"Von Fächern wird abgeraten"
Festspiel-Geschäftsführer zieht positive Bilanz: "Publikum ist sehr diszipliniert".
Eine Woche nach Beginn der verkürzt stattfindenden Salzburger Festspiele resümiert deren kaufmännischer Direktor Lukas Crepaz ein bisher erfolgreiches Corona-Präventionskonzept. "Das Konzept hält, und das seit Probenbeginn vor fast sieben Wochen", sagt Crepaz. Seit eine temporäre Mitarbeiterin am 8. Juli positiv auf Covid-19 getestet worden war, sei kein weiterer Corona-Fall dazugekommen, und das bei bisher mehr als 2000 durchgeführten Tests. Crepaz: "Aber wir bleiben wachsam. Das Publikum verhält sich sehr diszipliniert. Man merkt nach den ersten Tagen, die Zuschauer haben sich bereits an die Corona-Verhaltensregeln gewöhnt."
Die Festspiele hätten viele positive Rückmeldungen von Besuchern erhalten, mitunter seien auch konstruktive Hinweise zur Verbesserung der Corona-Sicherheitsvorkehrungen dabei gewesen. Einige wenige Feinadjustierungen des mehr als 40 Seiten umfassenden Maßnahmenkatalogs, für den Crepaz verantwortlich ist, wurden vorgenommen. So wird künftig von der Verwendung eines Fächers in den Veranstaltungsräumen abgeraten, um eine Verbreitung von Aerosolen zu verhindern. Ein Fächer-Verbot besteht weiterhin nicht.
Die Besucher werden jetzt auch nach der Vorstellung noch einmal darauf hingewiesen, beim Applaus den Mund-Nasen-Schutz wieder anzulegen. Das Tragen der Schutzmaske auf dem Weg durch die Festspielhäuser zum Sitzplatz beziehungsweise vom Sitzplatz zum Ausgang sei ohnehin verpflichtend. Vor Beginn der Vorstellungen weisen in einer Tonbandansage "Buhlschaft" Caroline Peters auf Deutsch und "Jedermann" Tobias Moretti auf Englisch die Besucher auf die Verhaltensregeln hin. Sie empfehlen, die Schutzmaske auch während der Aufführung zu tragen. "Sehr viele nehmen die Schutzmaske nicht ab", sagt Crepaz. "Und viele Besucher bedanken sich bei uns, wie effizient und unaufgeregt all diese Maßnahmen umgesetzt werden."
Dass die Festspiele heuer, als 100-Jahr-Jubiläum, trotz Corona stattfinden, sei kein "Versuchsballon", wie ein Medium konstatiert hatte, sondern "ein kalkuliertes Risiko", sagt Crepaz. "Es ist ein Herantasten an eine Normalität, Schritt für Schritt, und entspricht genau der Politik in Österreich, die bezüglich Corona sehr erfolgreich war. Man soll den Tag aber nicht vor dem Abend loben." Die Festspiele dauern noch bis 30. August.
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