Meister des Stahls: Richard Serra ist tot
Der Amerikaner zählte zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart.
Es waren die Folgen einer Lungenentzündung, an denen Richard Serra am Dienstag im Alter von 85 Jahren in seinem Haus in New York starb. Er stand für ikonische Stahlarbeiten und galt als einer der wichtigsten Bildhauer der Gegenwart.
Serra kam am 2. November 1938 in San Francisco als Sohn eines spanischen Vaters und einer russischen Mutter zur Welt. Bereits in seiner Jugend kam er mit „seinem“ späteren Material in Berührung: Er schuftete in Stahlwerken.
Nach dem Studium (Englische Literatur, Kunst) zog er nach New York, wo er begann, Kunst aus Materialien wie Metall, Glasfaser und Gummi zu schaffen. „Ich glaube nicht, dass Kunst die Aufgabe hat, zu gefallen“, sagte der Amerikaner einmal, und genau so ging er auch in seinem Schaffen vor: Groß, hart, kompromisslos, provokant sind seine Arbeiten, die die Wahrnehmung des Betrachters von Raum und Umwelt herausfordern. Zum Beispiel realisierte er in Deutschland, wo viele seiner Skulpturen entstanden, 1992 das Werk „Torque“: Es steht auf einer Verkehrsinsel vor der Uni Saarbrücken, ist 16,70 Meter hoch und gut 200 Tonnen schwer. 2005 entstand die begehbare Installation „The Matter of Time“ für das Guggenheim Museum Bilbao. Sie besteht aus acht gigantischen Stahlfiguren.