Protest in Neapel gegen Flavio Briatores "Luxuspizza"
Die beste Pizza der Welt gibt es in Neapel, da sind sich die Einwohner der italienischen Stadt sicher. Die einfache Margherita mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum ist eine der beliebtesten Varianten und in vielen Lokalen bereits um wenige Euro zu bekommen.
Pläne des ehemaligen Formel-1-Magnaten Flavio Briatore, in Neapel eine "Luxuspizza" einzuführen, versetzt die Pizzioli, also die Pizzabäcker der Stadt, nun in Aufruhr. Der 74-jährige Unternehmer, der für seine exklusiven Lokale bekannt ist, hat die Eröffnung einer Filiale seiner Gastrokette "Crazy Pizza" angekündigt.
In diesen Jetset-Restaurants, von denen es schon Ableger auf Sardinien, in London, Rom und Mailand gibt, kostet die Basisversion der Margherita allein schon 17 Euro. Je nach Zutaten steigt der Preis auf bis zu 65 Euro – wenn man das Fladenbrot mit dem spanischen Pata-Negra-Schinken bestellt. Briatore lässt auch Kaviar über seine Pizzen streuen.
Die Neapolitaner werfen ihm vor, eine völlig überteuerte Pizza für Reiche kreiert zu haben, die die Seele, Geschichte und Kultur dieser Speise nicht respektiere. "Briatores Pizza entspricht nicht unserer Tradition, denn Pizza ist eine Speise des Volks und darf nicht zu teuer sein", heißt es vom Verband der lokalen Pizzabäcker. Befürchtet wird auch ein genereller Preisanstieg.
Briatores Gastro-Philosophie ist ganz anders: "Wir wollen auch in Neapel eine schicke, elegante Pizzeria mit exklusivem Service lancieren. Die Pizza ist ein Wahrzeichen italienischer Gastronomie, doch wird sie leider oft auf billige Weise serviert. Das wollen wir jetzt ändern", so Briatore, der in seinen Lokalen stets auf Exklusivität setzt.
Der Ex-Formel-1-Manager von Michael Schumacher weist den Vorwurf zurück, sich nicht an die Tradition zu halten. Alle Zutaten für die Herstellung seien 100-prozentig neapolitanischer Herkunft, angefangen bei der Büffel-Mozzarella und den Tomaten, argumentiert er. Überhaupt sei seine Pizza "die beste", das hätten ihm seine Gäste bestätigt.
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