Digitale Gegenwart trifft auf Kunstgeschichte im Linzer Donaupark
Für das neue Kunstformat "Linz FMR" reflektieren 18 Kunstschaffende von 27. bis 30.3. die Flüchtigkeit unseres vernetzten Alltags
Die Vermischung von digitaler und analoger Kunst im öffentlichen Raum: Das Konzept des neuen Formates "Linz FMR" habe sie sofort gepackt, sagte Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer bei der gestrigen Pressekonferenz im Atelierhaus Salzamt. Diese aus der freien Szene entstandene Initiative passe perfekt zum kulturpolitischen Schwerpunkt von Linz als "UNESCO City of Media Arts", sie freue sich daher sehr, Linz FMR zu unterstützen. Morgen um 17 Uhr wird die erste Ausgabe des KUNSTFORMATS, das von nun an alle zwei Jahre an wechselnden Orten stattfinden soll, vor dem Kunstmuseum LENTOS eröffnet.
18 internationale und österreichische Künstlerinnen und Künstler aus insgesamt neun Ländern bauen derzeit ihre Arbeiten an der Donaulände auf. Von großflächigen Fotoprints über Videoinstallationen bis hin zu Performances sind die unterschiedlichsten Medien und Formate vertreten. Inhaltlich wird die Flüchtigkeit des Digitalen, das unseren vernetzten Alltag prägt, reflektiert. Die Beteiligten "erproben im weitläufigen Parkareal der Linzer Donaulände unterschiedliche Zugänge und Strukturen der Gegenwart", heißt es in einem Text von Linz FMR. Aber auch auf die kunstgeschichtliche Vergangenheit an der Donaulände nimmt das neue Festival Bezug: Der Linzer Künstler Thomas Kluckner platziert vor der bestehenden Metallskulptur "Strömung" von Erwin Reiter eine großformatige Plakatwand mit einem verzerrten Bild von Reiters Arbeit aus dem Jahr 1977.
Das Gesamtbudget von Linz FMR beträgt rund 80.000 Euro, wobei 25.000 Euro als Förderung von der Stadt Linz kamen. Ein Großteil wurde durch private Sponsoren abgedeckt. Ausgedacht und programmiert hat Linz FMR ein Team aus Vertreterinnen und Vertretern der Kunst- und Kulturinitiativen qujOchÖ und servus.at, dem Atelierhaus Salzamt, der Abteilung Kulturwissenschaften der Kunstuniversität und der Sturm und Drang Galerie. Der Ort an der Donaulände sei nicht nur wegen seiner guten Sichtbarkeit gewählt worden, sondern auch wegen der Flüchtigkeit der natürlichen Umgebung und des kunstgeschichtlich geprägten Raums, sagt Jakob Dietrich von qujOchÖ.
Ein dichtes Vermittlungsprogramm sei allen Beteiligten ein großes Anliegen, wie sie gestern sagten. Neben der Ausstellung an der Donaulände, einem Symposium und Konzerten werden täglich um 11, 14 und 17 Uhr öffentliche Rundgänge und Spezialtouren um 15.30 Uhr angeboten. Eine Themenführung am Samstag um 12.30 Uhr geht auf den Bezug von Linz FMR zum Forum Metall ein. Eine Party in der Sturm und Drang Galerie in der Altstadt rundet das Mini-Festival ab.
Nährere Infos und detailliertes Programm: linzfmr.at