"Ich hab’ nur gehofft, dass mein Freund überlebt"
BEZIRK LINZ-LAND. Nach einer Hirnblutung ist Manuel auf Rollstuhl und Pflege angewiesen, seine Freundin hilft ihm ins Leben zurück
Wird sie ihr Freund noch kennen? Kann er sich überhaupt noch bewegen? Was ist vom "alten" Manuel übrig geblieben? All diese Gedanken gingen Marlene R. durch den Kopf, als sie den Aufwachraum im Linzer Krankenhaus betrat.
Mehrere Monate zuvor war bei ihrem Lebensgefährten eine sogenannte Malformation im Gehirn festgestellt worden. Die Fehlbildung, bei der Arterien und Venen zusammengewachsen sind, hatte bei Manuel zu epileptischen Anfällen geführt. Ende 2018 unterzog er sich einer 20-stündigen Operation. Alles verlief wie geplant. Was dann geschah, damit hatte niemand gerechnet: Es kam zu einer Hirnblutung. Im Kopf des 31-jährigen Patienten waren nach dem Eingriff Gefäße geplatzt, sodass er in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden musste.
"Sein Zustand ist kritisch" – die Worte des Arztes liegen Marlene bis heute im Ohr. Für die junge Frau aus dem Bezirk Linz-Land begann eine Zeit der Ungewissheit, des Bangens und Hoffens. Sie musste warten, bis ihr Freund nach einer Reihe weiterer Operationen aus dem Koma erwachte. "Ich hab’ mich so gefreut. Er wusste, wer ich war", sagt sie. Doch es war längst nicht alles wie früher. Manuel ist halbseitig gelähmt und hat viele Erinnerungslücken.
Nach dem Spitalsaufenthalt folgte eine Reha, bis ihn seine Freundin im heurigen Sommer wieder nach Hause holen konnte. Mithilfe der 24-Stunden-Pflege kann Manuel seinen Alltag im Rollstuhl bewältigen und Marlene weiterhin ihren Beruf ausüben. "Wir versuchen, nach vorne zu schauen", sagt die 26-Jährige. Doch das sei nicht immer einfach. Ihr Partner, mit dem sie seit vier Jahren zusammen ist, war früher "ein echter Handwerker", der nach Feierabend oft daheim im Garten weitergearbeitet hat. Auch für andere packte der junge Mann gerne an. "Es belastet ihn, dass er jetzt derjenige ist, der Hilfe braucht", sagt Marlene.
Die Zukunftspläne des Paares sind vom Schicksal durchkreuzt worden. Das Geld, das die beiden Oberösterreicher für ein Eigenheim gespart hatten, fließt nun in Therapien, Betreuung, Pflegegeräte und notwendige Umbauten. Das OÖN-Christkindl hilft ihnen, die finanziellen Hürden zu überwinden.
Namen von der Redaktion geändert
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