Perfekte Poesie zwischen Musik und Theater
Nach dem Ausfall des Figurentheaterfestivals Wels 2020 startete das 29. Treffen von Puppenspielern und Objekt- und Figurenkünstlern am Montag mit einem fantasievollen Abend.
Die Verschiebungen, die zur Version 2.0 geführt haben, bedingen zwei Festivalblöcke – einen im Juni und den anderen vom 8. bis 10. November.
Auf dem Spielplan stehen Produktionen für ganz junges Publikum und – wie auch die Eröffnungspremiere – für die großen Fans zauberhaften Figurentheaters. Karin Schäfer hat diese Gattung perfektioniert und mit Videosequenzen erweitert und schafft so ein Kaleidoskop verschiedenster Darstellungsformen und Techniken, die zu einem fantastischen Gesamtkunstwerk verschmelzen.
Halsbrecherisch virtuos
Dazu kommt die enge Verknüpfung mit Musik, die – live gespielt – ein Bestandteil der Handlung wird. Das Programm "Iberia" entstand 2015, für Wels bearbeitete Till Alexander Körber Isaac Albeniz’ Meisterwerk für Klavier und Violine, ohne dabei die halsbrecherische Virtuosität zu minimieren. Das Merlin Ensemble – Till Alexander Körber und sein kongenialer Partner Martin Walch an der Violine – gab dieser Musik genau jenes Flair, das sie braucht, um so die theatralische Aktion erst richtig zu evozieren.
Jedes Stück bekommt seine eigene Spieltechnik, die den Charakter der Musik, aber auch die Intention der Aussage ideal verstärkt. Beeindruckend dabei die Vielseitigkeit der drei Akteurinnen – Karin Schäfer, Almut Schäfer-Kubelka und Adriana Zangl.
Fazit: Ein absolut gelungener und vom Publikum zu Recht bejubelter Auftakt des Figurentheaterfestivals, das noch bis Donnerstag, 10. Juni, dauert.
Info: figurentheater-wels.at