Wim Wenders: "Das ist wirklich ein verdammt gutes Drehbuch"
Der neue Film des dreifach oscar-nominierten Regisseurs ist ab sofort im Kino zu sehen.
Nach dem Tanzfilm "Pina" und dem Fotografenporträt "Das Salz der Erde" kehrt Wim Wenders mit dem Drama "Every Thing Will Be Fine" zum Spielfilm zurück. Alles über sein neues Projekt verrät der 69-Jährige im OÖN-Interview.
OÖN: Das Drehbuch stammt vom Norweger Björn Olaf Johannessen. Wie kamen Sie mit ihm zusammen?
Wim Wenders: Damit wäre gleich geklärt, dass nicht ich das Buch gesucht habe, sondern das Buch hat mich gesucht. Johannessen hat es mir an meine Privatadresse geschickt. Beim zweiten Durchlesen erkannte ich, wie beeindruckend es durch seine Sachlichkeit war. Man merkte mir offensichtlich an, wie es mich beschäftigte, denn meine Frau fragte: "Was bewegt dich?" Ich antwortete: "Das ist ein wirklich verdammt gutes Drehbuch!"
Die Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum von 14 Jahren. Kann man am Ende sagen: Die Zeit heilt alle Wunden?
Nicht die Zeit hat hier die große Heilkraft, sondern es ist der Lernprozess. Als kreativer Mensch versucht Tomas lange, sich durch seine Arbeit zu heilen. Doch in Wirklichkeit sind es Frauen und ein junger Bursche, die ihn zur Erkenntnis zwingen, dass das wirkliche Ich stärker ist als jede Fiktion.
Tun Sie sich mit einem fremden Drehbuch leichter als mit einem eigenen?
Ich schreibe meist für Schauspieler, die ich gut kenne. Denn das Casting ist sonst sehr schmerzvoll. Hier musste zunächst einmal der richtige Schauspieler für die Rolle des Tomas gefunden werden. Eine schwierige Suche. Als eines Tages der Name James Franco ins Spiel kam, stellte sich heraus, dass er meine Arbeiten sehr gut kannte.
Und?
Ich kontaktierte ihn in New York, bat ihn um ein Treffen, obwohl ich nicht über Nacht bleiben konnte. Er ist ja auch Hochschullehrer, hatte an diesem Tag Unterricht, und fragte: "Was hältst du davon, wenn du mit mir unterrichtest?" Gesagt wie getan. Die Schüler lasen gerade aus einem Drehbuch, das James verfilmen wollte. Schauplatz war das Hollywood der Siebziger. Ich übernahm die Rolle von Larry the Hippie. Es war ein unglaubliches Erlebnis. Als das vorbei war, gab es ein Shakehands. Das war seine Zusage für meinen Film.
Ist es so: Wenn Wim Wenders ruft, kriegt er, abrakadabra, alle Leute, die er sich wünscht?
Wie es mit James war, habe ich ja eben geschildert. Nun muss ich für den konkreten Fall vorausschicken, dass ich "Every Thing Will Be Fine" in 3D drehte. Da dürfen Sie nur mit Darstellern arbeiten, die nicht "spielen", sondern "sind". Mit Charlotte Gainsbourg zu drehen, war sowieso ein langgehegter Traum. Rachel McAdams hatte ich im kanadischen Film "The Travellers" gesehen, und nach ihrer Leistung war ich echt von den Socken. Sara, ihre Rolle bei mir, sollte für mich die pure Verkörperung des Guten sein, und das brachte sie absolut mit. Marie-Josée Croze schließlich kannte ich aus dem Julian-Schnabel-Film "Schmetterling und Taucherglocke". Sie alle ergaben ein Traumteam.
Ihr nächster großer Plan?
Ausruhen.
Und wie sieht ausruhen bei Ihnen aus?
Ganz allein vier Wochen unterwegs sein. Mit Fotokamera.
sagt mir gar nichts.
hat sich nicht bei mir vorgestellt.
da muss ich Gugelbua voll zustimmen, war gerade wieder bei" 50 SHADOW of GRAY" zu beachten!!
ein guter Mensch und Regisseur,
der immer seinen Weg findet!
Titel und Besetzung Sehr Gut! Wird sicher interessant die Geschichte ohne zu kennen zu sehen - DANKE DAFÜR!
einen Film hochpuscht, muß er nicht gleich gelungen sein