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Warum tagelanges "Nichtstun" unsere Psyche gefährden kann

Von Barbara Rohrhofer, 28. August 2024, 12:51 Uhr
Warum tagelanges "Nichtstun" unsere Psyche gefährden kann
Einmal einen Tag im Bett zu verbringen, ist vielleicht erholsam … Bei Wiederholung könnte die Psyche leiden. Bild: Monkey Business Images

"Bed Rotting" - im Bett gammeln - nennt sich ein TikTok-Trend, der alles andere als gesund ist

"Bed Rotting" bedeutet frei übersetzt in etwa "im Bett gammeln" und ist das absolute Gegenteil von Aktivität und Produktivität. Anders als beim althergebrachten Faulenzen geht es dabei nicht nur darum, Verpflichtungen sein zu lassen, sondern darum, sich möglichst wenig zu bewegen und dabei auch nicht den Funken eines schlechten Gewissens zu haben.

Die selbst auferlegte absolute Faulheit hat sich in diesem Sommer zum globalen TikTok-Trend entwickelt. Die Verfechter verstehen diese gewählte Immobilität als wichtige Selbstfürsorge und feiern diese Form der Extrem-Erholung. Unter dem Hashtag #bedrotting finden sich in den sozialen Medien zahlreiche Videos von Jugendlichen, die mit Decken eingekuschelt im Bett rumliegen, schlafen und im wahrsten Sinne des Wortes wirklich einfach nichts tun.

Krankhaftes Nichtstun?

In einer Welt, die von Hektik und Produktivität geprägt ist, würden Ruhe und Nichtstun oftmals mit Scham verbunden, sagt Schlafwissenschaftlerin Vanessa Hill auf ihrem Instagram-Kanal. Sich zu erlauben, sich auszuruhen, ohne sich dabei schuldig fühlen zu müssen, sei ein Akt der Selbstliebe. Es sei für viele junge Menschen ein temporärer Ausweg aus der leistungsorientierten Gesellschaft. Man erlaube sich selbst, kurz die Seele baumeln zu lassen, ohne Druck zu verspüren oder etwas leisten zu müssen.

Psychotherapeutin
Psychotherapeutin Christa Schirl Bild: Peter Baier

Die Linzer Psychologin und Psychotherapeutin Christa Schirl kann diesem Trend hingegen wenig bis gar nichts Positives abgewinnen.

"Normalerweise ist es Zeichen einer körperlichen Krankheit oder einer Depression, wenn man keinen Antrieb verspürt, aufzustehen", sagt Schirl. "Sieben bis neun Stunden Schlaf sind normal – alles, was darüber hinausgeht, kann problematisch werden."

Länger als ein oder zwei Tage im Bett zu bleiben, sei definitiv besorgniserregend und könne auf verschiedene psychische Probleme hinweisen.

Denn die totale Entspannung sei genauso pathologisch wie die totale Anspannung. Zudem seien für unsere seelische Gesundheit Bewegung, Aktivität und alltägliche Rituale unerlässlich. Insbesondere die Morgenroutine ermögliche einen "gesunden" Start in den Tag. "Jeder Mensch braucht einen Grund, um aufzustehen. Das können die Tasse Kaffee mit der Zeitung sein, die liebgewonnene Yoga-Übung am Morgen oder das Öffnen der Fenster, um das Zwitschern der Vögel zu hören." Wenn man das nicht mehr habe, könne das gravierende Folgen haben. Mehrere Tage im Bett zu verbringen, könne nicht nur die psychische Gesundheit beeinträchtigen, sondern sich auch negativ auf den Schlaf auswirken. "Denn das Bett sollte eigentlich nur zum Schlafen und für Intimität genutzt werden", sagt Schirl.

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Autorin
Barbara Rohrhofer
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Barbara Rohrhofer
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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
christiantf (509 Kommentare)
vor 7 Stunden

Endlich sagt mir mal jemand, wofür das Bett da ist! Ich war verloren!

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Caesar-in (4.033 Kommentare)
vor 19 Stunden

Es ist schon schwach und besorgniserregend, wenn in euren Betten zwei Tage lang nichts passiert. :-) Soweit käme es noch!

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juergen-ebensee (215 Kommentare)
vor 19 Stunden

jetzt weiss ich endlich warum unsere politiker u beamten alle so kaputt sind: das nixtun macht einen echt voll fertig!
ab in die 5☆ reha mit haubenkoch u thaimassage.

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zlachers (8.595 Kommentare)
vor 23 Stunden

Verstehe ich nicht wie manche das nichts tun aushalten.

Aber wenn das stimmt dann bin ich der psychisch gesundeste Mensch auf dieser Welt. Bin glaube ich zum workaholic mutiert - schon seit sehr lange. Bei mir gibt es nur selten Pause. Ich halte es nicht aus rumzusitzen und nichts zu tun - auch am WE. Das hab ich glaube ich der harten Arbeit zu verdanken / da läuft und tut man den ganzen Tag - und zuhause kann man dann auch nicht abschalten. Läuft eigentlich eh nichts davon aber man ist außer man schläft gerade, sonst immer wie aufgedreht.
Übermüdung und Schmerzen ignorieren, und weiter geht’s.

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reibungslos (14.961 Kommentare)
vor 20 Stunden

So lange Sie Zeit fürs Posten hier haben, dürfte es nicht bedenklich sein.

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christiantf (509 Kommentare)
vor 7 Stunden

Denn die totale Entspannung sei genauso pathologisch wie die totale Anspannung.

Hast wohl überlesen?

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jack_candy (8.463 Kommentare)
vor 23 Stunden

Ich glaube, die Psychologin hat nicht ganz verstanden, worum es geht.

Wenn die Leute das wochenlang machen, ist es wirklich problematisch. Aber ab und zu mal einen Tag lang?

Komischerweise sagt kaum ein "Experte" etwas dagegen, immer fleißig, erreichbar und für den Job leistungsfähig zu sein.

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2good4U (18.863 Kommentare)
vor 23 Stunden

Das eigentlich bedenkliche ist, wenn Kinder sich im Schlafzimmer filmen und das online stellen.
Im Internet gibt es nicht nur gute Menschen, so viel sei gesagt.

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Gugelbua (32.540 Kommentare)
am 28.08.2024 16:17

da Problem hab ich nicht , was ich früher an einem Tag vollbracht habe
brauche ich mit 80+ mittlerweile eine Woche😉

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zlachers (8.595 Kommentare)
vor 23 Stunden

😂😂😂,Wird uns alle mal so gehen.

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angerba (1.972 Kommentare)
am 28.08.2024 16:03

Müssiggang ist aller Laster Anfang!

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angerba (1.972 Kommentare)
am 28.08.2024 16:01

Gut, dass wir "Experten für Alles" haben! Wir wären ja sonst völlig aufgeschmissen.... 🤔

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Gugelbua (32.540 Kommentare)
am 28.08.2024 16:19

😁genau "unds Atmen nicht vergessen" 🤔

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enduranceandy (26 Kommentare)
am 28.08.2024 15:54

Das vegetative Nervensystem braucht in regelmäßigen Abständen den Wechsel von sopathikotoner und parasympathikotoner Dominanz. Ohne den Wechsel von Belastung und Erholung wird der Organismus zu vegetativen „Fehlreaktionen“ neigen. Psychische und/oder physische Probleme können daraus folgen.

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m.froeschl@aon.at (36 Kommentare)
am 28.08.2024 15:44

Da braucht man kein Experte sein, um zu wissen, daß so etwas kontraproduktiv ist. Die Leute haben zuviel Freizeit! Keine Beschäftigung haben, macht nicht nur körperlich, sondern vor allem auch Geistig krank!

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dachbodenhexe (5.854 Kommentare)
am 28.08.2024 15:09

"Die Linzer Psychologin und Psychotherapeutin Christa Schirl kann diesem Trend hingegen wenig bis gar nichts Positives abgewinnen."

Ja, wenn diese Psychologin diesem Trend nichts Positives abgewinnen kann, dann sollten wird doch einfach in uns selbst gehen und wenn wir das Gefühl haben dass es für uns wichtig ist einige Tage zu faulenzen dann wird es richtig sein.

Immer diese sogenannten " Experten" die alles wissen was wir tun sollen, aber am Ende absolut nichts wissen ich denke dabei an die Corona Zeit deren "Experten" nun durch die offengelegten RKI Files ganz schön dumm dastehen!

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Sauwaldbuchmann (79 Kommentare)
am 28.08.2024 15:00

Es gibt für alles Experten, wenn ein gesunder Mensch ein paar Tage im Bett herumhängt wird er sich dadurch nicht krank

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DeaLi86 (1.812 Kommentare)
vor 19 Stunden

Ein paar Tage kann aber schon viel sein.
Ein/zwei Tage sind okay, aber mehr ned. Man wird dann immer lascher.

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Coolrunnings (2.463 Kommentare)
vor 8 Stunden

Ein paar Tage rumhängen ist dann gesund ,wenn man krank ist. Ansonsten ist es nur eine Erscheinung ,die von vollkommen schwachsinnigen Social-Media Plattformen als "Trend" ausgerufen wird ,weil die von solchen und ähnlichen Dummheiten leben , die wider der Natur sind. Es kann für einen gesunden Menschen nicht gut sein, auch tagelang nicht zu bewegen....um das zu wissen muss ich kein Experte sein.

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