180.000 Fans brachen Electric-Love-Besucherrekord
KOPPL. An die 180.000 Besucher bejubelten am Wochenende etwa 100 DJs am Salzburgring beim Electric Love Festival.
Etwa zehn Kilometer von der oberösterreichischen Landesgrenze zu Salzburg entfernt startete am vergangenen Mittwoch um 18.20 Uhr die vierte Auflage des Electric Love Festivals. Danach tummelten sich unter dem Motto "celebrate music" pro Tag durchschnittlich 45.000 Besucher auf dem Festivalgelände. An vier Tagen macht das insgesamt 180.000 Gäste und mehr als 100 DJs, die die Salzburger Eventagentur Revolution Events beim diesjährigen Festival begrüßen durfte. Insgesamt drei Campingplätze (Nord, Süd und Caravan) waren bereits Tage vor Beginn vollständig ausverkauft, Hotels im Raum Salzburg größtenteils ausgebucht.
Bei Temperaturen jenseits der 25 Grad erfreuten sich die Gäste an elektronischer Musik aller Genres. Die Palette reichte von Dub-Step-Songs von Skrillez - der nun mit Diplo als "Jack Ü" auftritt - über Hardstyle-Beats auf der Q-Dance-Stage bis hin zu den mittlerweile auch im Radio bekannten EDM-Klängen von Axwell und Ingrosso, den ehemaligen Mitgliedern der Swedish House Mafia. Aber auch nationale Künstler wie dem Puckinger Rene Redrigezz oder dem Host-DJ Felice erhielten die Chance, sich vor dem Publikum zu präsentieren.
Dass das "ELF" international einen großen Bekanntheitsgrad genießt, liegt an den Gästen, die ihre Erlebnisse in die ganze Welt hinaustragen. Wie beispielsweise Simon Moore und Ben Whitehouse (Bild) aus Neuseeland. Die beiden haben laut eigenen Aussagen eine Europa-Tour rund um den Besuch am Salzburgring geplant. Die zahlenmäßige Oberhand am Veranstaltungsgelände behielten tendenziell aber trotzdem die Besucher aus Österreich und Bayern. Auf die Frage, warum man das Electric Love Festival einmal gesehen haben muss, versuchte ein Fan aus München zu erklären: "Man fühlt sich in dieser wunderschönen Gegend sofort wohl, die Leute sind extrem freundlich und saulustig. Ich verstehe die DJs, warum sie immer wieder kommen. Die Stimmung ist wahnsinnig gut. Das gibt's nirgends anders!"
"Nicht ganz zufrieden"
Mit-Organisator Manuel Reifenauer war mit dem Großteil des Festivals zufrieden. "Aber wenn dir am letzten Tag zwei Acts überraschend absagen, dann ist das bitter." Die beiden Top-Stars Deorro und Hardwell hatten am Samstag den Veranstaltern eine Absage erteilt. Statt ihnen traten die US-DJs GTA und zum Abschluss des Festivals Künstler der Q-Dance-Bühne mit härteren Hardstyle-Nummern auf. Den Fans gefiel die Show trotzdem, Tausende sahen in der Nacht auf Sonntag gegen drei Uhr das Abschluss-Feuerwerk über der "Main Stage" am Salzburgring.
Polizeikommandant Johann Mayerhofer zog am Sonntag ein positives Resümee nach der viertägigen Veranstaltung: „Es gab zwar um 50 Prozent mehr Suchtmittelaufgriffe gegenüber dem Vorjahr, auch eine leichte Steigerung bezüglich Körperverletzungen und Diebstahl ist zu verzeichnen. Jedoch befinden sich die Zahlen noch immer im unteren zweistelligen Bereich.“ Anton Holzer, Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes, sprach von 2135 Hilfeleistungen seiner Einsatzkräfte vor Ort, die meisten seien dem schönen Wetter geschuldet gewesen. „Viele Schnittverletzungen, viele Knöchelverletzungen, sehr viele Sonnenbrände - meist schwerwiegend mit Blasenbildung, Hitzekollapse, sehr wenige Alkoholvergiftungen, auffallend geringer Drogenmissbrauch und keine Verletzungen durch Raufereien“, listet Holzer auf.
Anders als nach dem Festival im Vorjahr gaben die Veranstalter bereits jetzt grünes Licht für das Electric Love Festival 2017. Dieses wird wieder am Salzburgring veranstaltet, der Vorverkauf soll im Herbst starten.
Electric Love Festival in Zahlen
- Mehr als 100 DJs bespielten vier Bühnen
- 100 Hektar umfasst das Veranstaltungsareal am Salzburgring
- Mehr als 1000 Helfer arbeiteten am Festival, das Kernteam von etwa 30 Personen arbeitet ein ganzes Jahr an der Planung des Festivals
- Rund 80 Prozent aller Besucher nutzten das Camping-Angebot
- 20 Kilometer Bauzäune wurden in den zwei Wochen vor der Veranstaltung angebracht
- 40 Kilometer Stromkabel wurden für das Festival verlegt
- 500 Duschen und 800 Toiletten dienten den hygienischen Anliegen der Besucher
- Insgesamt wurden etwa 3000 Pyroschüsse an den vier Tagen abgebrannt
- 1000 Quadratmeter LED-Fläche wurden aufgebaut
- 15.000 Arbeitsstunden waren für den Aufbau notwendig
- 20.000 Quadratmeter künstliche Straßen wurden verlegt
- 130 Kühlschränke standen im Einsatz
- 400.000 Liter Getränke standen den Gästen zur Verfügung
- Etwa 700 Meter betrug die gesamte Bar-Länge