Helmut Wenschitz
Helmut Wenschitz ist in der Welt des Genusses zuhause. In dieser Welt „muss Harmonie da sein“, sagt er und meint jenen Zeitpunkt, wenn sich seine Pralinen im Mund auflösen, sich ihr Geschmack ausbreitet. Seit neun Jahren kreiert der Chocolatier Pralinen.
Helmut Wenschitz ist in der Welt des Genusses zuhause. In dieser Welt „muss Harmonie da sein“, sagt er und meint jenen Zeitpunkt, wenn sich seine Pralinen im Mund auflösen, sich ihr Geschmack ausbreitet. Seit neun Jahren kreiert der Chocolatier Pralinen. Oder besser: Er erfindet sie. Und er erfindet sie immer wieder neu. „Experimentieren gehört zum Job“, sagt der 43-Jährige. Eine Arbeit, die er nicht alleine macht. Teamwork ist angesagt. Er begreife sich als Teamcaptain. Alles wird gemeinsam entwickelt und diskutiert. Zuerst werden die Rohstoffe gesucht, der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Kreationen mit Balsamico-Essig, Safran, Mango. Beinahe alles ist möglich in der Schokoladenwelt. Alles wird ausprobiert.
„Ich bin vom Typ her ungeduldig. Bei mir muss immer etwas weitergehen“, sagt er über sich. Stillstand ist seine Sache nicht. Ebenso wenig wie halbe Sachen. Die Ansprüche sind hoch, vor allem an die Qualität. Nur die besten Rohstoffe werden verarbeitet, Konservierungsstoffe gibt es ebenso wenig wie ein Warenlager. Jede Praline ist handgemacht und frisch. Während der Weihnachtszeit sind das schon mal 30.000 Stück täglich. Seine Frau und seine zwei Kinder sehen ihn dann wenig. Dennoch: Die Ausgewogenheit zwischen Arbeit, Familie und Freizeit ist dem Familienvater sehr wichtig. „Arbeit recht und schön, aber es ist nicht alles.“ Der Sommer wird dafür intensiv mit der Familie genutzt. Als Ausgleich wird der Tennis- oder Golfschläger geschwungen. Letzteres war nicht immer einfach. „Sich hinstellen, konzentrieren und dann muss alles passen.“ Am Anfang habe er das ziemlich verflucht. Doch mittlerweile hole ihn das „so was von runter“, sagt er und schwärmt nahezu.
Die elterliche Bäckerei in Allhaming in vierter Generation weiterzuführen, das war nicht seins. „Der Teig war nie mein Liebkind.“ Mit 24 Jahren macht er sich mit einer eigenen Konditorei in Wels selbstständig und fängt nebenbei an, Pralinen zu machen – als „One-Man-Show“. Die Pralinen kommen an, und mehr noch: Sie bestimmen immer mehr seine Welt. 1997 fällt dann der Entschluss: Das Geschäft in Wels wird verkauft. „Entweder das eine oder das andere. Beides ging nicht.“
70 verschiedene Arten hat der Chocolatier mittlerweile im Sortiment. Mit den Saisonprodukten sind es an die 100. Seine neueste Erfindung: die optimale Schokolade, wie er sie nennt – rund, in Plättchenform, hauchdünn und dennoch gefüllt. Die optimale Schokolade ist erfunden. Was bleibt da noch als Ziel? Einen Hype wie beim Wein zu erzeugen, das wünscht sich der Neuhofner mit Allhaminger Wurzeln auch für die Schokolade. Und deshalb hat er schon mal damit angefangen, auf der Rückseite seiner Schokoladenverpackungen das Geschmacksprofil zu beschreiben, eine eigene Schoko-Fibel herauszubringen, mit Schokoladendegustationen und vielem mehr.
Helmut Wenschitz
Beruf: Maître Chocolatier, Konditormeister
Wohnort: Neuhofen/Krems
Geboren: 13. April 1965 in Wels
Hobbys: Skifahren, Golf, Tennis