Ein Preis für kreative Lösungen
Das Thema Inklusion packen Mitarbeiter der "Gesellschaft für soziale Initiativen" mit viel Herz und Hirn an.
Dabei sein ist alles: Inklusion soll Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben innerhalb der Gesellschaft ermöglichen. Jetzt hat die Gesellschaft für soziale Initiativen (GSI) einen Preis ins Leben gerufen, der betreuende Menschen auszeichnet, die das mit ihrem Engagement möglich machen. Vergeben wird der GSI-Inklusionspreis in fünf Kategorien.
Menschen unterstützen
Hinter der GSI stecken unter anderem mehrere Einrichtungen für Menschen mit Behinderung – zum Beispiel das Institut Hartheim und die Wohneinrichtung "Schön für besondere Menschen". In Wels werden auch unbegleitete jugendliche Flüchtlinge versorgt. "700 Menschen mit Beeinträchtigung sowie Asylwerber werden von insgesamt 800 Mitarbeitern betreut", sagt GSI-Obmann Wolfgang Schwaiger. "Uns geht es darum, dass die Leistungen unserer Mitarbeiter aufgrund von Corona nicht untergehen", erklärt der 68-Jährige, warum der Inklusionspreis ins Leben gerufen wurde. Hier die fünf Erstplatzierten:
Ein Tierbuch mit Christian
Michaela Baumgartner gestaltete in der Einrichtung "Schön für besondere Menschen" in Micheldorf ein außergewöhnliches Tierbuch: Gemeinsam mit ihrem Schützling Christian Klein zeichnete und malte sie verschiedene Tiere, die mit einem Beschreibungstext und einem Foto des jeweiligen Tieres auf den Seiten des Buches platziert wurden. "Persönliche Wertschätzung, das Zusammenarbeiten auf Augenhöhe und die Freude an der gemeinsamen Arbeit waren für beide ein großer Gewinn", sagt Schwaiger.
Adventweg
Im Vorjahr wurde ein Adventweg beim Schloss Hartheim mit lebensgroßen Holzfiguren aus dem Buch "Das Weihnachtsgeheimnis" gestaltet. "Der Weg war an den Abenden beleuchtet und brachte ein wenig weihnachtliche Stimmung in einen belastenden Alltag voller Einschränkungen", so der GSI-Obmann. Der Preis geht an Franz Rauecker-Hofer (Institut Hartheim).
Post.Samstag
Martina Öllinger vom Institut Hartheim bekam den Preis für das erste inklusiv geführte Kaffeehaus in Ottensheim – im Gasthaus zur Post. Dafür werden Mehlspeisen aus biologischen Lebensmitteln in der Wohngruppe gebacken und gegen freiwillige Spenden angeboten.
Teller voller Freude
In Zusammenarbeit mehrerer Werkstätten entstanden exklusive und künstlerisch gestaltete Teller. "Dadurch konnten viele Kunden entsprechend ihrer Talente und Fähigkeiten eingebunden und ihre Schaffenskraft gebündelt werden", sagt Schwaiger. Die Fäden zog Natascha Sonntagbauer von "Schön für besondere Menschen".
Vie Libre
Ein pädagogisches Konzept unterstützt junge Asylwerber in der Schule und bei ihrer Ausbildung als Lehrlinge. Markus Schäflinger von "Noah Sozialbetriebe" in Wels nahm den Preis entgegen.
Als Symbol für den Inklusionspreis wurde die Giraffe gewählt, die den langen Hals ausstreckt – als Zeichen dafür, neue Dinge auszuprobieren. "In mehreren Workshops wurden Giraffen aus Ton modelliert und bemalt. Die Sieger jeder Kategorie erhalten je einen Abguss aus Aluminium einer besonders gelungenen Giraffe. Diese wurde von Ayse Keskin geschaffen", sagt Schwaiger.
Insgesamt gab es für den Inklusionspreis 56 Einreichungen. "Wir waren von dem Zuspruch überwältigt." Bei einer Feier mit rund 85 Teilnehmern wurden 15 Preise übergeben. Alle Einreichenden konnten an der Feier teilnehmen.