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„Avatar – Aufbruch nach Pandora“: Erleben Sie ein blaues Wunder

Von Von Bernhard Lichtenberger, 19. Dezember 2009, 00:04 Uhr
Erleben Sie ein blaues Wunder
Jägerin und Erkenntnis-Sammler auf dem fernen Planeten Pandora Bild: Twentieth Century Fox

Wuchernde Farne, spiralförmige Riesenmimosen, zarte, quallenartige, in der Luft tanzende Tierchen, irrlichterndes Rosa zwischen grünen Schattierungen, stampfende Nashornriesen mit wuchtigen Hammerhaischnauzen, jagende Kreaturen, smaragdfarben funkelnde Flugsaurier und blauhäutige humanoide Wesen von katzenartiger Geschmeidigkeit und Basketballkorbhöhe.

„Avatar – Aufbruch nach Pandora“: (USA 2009, 165 Min.), Regie: James Cameron (Megaplex, Cineplexx).

OÖN Bewertung:

Wuchernde Farne, spiralförmige Riesenmimosen, zarte, quallenartige, in der Luft tanzende Tierchen, irrlichterndes Rosa zwischen grünen Schattierungen, stampfende Nashornriesen mit wuchtigen Hammerhaischnauzen, jagende Kreaturen, smaragdfarben funkelnde Flugsaurier und blauhäutige humanoide Wesen von katzenartiger Geschmeidigkeit und Basketballkorbhöhe.

Der Mann, der die „Titanic“ samt Leonardo DiCaprio versenkte, hat auf dem Planeten Pandora ein Paradies geschaffen, dass uns durch die 3-D-Brille die Augen übergehen. Im Vergleich zu James Camerons Wunderwelt verkümmert George Lucas’ sternenkriegerische Schöpfung tatsächlich zur Episode.

Ausbeuterische Geschäftemacher der dahinsiechenden Erde rücken als militärisch gestützte Kolonialisten in diesen fernen Garten Eden vor, um an wertvolles Erz zu kommen, das Energie und Giersättigung verspricht. Während die Söldner der Raketenabzugfinger juckt, müht sich die resche Wissenschaftlerin Sigourney Weaver, das blaue Volk der Na’vi zum Verlassen ihres an Bodenschätzen reichen Lebensraumes zu überreden.

Als Mittler werden Avatare verwendet, gentechnisch erzeugte Mischwesen aus Mensch und Ureinwohner, die von Menschen in sarkophagähnlichen Ganzkörperkonsolen über den Geist gesteuert werden. Als Spion wird auf diese Weise der querschnittgelähmte Ex-Marine Jake Sully eingeschleust, um strategisch wichtige Informationen an den Kampftrupp zu liefern. Sully dringt tief in den Urwald vor, und noch tiefer in die Lebens- und Gedankenwelt der Na’vi, die in der Natur das Göttliche sehen.

Camerons Parabel ist Gedenken und Mahnung. In den Na’vi spiegelt sich das Schicksal indianischer Stämme, denen die Erde die verehrte Große Mutter ist, und die von Kolonialisten mit Gewalt ihrer Heimat beraubt wurden. Diese Metapher findet sich zum Beispiel im Pandora-Urwald als Gewächs mit Blättern, die an den Federschmuck eines Häuptlings erinnern. Zugleich mahnt die Geschichte zur ökologischen Besinnung, zum Wiederfinden des Gleichgewichts. In Nebensätzen wird die von George W. Bush verantwortete Irak- und Afghanistan-Politik noch einmal mit Schuhen beworfen.

Es wäre nicht „Terminator“-Beleber James Cameron, überbrächte diese Botschaft nur ein mystisch-esoterischer Bote. Zum Finale hin zettelt er einen krachenden, Feuer spuckenden, nach Napalm stinkenden Krieg der Welten an, bis die Natur zurückschlägt.

Das optische Wunder betört, blauäugig macht es nicht. Die räumliche Tiefe täuscht nicht über die flachen Figuren hinweg, die das emotionale Band zum Betrachter dünn halten.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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am 20.12.2009 21:57

James Camerons Traum, Star Wars zu schlagen ist in meinen Augen nicht aufgegangen. Bei Star Wars fühlt man sich doch irgendwie doch einen Tick "mehr drin", auch besitzen die Figuren mehr Tiefgang. Das Star Wars-Universum hat außerdem noch reichlich Nebenhandlungsstoff was ihm ebenfalls etwas mehr Glaubwürdigkeit verschafft.
Neben den etwas flachen Charakteren ist auch die Filmmusik (James Horner) wenig innovativ. Dass ethnische Elemente für die Na'vi verwendet wurden fällt besonders schlimm ins Gewicht, das ganze wirkt einfach absolut lächerlich (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Avatar_%E2%80%93_Aufbruch_nach_Pandora#Soundtrack).

Das Effekt-Feuerwerk "Avatar" ist nichts desto trotz sehenswert, die dahinterstehende Technik absolut faszinierend. Man darf gespannt sein, ob James Cameron seinen Plan, den Stoff auf eine Trilogie auszuweiten, erfüllt.

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am 19.12.2009 23:56

Hab den Film gerade in 3D im Kino gesehen.
Die Story ist bei so einem Film völlig nebensächlich. Dieser Film lebt von seinen 3D Effekten. In jeder Sekunde glaubt man, mitten im Film zu sein. So etwas hats wohl noch nie gegeben. Einfach traumhaft und absolut sehenswert! 100mal besser als zB 2012.

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am 19.12.2009 10:58

AVATAR.

Fast alle Kritiker lassen an "der Geschichte" sowie den "Charakteren" kein gutes Haar. Ich kann das in keiner Weise nachvollziehen. Ich habe den Film als mehr als bewegend empfunden. Wenn man sich auf den Deal einlassen und sich der Erzählung ohne "nawashammadenndajetztwieder" öffnen kann wird man mit einem wundervollen Erlebnis belohnt das viel mehr ist als die einzelnen Teile in die es die Kritik so gerne zerlegt. Mein bester Film seit sehr sehr langer Zeit.

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am 04.01.2010 12:24

Seppel, danke für ihren kommentar!
ich stand avatar sehr kritisch gegenüber weil ich eigentlich kein großer science fiction fan bin und mich in "anderen welten" nicht so wohl fühle. aber AVATAR hat mich meine voreingenommenheit beinahe von der erste minute vergessen lassen.
ich würde mich über mehr positive kritiken freuen, AVATAR hätte diese wirklich verdient!!

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