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Esther Strauß trug ein Jahr lang den Namen eines ermordeten Babys

09. Juni 2022, 00:04 Uhr
Esther Strauß trug ein Jahr lang den Namen eines ermordeten Babys
Talentförderpreis: Esther Strauß und ihr Projekt "Himmel über Oswiecim"

Ausstellung "Talentiert und etabliert" zeigt die ausgezeichneten Arbeiten von fünf Künstlern im Power Tower der Energie AG.

Esther Strauß hat ein Jahr lang den Namen Marie Blum getragen. Auf diesen Menschen, der im KZ Auschwitz-Birkenau nur drei Tage alt geworden ist, ist die Performancekünstlerin und Lektorin für Sprachkunst an der Kunstuniversität Linz über ein Gedicht des serbischen Literaten Rajko Djuric gekommen. Dieser hat in seinem Gedicht "Geboren in Auschwitz, gestorben in Auschwitz" zwölf Namen von Kindern erwähnt, darunter jenen Marie Blums.

Ein Jahr lang hat Strauß auch rechtskräftig den Namen des am 5. September 1943 geborenen Säuglings getragen, um ein performatives Denkmal für das ermordete Kind und viele seiner Schicksalsgenossen zu setzen. Strauß war zu Studienzwecken in Oswiecim (Auschwitz), hat in der eigenen Familienbiografie einschlägig recherchiert. "Mein Ziel war, damit diesen Mord sichtbar zu machen", sagt die 36-jährige Künstlerin, die für ihre Arbeit "Himmel über Oswiecim" nun mit dem Talentförderpreis der Energie AG (Dotation 4000 Euro) in Zusammenarbeit mit der Landes-Kultur GmbH bedacht worden ist. Ihre Arbeit, ein Foto, das den Himmel über Auschwitz zeigt und den Text "Ich lege meinen Namen ab, um ein Jahr lang den deinen für dich zu tragen. Er führt mich an den Ort, an dem du geboren und ermordet worden bist. Ich knie nieder" trägt, ist faszinierend und schauderhaft zugleich.

Eine Arbeit, die sinnbildlich für den 77 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Österreich immer noch fehlenden Erinnerungsort für die in KZs von den Nazis ermordeten Roma und Sinti steht. Sie ist bis 16. September im PowerTower der Energie AG in der Linzer Böhmerwaldstraße werktäglich von 9 bis 16 Uhr zu sehen.

Ebenfalls ausgestellt sind von der Energie AG ausgezeichnete Arbeiten von Linda Luse (Talentförderpreis), Xian Zheng, Georg Pinteritsch (jeweils Klemens-Brosch-Preis, dotiert mit 4000 Euro) und Jens Höffken (Traumstipendium, 6000 Euro). Dazu wird noch eine Bilderserie von Herbert W. Franke, dem Pionier der Computerkunst, gezeigt. Sehr empfehlenswert! (att)

Esther Strauß trug ein Jahr lang den Namen eines ermordeten Babys
Linda Luse erhielt für "Vereinbarung" den Talentförderpreis

Ausstellung: "Talentiert und etabliert" im PowerTower der Energie AG, bis 12. September, jeweils montags bis freitags 9 bis 16 Uhr.

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