Schlaganfall kann auch Kinder treffen
Einseitige Lähmung als mögliches Warnzeichen.
Schlaganfälle im Kindesalter sind selten und treffen die jungen Patientinnen und Patienten plötzlich und unerwartet. Statistisch gesehen sind ein bis acht von 100.000 Kindern jährlich von einem Schlaganfall betroffen. Die meisten Fälle treten bei Säuglingen, Vorschulkindern sowie bei Jugendlichen auf. Umso wichtiger ist es, die Signale richtig zu deuten und schnell zu reagieren.
Häufige Warnzeichen sind plötzliche halbseitige Lähmungen – zum Beispiel im Gesicht beziehungsweise von Arm und Bein auf einer Körperhälfte –, Muskelschwäche, Geh- oder Sprachstörungen. "Bei Säuglingen und Kleinkindern können Krampfanfälle und bei Schulkindern plötzliche sehr starke Kopfschmerzen weitere mögliche Symptome sein", sagt Matthias Baumann, Leiter der Arbeitsgruppe Neuropädiatrie der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ).
Bei Kindern bestehen andere Risikofaktoren für Schlaganfall als bei Erwachsenen. Bestimmte Herzfehler, Herzrhythmusstörungen oder Gefäßfehlbildungen, Infektionen der oberen Luftwege, eine akute Mittelohrentzündung oder Infektionen mit Borrelien, Herpes-Viren, Ringelröteln oder Windpocken können die Gefahr erhöhen.
Im Fall der Fälle ist eine rasche Diagnose (zum Beispiel mittels MRT) wichtig, um umgehend eine Therapie einleiten zu können. "Glücklicherweise erholen sich Kinder besser als Erwachsene", sagt Baumann.