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Wie zwei Schauspielerinnen zu „Sugarmamas“ werden

Von Nora Bruckmüller, 27. November 2012, 00:04 Uhr
Wie zwei Schauspielerinnen zu „Sugarmamas“ werden
I. Maux, Peter Kazungu, M. Tiesel Bild: EPA

Margarethe Tiesel und Inge Maux spielen in „Paradies: Liebe“ Frauen, die nach Gefühlen oder Sex suchen.

Sie spielen in „Paradies: Liebe“ zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können: Margarethe Tiesel, 53, sucht als Sextouristin Teresa in Kenia nach Liebe, die Mettmacherin Inge Maux, 68, will als ihre beste Freundin Sex genießen.

Im Film entblößen sich beide, und spielen in ihren Rollen lustvoll mit nackten Männern. „Es ist schwer, dass man so über die Grenzen geht. Wenn man aber kein Laie ist, sondern Profi, weiß man genau: Das ist jetzt eine Rolle. Das bin nicht ich“, sagt Tiesel, die für ihre Leistung in „Paradies: Liebe“ für den „Europäischen Filmpreis“ nominiert ist. Zu Regisseur Ulrich Seidl hatten beide großes Vertrauen. „Er hat eine Atmosphäre geschaffen, in der wir uns alles getraut haben. Wir haben vergessen, dass die Kamera da ist. Man muss es auch vergessen“, sagt Maux. „Es geschieht nichts, was sie nicht wollen“, erinnert sich Tiesel.

Bei einem anderen Thema sind die beiden, die im Film beste Freundinnen spielen, anderer Meinung. Für Maux werden „Beachboys“ keineswegs auch von den weißen „Sugarmamas“ ausgebeutet: „Weil sie so viel von ihnen bekommen.“ Tiesel: „Ich glaube, Frauen und Männer beuten sich gegenseitig aus. Manchmal funktioniert es, manchmal bleibt einer übrig.“ Inge Maux legt Teresas Freundin als Frau an, die Sex und Liebe trennen kann. „Das ist ein sehr gesundes Frauenbild, weil sie sich etwas gönnen will. Sie leidet nicht, wie Teresa.“

Um ihre Enttäuschung und Wut zu zeigen, hat Tiesel „ihr Innerstes nach außen gekehrt“. Etwas, das mit Nacktheit auf einer Stufe stehe. „Wenn nicht sogar höher.“

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