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Wegen Blasphemie: Iranisches Gericht verurteilt Rapper Tataloo zum Tode

Von nachrichten.at/apa, 19. Jänner 2025, 21:55 Uhr

TEHERAN. Ein iranisches Gericht hat den wegen Blasphemie verurteilten Sänger Amir Tataloo in einem Berufungsverfahren zum Tode verurteilt.

Die reformorientierte Zeitung "Etemad" berichtete am Sonntag in ihrer Onlineausgabe, das Oberste Gericht habe den Einspruch der Staatsanwaltschaft gegen eine fünfjährige Haftstrafe akzeptiert, die unter anderem wegen Gotteslästerung verhängt worden war.

Der Prozess sei wieder aufgenommen worden, "und dieses Mal ist der Beschuldigte wegen Beleidigung des Propheten zum Tode verurteilt worden", berichtete die Zeitung unter Bezug auf den Propheten Mohammed. Das Urteil sei noch nicht endgültig, es könne Berufung eingelegt werden.

Pionier des iranischen Raps

Der 37-jährige Sänger und Komponist, der mit bürgerlichem Namen Amir Hossein Maghsoudloo heißt, ist einer der Pioniere des iranischen Raps. Er ist bekannt dafür, Rap mit Pop und R&B zu kombinieren. Nachdem er keine Lizenz für eine Tätigkeit im Musikbereich von den iranischen Behörden bekommen hatte, verlegte er 2018 seinen Wohnsitz in die türkische Metropole Istanbul. Im Dezember 2023 übergab ihn die türkische Justiz an den Iran. Seitdem sitzt Tataloo in Haft.

Unter anderem wurden ihm "Ermutigung der jungen Generation zur Prostitution", Verbreitung von "Propaganda" gegen die Islamische Republik und Veröffentlichung "obszöner Inhalte" vorgeworfen. Der von Kopf bis Fuß tätowierte Rapper war in der Vergangenheit zunächst von konservativen Politikern hofiert worden, weil sie in ihm einen Weg sahen, junge, liberal gesinnte Iranerinnen und Iraner zu erreichen.

2017 traf er sogar den ultrakonservativen späteren Staatschef Ebrahim Raisi, der damals Kandidat für die Präsidentschaftswahl war, und im Mai 2024 bei einem Hubschrauberabsturz starb. Als das internationale Atomabkommen 2015 beschlossen wurde, veröffentlichte Tataloo einen Song zur Unterstützung des iranischen Atomprogramms.

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1  Kommentar
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muehlviertlerbua (1.328 Kommentare)
vor 5 Stunden

Wenn man das liest, ist man einfach nur sprachlos und entsetzt, in welchem Umfeld müssen die Menschen im Iran leben....

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