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Christkindl-Gala: "Heute Abend sind wir alle Gewinner"

Von Sarah Kowatschek, 15. Dezember 2024, 14:47 Uhr
Das war die Christkindl-Gala 2024
"Alle Jahre wieder" kehren auch die jungen Talente der Musical Theatre Academy Puchenau unter der Leitung von Susanne Kerbl auf die Bühne der Christkindl-Gala zurück. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Bei der traditionellen Christkindl-Gala stellten sich mehr als 150 Künstler in den Dienst der guten Sache. Das Landestheater spendete den Reinerlös des Abends, 11.109 Euro gehen direkt an Landsleute in Not.

„Bin i moi oid und miad, dann brauch i di ganz nah bei mir“ – Einen der vielen Gänsehautmomente löste Sebastian Holzer alias Holza mit seiner Ballade „Neben dir“ aus. Bei der traditionellen Christkindl-Gala bat er das Publikum um Unterstützung. „Für diese Nummer brauche ich eigentlich einen Chor. Aber heute bin ich alleine da, das ist ein bisserl blöd.“ Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft, die die OÖN-Christkindl-Aktion auszeichnen, waren deutlich spürbar, als die rund 500 Besucher im ausverkauften Schauspielhaus ihre Stimmen für den Sänger erhoben.

14.109 Euro für den guten Zweck

Es war ein feierlicher Abend voller Gegensätze, den aber eines einte: Die Hilfsbereitschaft für Menschen in Not. Mehr als 150 Künstlerinnen und Künstler traten auf und verzichteten auf ihre Gage, die Besucherinnen und Besucher ließen sich verzaubern und spendeten durch den Kartenkauf Geld für jene, denen es nicht so gut geht.

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Das war die Christkindl-Gala 2024
(Foto: VOLKER WEIHBOLD) Bild 1/48
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„Heute Abend sind wir alle Gewinner“, sagte Gino Cuturi von der Geschäftsführung des Medienhauses Wimmer bei der Übergabe des Spendenschecks. Für das große Engagement bedankte sich auch Chefredakteurin der OÖNachrichten, Susanne Dickstein. 14.109 Euro waren durch den Reinerlös aus dem Kartenverkauf zusammengekommen – „ein unglaubliches Ergebnis“. 3000 Euro davon kommen den Projekten der Aktion „Sei So Frei“ der Katholischen Männerbewegung zugute – Geschäftsführerin Magdalena Glasner nahm den Scheck dankbar entgegen. Die 11.109 Euro, die für das OÖN-Christkindl zusammenkamen, werden durch ein vierköpfiges Team direkt dorthin weiterverteilt, wo sie am dringendsten gebraucht werden. „So fordernd diese Zeit für die Mitarbeiterinnen auch ist – es ist ein dankbares Erlebnis zu wissen, dass wir helfen können“, sagte Dickstein.

Immer wieder würden Menschen trotz des guten Sozialnetzes in Oberösterreich mit ihren Problemen allein gelassen, betonte Rudolf A. Cuturi, Herausgeber der OÖNachrichten. „Dabei ist nicht nur die Spende wichtig, sondern auch, dass die Menschen das Gefühl bekommen, dass es jemanden gibt, der über die Bürokratie hinweg für sie da ist.“

Thomas Königstorfer, Geschäftsführer der oberösterreichischen Theater- und Orchester GmbH, erklärte, warum das Landestheater das Christkindl alle Jahre wieder gern unterstützt: „Es ist eine wichtige Aufgabe von Kultur, sich für die Schwachen in der Gesellschaft stark zu machen.“

Eine bunte Bühnenshow

Bei der Benefizveranstaltung, zu der die OÖNachrichten gemeinsam mit der Linzer Eventagentur „The Crew For You“ luden, war für jeden Geschmack etwas dabei.

Vor dem offiziellen Beginn schenkten die Mostbauern von Humer z’Reith, organisiert von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Glühmost aus – musikalisch begleitet von der Brassband Cornetivity, die erst in diesem Jahr gegründet wurde. Später überzeugte die sechsköpfige Gruppe auf der Christkindl-Bühne mit „Amazing Grace“. Bravo-Rufe erschallten aus dem Publikum, als die Trompeter ihre Instrumente absetzten und sich verbeugten.

OÖN-Christkindl-Redakteurin Karoline Ploberger und Sänger Eric Papilaya geleiteten die Zuseher charmant durch den Abend.

Das Junge Theater des Landestheaters Linz in Kooperation mit der Anton Bruckner Universität machte gleich zu Beginn Lust auf noch mehr Kultur: In bunten Kostümen und mit viel Begeisterung gaben die jungen Schauspieler einen bezaubernden Einblick in ihr aktuelles Stück „Der gestiefelte Kater“. Gleich darauf betraten die Dürnberger Plattinger zu den Klängen der Ziehharmonika die Bühne. Die Männer präsentierten in Lederhosen den Plattler „Watschinger“, der das Publikum zum Lachen brachte.

Landeshauptmann Thomas Stelzer las wie in den vergangenen Jahren eine Geschichte vor – „Was der Auer Michl über die wundersame Weihnachtszeit dachte“ von Miguel Herz Kestranek.

Junge Talente auf der Christkindl-Bühne

Ein besonderes Highlight waren auch heuer wieder die jungen Talente der Musical Theatre Academy Puchenau. In ihrem diesjährigen Stück, von dem sie einen Ausschnitt zum Besten gaben, geht es darum, dass Maria maßgeblich daran beteiligt ist, dass es Weihnachten überhaupt gibt. Mit „Mary did you know“ und Katharina Sellners Solo „When you believe“ stellten sie nicht nur ihr schauspielerisches, sondern auch ihr gesangliches Talent unter Beweis.

Beim Auftritt von Nina-Sofie Berghammer hielt das Publikum den Atem an. Die 19-jährige Elektrogeigerin beeindruckte bei der Gala mit einer Interpretation von „Carol of the Bells“ sowie einem Weihnachtsmedley mit eigenem Song „Echoes of Eternity“.

Im starken Kontrast dazu stand der darauffolgende Act – ebenfalls ein junges Ausnahmetalent, jedoch in einer völlig anderen Richtung: Countertenor Alois Mühlbacher trat mit dem Ensemble Castor auf. Danach wurde es ruhiger: Schauspielerin Maria Hofstätter las „Jesus auf dem Hüninger Riff. Eine Weihnachtserzählung“ von Hansjörg Schneider, die zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregte.

Emotionales Ende

Mit ihrem Lied „So jung kumma nimma zaum“ brachten die Poxrucker Sisters Schwung ins Publikum, bei „Glick“ standen die Zuseher den drei Schwestern als großer Chor zur Seite. Mit „Weihnochtn für mi“ ließen sie die Vorfreude auf den Heiligen Abend steigen.

Um den festlichen Abend langsam zu einem Ende zu bringen, traf der 80 Stimmen starke Chor United Voices mit „You will be found“ genau den richtigen Ton.

Zum krönenden Abschluss des Abends stand wieder die Gemeinschaft im Mittelpunkt. Alle Künstlerinnen und Künstler kamen auf die Bühne, die Zuschauer zückten ihre Handys und gemeinsam fand die Christkindl-Gala mit einem Lichtermeer zu „Es wird scho glei dumpa“ ein wunderschönes Ende.

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Autorin
Sarah Kowatschek
Sarah Kowatschek
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