Herbst ist Spinnenzeit: Was tun beim Biss eines giftigen Tieres?
Immer mehr Spinnen in unseren Wohnungen – die Tiere beißen aber nur zu, wenn sie sich bedroht fühlen, wie der Wissenschafter Johannes Gepp versichert.
Das Beruhigende gleich vorweg: Giftige Spinnen kommen in Österreich selten vor. Zudem sind es scheue Tiere. "Üblicherweise beißen sie nur, wenn sie sich bedroht fühlen", versichert Johannes Gepp, Vizepräsident des österreichischen Naturschutzbundes. In der Regel würden Spinnenbisse glimpflich verlaufen. Nur vereinzelt könnten starke Lokalreaktionen auftreten, noch seltener komme es zu allergischen Reaktionen oder Infektionen.
Erste Hilfe bei Spinnenbissen
- Bissstelle mit kaltem Wasser abwaschen und kühlen
- Wunde nicht aufkratzen, damit keine Bakterien eindringen können. Wunddesinfektionsmittel daraufgeben
- Bei starken Schmerzen ein gängiges Schmerzmittel einnehmen
- Den Tetanusimpfschutz zeitnah überprüfen und gegebenenfalls auffrischen lassen
- Verlauf von Rötungen und Schwellungen beobachten
- Bei Anzeichen einer Infektion, zum Beispiel Fieber, den Hausarzt konsultieren oder außerhalb des Ordinationsdienstes die Gesundheitsberatung unter 1450 anrufen
Bedingt durch den Klimawandel wird etwa die rotgelbe Dornfingerspinne nun in besonders trockenen heimischen Gegenden öfter beobachtet. Die Kieferklauen der auch als "Ammen-Dornfinger" bezeichneten Spinne sind in der Lage, die menschliche Haut zu durchdringen. "Das Gift kann bei manchen Patienten ausgeprägte Beschwerden hervorrufen", sagt Elisabeth Modler, Leiterin der Zentralen Notfallambulanz am Klinikum Wels-Grieskirchen. Die Schmerzen werden ähnlich einem Wespenstich beschrieben und das Brennen an der Bissstelle kann sich auf die gesamte betroffene Gliedmaße ausweiten. "In seltenen Fällen treten Lymphknotenschwellungen, Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Schüttelfrost und Fieber auf", so die Ärztin. Nach ein bis zwei Tagen sollten die Symptome jedoch abgeklingen.
Im Westen Österreichs, beispielsweise in Vorarlberg, wird seit einigen Jahren immer wieder die Nosferatu-Spinne gesichtet. Diese Spinnen lieben die Wärme, denn ihre ursprüngliche Heimat ist das Mittelmeergebiet. Die Weibchen können eine beachtliche Länge von rund sieben Zentimetern erreichen. Auch sie beißen nur dann, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. "Der Biss der Nosferatu-Spinne ist für Menschen in aller Regel ungefährlich – die Symptome ähneln einem Mückenstich und äußern sich durch Brennen, Rötungen und Juckreiz", erklärt die Medizinerin. Auch die Falsche Schwarze Witwe ist aus südlichen Ländern nach Österreich gewandert. Spinnen dieser Art fliehen ebenfalls, wenn sie gestört werden. "Ihr Gift hat Auswirkungen auf das Nervensystem kleiner Beutetiere – in aller Regel sind hier für den Menschen wiederum nur Symptome eines Wespenstichs und keine schweren Allgemeinsymptome zu erwarten", sagt Modler.
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"Wer sich nach dem Biss einer Spinne unsicher fühlt, kann sich bei der Gesundheitsberatung unter der Telefonnummer 1450 informieren, ob eine unmittelbare ärztliche Abklärung erforderlich ist. Bei Kleinkindern oder bekannten Allergien ist eher Vorsicht geboten", so Modler.
Was gegen Spinnen im Haus hilft
- Fliegengitter für Fenster und Terrassentüren versperren den Krabbeltieren den Zugang zu Haus und Wohnung.
- Das Mobiliar in Bewegung halten: Beim Putzen auch einmal hinter Bildern und Kästen abstauben! Diese Art von Ruhestörung mögen Spinnen nicht.
- Haustiere, wie zum Beispiel Katzen, stöbern Spinnen auf. Der Spieltrieb lässt sie Jagd auf die Krabbeltiere machen, auch das mögen diese nicht.
- Wer eine Spinne selbst aus den eigenen vier Wänden entfernen möchte, sollte am besten ein Glas darüberstülpen, ein dickes Blatt Papier darunterschieben und sie so ins Freie befördern.
Spinnen 🕷️ in meinem Haus werden ins Jenseits befördert!
Nur eine tote Spinne ist eine gute Spinne!