Großbrand bei Bio-Betrieb: Kräutertrocknungshalle komplett abgebrannt
SARLEINSBACH. Erst vor zwei Jahren wurde am Biohof Thaller eine neue Halle zum Trocknen der Kräuterernte erbaut. Am Dienstag wurde diese durch einen Großbrand komplett zerstört. Nach wie vor sind rund 250 Einsatzkräfte von 13 Feuerwehren mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt.
"Als wir gekommen sind, ist die Halle bereits in Vollbrand gestanden", sagte Einsatzleiter Roland Katzinger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sarleinsbach. Sofort wurde Alarmstufe 2 ausgerufen, die kurz danach um eine weitere Stufe auf 3 erhöht wurde.
"Mittlerweile haben wir die Lage unter Kontrolle", sagt Katzinger. Derzeit, seien die Helfer mit vorerst einem Kranwagen am Werk, ein zweites Gerät werde demnächst erwartet. Nun - Stand 15 Uhr - gehe es darum, die Glutnester unter den einstürzenden Deckenteilen zu löschen. Die Flammen seien gelöscht, "derzeit raucht es nur noch aus dem Gebäude", sagt Katzinger.
Die beiden Nachbarhäuser konnten glücklicherweise vor den Flammen geschützt werden. In einem davon wohnen die Besitzer des Bio-Betriebes. Das Ehepaar war es auch, das den Brand entdeckt und die Feuerwehr alarmiert hat. "Das Ehepaar hat schon ganz verzweifelt auf unser Eintreffen gewartet." Das Gebäude konnte - außer ein paar zersprungenen Außenscheiben - zur Gänze vor den Flammen geschützt werden. "Innen ist zum Glück alles heil geblieben", sagt der Einsatzleiter.
Auch das zweite, an der linken Seite angrenzende Nachbarhaus ist nahezu unbeschadet geblieben. Die Besitzer, ein betagtes Ehepaar, das sich bei Ausbruch des Brandes im Inneren aufgehalten hatte, konnte unverletzt ins Freie gebracht werden, sagt Katzinger. "Wir haben mit Hilfe eines Teleskopladers und einer Wärmebildkamera das Gebäude kontrolliert." Die Tochter des Ehepaares kümmerte sich anschließend um die beiden Pensionisten. Auch ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes war vor Ort.
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Galerie ansehenLöschleitung einen Kilometer lang
Auch mehrere Atemschutztrupps waren im Einsatz, sagte der Bezirksfeuerwehrkommandant von Rohrbach, Thomas Stockinger. Derzeit seien alle Einsatzkräfte noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.
Die Beschaffung des Löschwassers für das auf einer Anhöhe stehende Objekt stellte die Einsatzkräfte vor eine große Herausforderung, wie Katzinger schilderte: "Das Wasser mussten wir aus einem Kilometer Entfernung herpumpen. Es wurde zum einen aus einem Swimming-Pool und zum anderen aus zwei Löschwasserleitungen bezogen."
Stromausfall in der Region
Durch die Hitze wurden auch sämtliche freie Stromleitungen im Umkreis der Kräutertrocknunghalle beschädigt. "Wir hatten schon kurz nach Eintreffen wegen der Stromleitungen Bedenken und haben daher die Energie AG mit der Bitte verständigt, die Versorgung großflächig abzuschalten", sagt Katzinger. Doch dem kam ein "Riesenkurzschluss" zuvor. Nach wie vor seien Häuser im Umkreis von rund drei Kilometern ohne Strom. Es sei aber davon auszugehen, dass diese am späteren Nachmittag wieder in Betrieb gehen werde.
Bezirksfeuerwehrkommandant Stockinger im Interview:
Ganz schön viel Abwärme auf einen Schlag...
Wünsche den Eignern viel Kraft in diesen schweren Stunden.