„Ricky“: Wenn Babys plötzlich fliegen lernen...
Fabrikarbeiterin Katie. Immigrant Paco. Sex auf dem Klo. Das Grau ihrer Umgebung und ihrer Leben wird dadurch nicht übertüncht.
„Ricky“: (Frankreich /Italien 2009, 90 Min.) Regie: Francois Ozon (City OmU)
OÖN Bewertung:
Fabrikarbeiterin Katie. Immigrant Paco. Sex auf dem Klo. Das Grau ihrer Umgebung und ihrer Leben wird dadurch nicht übertüncht.
Ein paar Monate später ist nicht nur Paco (Sergi López) in die Sozialwohnung von Katie (Alexandra Lamy) und ihrer siebenjährigen Tochter Lisa (Mélusine Mayance) mit eingezogen, sondern auch Ricky, das gemeinsame Baby der zwei. Ricky hat ständig Hunger und schreit, die beiden streiten, irgendwann hat er einen Bluterguss am Rücken. Als daraufhin Katie Paco beschuldigt, das Baby zu schlagen, verlässt er sie.
Zuerst trist, dann fantastisch
In ein tristes sozialrealistisches Drama stößt Regisseur Francois Ozon seine Zuschauer in der ersten Hälfte des Films. Erst als aus Rickys Bluterguss zuerst zwei und schließlich Flügel werden, tritt die fantastische Komponente des Werks in den Vordergrund – und Ricky mausert sich nach einem Flug durch den Supermarkt ungewollt zum Medienwunder.
Dass Francois Ozon seinen Zusehern weder Weg noch Ergebnis der Interpretation seiner Werke vorgibt, hat andere seiner Filme wie „Swimming Pool“ mit dem im Gedächtnis bleibenden Etwas veredelt. Im Fall von „Ricky“ überrascht der wilde Genremix, ohne zu überzeugen. Zu skurril und wenig zuordenbar ist der Film rund um das Wundergeschöpf.