die anschließend auf dem Wochenmarkt verkauft wurde. Besonders der Wald war für Reinhard ein Kraftort – "wenn es ihm mal schlecht gegangen ist, sammelte er mit den Kindern Schwammerl, und alles war wieder gut", erzählt Silke. Aber nicht nur die Natur, auch die Musik gab dem 44-Jährigen Kraft: Besonders die Volksmusik hatte es ihm angetan, und er brachte sich selbst das Ziehharmonika-Spielen bei.
Ein wertvolles Erinnerungsstück
Nun ist die Ziehharmonika ein wertvolles Erinnerungsstück für die Familie, die zwei Tage vor Reinhards Herzinfarkt noch den zehnten Geburtstag von Tochter Magdalena feierte. Jetzt schlafen Silke, Larissa (7) und Magdalena in einem Bett, denn die Mädchen wollen ihre Mama nicht alleinlassen. "Die beiden wussten immer, dass uns nichts passieren kann, solange der Papa da ist", sagt die Mama. Jetzt wünscht sie sich nichts sehnlicher, als dass ihre Kinder wieder lachen können. Damit die Familie in diesen schwierigen Zeiten die finanziellen Probleme nicht alleine bewältigen muss, leistet das OÖN-Christkindl dank der zahlreichen Spenden der Leserfamilie und der langjährigen Firmenpartner Soforthilfe, um die Urnenbeisetzung von Reinhard Autengruber-Tod am kommenden Montag zu finanzieren. "Derzeit funktioniere ich nur, daher bin ich unendlich dankbar für die Unterstützung, die wir von allen Seiten bekommen – egal ob von Familienangehörigen, von der Gemeinde oder vom Christkindl."
Für ihre Töchter will Silke Autengruber-Tod nun stark sein. "Ich darf mich nicht unterkriegen lassen, muss selbst wieder gesund werden und unser Leben neu sortieren", sagt sie und lächelt. "Larissa ist überzeugt: ‚Papa ist jetzt im Himmel und wird immer auf uns aufpassen.‘"
Das OÖN-Christkindl
Durch plötzliche Schicksalsschläge – wie durch jenen der Familie Autengruber-Tod – kann sich das Leben von einer Sekunde auf die andere komplett verändern. In solchen Notsituationen hilft das OÖN-Christkindl seit 57 Jahren und greift Familien in Oberösterreich unter die Arme, um zumindest die finanziellen Sorgen zu lindern.
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Für den guten Zweck: Warme Erfrischung für das OÖN-Christkindl
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