Unser Schweinsbraten

Das ebenfalls lange verwendete Karree war außen immer fett und innen mager und trocken, Bauchfleisch war als fürchterlich fett verschrien, bestenfalls zur Jause als Kaltschweinernes geeignet. Auch zum Selchen wurde und wird Bauchfleisch verwendet, heute als Frühstücksspeck bekannt und in der Hotellerie gerne serviert.

Durch Züchtungen  und „Optimierungen“ neuer Schweinerassen hat sich allerdings manches beim Schwein verändert. Der ursprünglich von Fettadern durchzogene und damit saftige Schopf wurde immer trockener, der Schweinsbauch hingegen magerer. Der neue Schopf ist der Bauch, im Rohr gebraten und mit knuspriger Schwarte und herrlichem Saftl (keine Sauce!), hmm!

Dass der Bauch an Qualität gewonnen hat, sieht man auch am Preis, heute kostet Bauchfleisch gleichviel als Karree oder ist sogar manchmal teurer. Für einen wunderbaren Sonntagsbraten gibt’s also nichts Besseres als einen Bauch mit Schwarte (ausgelöst) vom BIO-Schwein oder zumindest mit AMA-Gütesiegel, dazu Knödel nach Wahl und warmem Speckkrautsalat (keinesfalls Sauerkraut !) oder noch besser, die oberösterreichische Variante mit Stöcklkraut, ein Mittagessen wie bei Oma anno dazu mal. Natürlich nichts für Asketen und lustfeindliche Kalorienzähler, umso besser aber für lebensfreudige Genießer!