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Den Planern der Donaubrücke läuft die Zeit davon

Von nachrichten.at / lebe, 26. November 2024, 13:56 Uhr
Verkehrschaos in der Region Mauthausen droht – Initiative warnt vor Verzögerungen
Morgendlicher Stau bei der Auffahrt zur Donaubrücke in Mauthausen. Bild: Team fotokerschi.at / Werner Kerschbaummayr

MAUTHAUSEN. Weil mehrere Einsprüche die Genehmigung der neuen Donaubrücke verzögern, wird an einen "Plan B" gearbeitet

Der Bau einer neuen Donaubrücke bei Mauthausen hängt seit Monaten in einer juristischen Warteschleife. Mehrere Einsprüche gegen den positiven UVP-Bescheid müssen derzeit vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelt werden. Dieses hat im Juli entschieden, dass das Projekt so lange nicht weiterverfolgt werden darf, bis sämtliche Einsprüche gegen abgearbeitet sind. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Februar angesetzt. Je nachdem, wie viele und welche Nachbesserungen hier angeordnet werden, wird sich der eigentlich für kommendes Jahr angestrebte Baubeginn um Monate oder gar Jahre verzögern.

Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Tragwerk der bereits im Jahr 1961 als Provisorium auf den Pfeilern der benachbarten Eisenbahnbrücke errichteten Bestandsbrücke getauscht werden muss, bevor eine neue Brücke zur Verfügung steht. "Wenn wir nicht im Frühjahr einen positiven Bescheid des Verwaltungsgerichtes in den Händen halten, wird es wohl zu diesem Szenario kommen", sagte Oberösterreichs Landesrat für Infrastruktur, Günther Steinkellner (FP) gestern bei einer Pressekonferenz.

"Duale Strategie" des Landes

Aus diesem Grund arbeitet das Projektteam an einer "dualen Strategie": Parallel zur nach wie vor angestrebten Neubau-Variante wird ein Austausch des Tragwerks soll in der kürzest möglichen Zeit vorbereitet, sollte sich der Neubau weiter verzögern. Steinkellner: "Das ist nicht die Lösung, die wir anstreben, aber jene, auf die wir uns bestmöglich vorbereiten."

Ein solcher Tausch würde voraussichtlich im Sommer 2028 stattfinden und drei Monate in Anspruch nehmen. So lange wäre die Brücke nicht passierbar. "Die Auswirkungen wären natürlich massiv, weil der Verkehr großteils über die Steyregger Brücke auf die Linzer Stadtautobahn und den ohnehin überlasteten Bindermichl-Tunnel führen würde", sagt Steinkellner und appelliert daher einmal mehr an die Projektgegner, ihren juristischen Widerstand ad acta zu legen.

Die Vorbereitung auf den "Plan B" bedeute keinesfalls, dass damit der Bau einer zweiten Brücke obsolet werde, sagt Projektleiterin Tina Christenberger: "Um das Verkehrsaufkommen von 22.000 Fahrzeugen pro Tag sicher und flüssig aufnehmen zu können, brauchen wir vier Fahrstreifen auf zwei Brücken." Limitierender Faktor seien neben der Brücke selbst vor allem die Kreuzungen bei den Auf- und Abfahrten, ergänzt Martin Pöcheim, Direktor für Straßen und Verkehr des Landes Oberösterreich: "Wir erleben ja täglich, was in der Früh auf der B3 in Richtung Linz und am Nachmittag auf der B123 in Richtung Mauthausen los ist." Die für 2027 erwartete Fertigstellung der tschechischen Autobahn D3 bei Wullowitz lasse noch einmal eine deutliche Verkehrszunahme in Richtung A1 erwarten.

Dem Argument, dass mit der neuen Brücke und dem vierstreifigen Ausbau der B123 bis zur Umfahrung Enns der Ausweichverkehr durch Ennsdorf zunehmen wird, kann Steinkellner nichts abgewinnen: "Das Gegenteil ist der Fall: Wenn wir dafür Sorge tragen, dass die Hauptrouten gut funktionieren, gibt es weniger Ausweichverkehr durch Siedlungen und Gemeindestraßen als wenn wir nichts unternehmen."

Wann genau die alte Brücke nicht mehr zur Verfügung stehen wird, lässt sich laut Projektleiterin Christenberger nicht vorhersagen: "Das hängt davon ab, wie sehr die Materialermüdung des Stahl-Tragwerks voranschreitet." Um die Sicherheit der Brücke so lange wie möglich zu gewährleisten, werden regelmäßig Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Tatsache sei jedoch: "Das Tragwerk ist nicht mehr im besten Zustand. Das Ende der Nutzbarkeit rückt unwiderruflich näher."

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5  Kommentare
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Coolman12 (457 Kommentare)
vor einer Stunde

Seit über 20 Jahren ist diese Brücke überfällig, einen Pröll und Pühringer hat das nicht gekratzt, lästig und unwichtig.
Jetzt haben auf einmal diejenigen Schuld die teilweise berechtigte Einsprüche haben.
Mehr als 20 Jahre für eine Planung, wo einem die Krausbirne aufsteig, und dann beschweren sie sich die Herrn Steinkellner und Co.

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MySigma (2.551 Kommentare)
gerade eben

100% Zustimmung!

Ich kann mich noch erinnern wie ein kleines Brückenmodell einer neuen Brücke aufgebaut wurde und darunter der Schriftzug "Haben wir für sie erreicht". Da war damals Landtagswahl und der kleine Mann aus der schwarzen Partei war Landeshäuptling. Wie lange ist das wohl her... Hmmmmm

Was ist dann passiert? Nix!

Ein großer Dank an Pühringer und Hiesl!

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Ybbstaler (1.290 Kommentare)
vor einer Stunde

Schlimm wie einfach es in diesem Land ist, so wichtige Infrastrukturprojekte mit ständigen Einsprüchen zu sabotieren. Da gängelt eine laute Minderheit die Menschen die in beide Richtungen täglich zur Abreit müssen.

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Hirnhappler (47 Kommentare)
vor einer Stunde

Wo sind unsere mächtigen ÖVP - Politiker die Wirschaft schwächelt und die Brücke schwimmt weg, große Firmenbosse müssen auf die Straße ein Hr.Hödlmayr ist zu wenig Sägewerk Rumplmayr wird die Baumstämme in der Donau schwämmen müssen, und Fa.Salesianer kann dann in der Donau Wäsche waschen. Leute denkt nach und nicht immer so GRÜN.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.145 Kommentare)
vor 2 Stunden

Tja, da müssen dann halt Brückenteile an Land vorgefertigt werden und an Wochenenden dann die alten Elemente ausgeschwommen und durch die neuen ersetzt werden.

Dass Egozentrismus vieles verhindert, ist man gewohnt, dass Gerichte beim Vertrödeln keine Gefahr in Verzug sehen, eher nicht.

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