Wie ein Computer denkt, ist bald im AEC zu sehen
40 Jahre Linzer Ars Electronica mit neuer Dauerausstellung zu künstlicher Intelligenz
Ihr Jubiläum krönt die Ars Electronica nicht nur mit einer neuen Dauerausstellung, die Ende Mai im dritten Untergeschoß des Ars Electronica Centers (AEC) fertiggestellt sein soll. Ihr zentrales Thema: künstliche Intelligenz. Wie denkt eine Maschine, wie der Mensch? Die Schau – nach dem Ausfall von Land und Bund als Finanzpartner von der Stadt Linz mit 2,5 Millionen Euro und vom AEC mit 1,5 Millionen Euro finanziert – ermögliche, "einem PC beim Denken zuzusehen", sagt Gerfried Stocker, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des AEC. Bis Ende August sollen zudem neu konzipierte Labs im ersten Untergeschoß zur Interaktion mit Besuchern einladen.
Weitere heiße Eisen werden im Feuer der künstlichen Intelligenz geschmiedet: Das europäische Festival "Artificial Intelligence (AI) & Musics" im Stift St. Florian und in der Postcity Linz begleitet erstmals in Kooperation mit dem Brucknerhaus das Ars Electronica Festival (4.–9.9.). Konzipiert wird es von Bruckner-Orchester-Chefdirigent Markus Poschner, Dennis Russell Davies, Chefdirigent der Philharmonie Brünn, und Volkmar Klien, Institutsdirektor für Komposition, Dirigieren und Computermusik an der Linzer Bruckneruni.
Junge Kreative gesucht
Breiter aufgestellt wird der Prix Ars Electronica: Eine neue Kategorie "AI & Life Art" soll künstliche Intelligenz mit Bio- und Gentechnologie verbinden. Der Nachwuchspreis "u19 – Create Your World" wird geteilt in die Kategorie "Young Creatives" bis 14 Jahre und "Young Professionals" (14–19 Jahre). Stocker: "Wir möchten Mut zur Kreativität wecken und suchen junge Geister, die sich am System reiben."
Auch international baut die Ars Electronica ihre Strahlkraft aus: In Japan unterstützt sie die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020. Neue Kooperationen bestehen u. a. in Australien und mit dem Science & Education Center im Silicon Valley in Kalifornien.
Noch bis 17. Februar läuft die Ausschreibung für das neue European ARTificial Intelligence Lab, ein dreijähriges Residency-Programm für Künstler an der Schnittstelle zu Neurowissenschaften, initiiert von zwölf Kulturinstitutionen und kofinanziert von der EU. Involviert ist das AEC auch in das europaweite Projekt "spaceEU", das bis 2020 mit einer Weltraum-Schau auf Tour geht. (kasch)
Meilensteine des Linzer Ars Electronica
- Im September 1979 findet das erste Ars Electronica Festival in Linz statt – zunächst biennal, seit 1986 jährlich.
- 1987 wird der Prix Ars Electronica ins Leben gerufen, der seitdem jährlich weltweit ausgeschrieben wird.
- 1996 folgt mit dem Ars Electronica Center (AEC, Bild) in der Ars-Electronica-Str. 1 in Linz-Urfahr als "Museum der Zukunft" ein Meilenstein, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter ist seit Beginn Gerfried Stocker. Das Ars Electronica Future Lab wird als Atelier und Labor für Kunst und Forschung gegründet.
- 2009 wird das AEC baulich erweitert und neu konzipiert. Mit dem "Deep Space" entsteht eine 16 mal neun Meter große Projektionsfläche für (animierte) Bilder auf Wand und Boden.
- Infos: Ars Electronica Center,0732 / 72720, ars.electronica.art
Hört sich nach spannenden und interessanten Projekten an. Hoffentlich ist die Umsetzung kein Schlag ins Wasser...
Die Wörter „kreativ“ und „AEC“ passen nicht wirklich zusammen...
Sicher mehr als bei Ihnen.
Sorry, es gibt keinen Computer der in der Lage ist zu denken.
Noch interessanter wäre es, einen Menschen zu sehen, der selbst denkt.