Gerhard Weiß
"Kaufmann muss seriös und human sein"
Gerhard Weiß managt ein Unternehmen mit 80 Millionen Euro Jahresumsatz. Handy kennt der 67-jährige Linzer nur vom Hörensagen. Dennoch ist der zweifache Vater am Puls der Zeit und wagt eine 34-Millionen-Euro-Investition in einem Alter, in dem andere nur noch an die Pension denken: Morgen öffnet der Welas-Park, der nach Pro-Kaufland (Linz-Urfahr) und Tabor-Park (Steyr) Weiß´ dritter Verbrauchermarkt ist.
Der erfolgreiche Firmenchef behauptet: "Rentabilität und Humanität sind auf einen Nenner zu bringen, das ist nicht so unvereinbar, wie man das meint." Das wissen Kunden zu schätzen: Weiß bietet ausschließlich Markenware mit Bestpreisgarantie. "Es kommen Familieväter zu mir, die aufgrund günstigerer Angebote der Mitbewerber Geld zurückbekommen. Für mich ist das klar, dass sie genau kalkulieren müssen."
"Nicht mit hängender Zunge"
Weiß nimmt sich selbst auch nicht so wichtig, sonst verschleißt man sich. Mehr als 200 neue Mitarbeiter sind ab morgen im Einsatz. Nur bei der Auswahl der Führungsriege war er dabei. "Man muss delegieren, das motiviert, wenn man Mitarbeitern etwas zutraut." So wird auch klar, wenn Weiß sagt: "Arbeit ist nicht alles, vor allem nicht mit hängender Zunge: mein Tag beginnt um 8 und dauert bis 18.30 Uhr. Samstag und Sonntag sind frei. Wenn das nicht ginge, täte ich etwas falsch machen." Das passt zu einem weiteren Lebensgrundsatz: "Ich versuche Ärger zu vermeiden: das Leben ist viel zu kurz, als dass es sich lohnt, sich über Nichtigkeiten zu ärgern."
Zuerst Pluskauf-Park saniert
Dennoch geht der gebürtige Hörschinger schwierigen Dingen nicht aus dem Weg. Er bekam nach einem Engagement im Gerngroß-Konzern das Angebot, den Pluskauf-Park an der Trauner-Kreuzung zu sanieren. Das gelang, und mit der Familie Pfeiffer gründete er 1974 das Pro-Kaufhaus in Urfahr. 1980 kam der Tabor-Park in Steyr dazu.
Durch seinen Führungsstil bleibt Weiß ausreichend Zeit für Hobbys. Er ist begeisterter Tennisspieler, Fußballfan ("Lask-Leidender"), liebt Berge im Winter und Sommer und liest für sein Leben gern. Derzeit schmökert er in einer Biographie über Friedrich den Großen. In einem Linzer Literaturkreis mit vielen Welser Teilnehmern steht "Ein Regenschirm für einen Tag" auf der Leseliste. (müf)
Beruf: Unternehmer
Wohnort: Linz-Magdalena
Geboren: 1939
Familienstand: verheiratet
Hobbys: Lesen, Bergsteigen, Skitouren, Fußball
In Wels fühle ich mich wohl......weil es mir durch den Welas-Park schön langsam ans Herz wächst.
An Frauen fasziniert mich...... wenn sie wie Frauen sind.
Mein Lebensmotto ...... Nach dem deutschen Theatermacher August Eferding: "Ich arbeite gern, ich denke gern, ich fühle gern."
ProKauland, Tabor-Park oder Welas-Park? ...... Alle drei sind mir ans Herz gewachsen.
Ruhestand ...... Ist nicht das, was mich reizt
Kraft tanken ...... Wichtig ist, dass man sich nicht so wichtig nimmt, sonst verschleißt man.