Der erste Elefant in Linz
Kuriose Jubiläen vereinen bei Linz09 Unterhaltung und skurrile Information. Am Sonntag, 19. 7., gedenken wir auch jenes indischen Elefanten, der 1552 durch Linz marschierte.
Ist Ihnen auf dem Linzer Hauptplatz schon einmal das Haus Nr. 21 ausgefallen? Es verfügt über ein besonders ausgefallenes Detail: zwei „wilde“ Männer halten auf einer Platte einen in Stukko-Technik gestalteten Elefanten hoch. Was macht der Fant im Abendland?
Nun: Der kuriose Gebäude-Akzent geht auf das Jahr 1552 zurück, als Maximilian – Sohn König Ferdinands I. – mit seiner Gemahlin Maria (Tochter Kaiser Karls V.) nach Linz kam und überseeische Tiere mitnahm. Darunter besagten indischen Elefanten und seine Führer, was für die Linzer eine Sensation ersten Ranges darstellte. Die bedeutendsten Dichter dieser Zeit mussten das Ereignis in Versform festhalten, so erhielt etwa Kaspar Bruschius den Auftrag für die Inschrift rechts.
Von Linz aus kam der Elefant nach Wien. Verwahrt wurde das gewichtige Mitbringsel dort in Eberstorf, wo es am 18. 12. 1554 an falscher Behandlung zugrunde ging. Aus den Knochen (Gesamtgewicht ca. 3000 Kilo) ließ der damalige Wiener Bürgermeister einen Sessel anfertigen, der übrigens im Stift Kremsmünster zu sehen ist.