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Der Machtkampf in Venezuela erreicht einen neuen blutigen Höhepunkt

Von OÖN, 02. Mai 2019, 00:04 Uhr
Der Machtkampf in Venezuela erreicht einen neuen blutigen Höhepunkt
Auch gestern gab es in Venezuelas Hauptstadt Caracas schwere Krawalle. Bild: REUTERS

CARACAS. Noch-Präsident Maduro erklärt Rebellion für beendet – Guaidó ruft zu neuen Protesten auf.

Für Venezuelas umstrittenen Präsidenten Nicolás Maduro ist der Putsch, wie er die blutigen Krawalle mit mindestens 109 Verletzten nennt, gescheitert. Er kündigte harte Strafen für die Aufständischen an. Doch der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó will nicht aufgeben: Er rief gestern zu neuen Protesten auf. Die "Operation Freiheit" solle im ganzen Land fortgesetzt werden, sagte er. Damit hat der seit Monaten dauernde Machtkampf in Venezuela einen neuen und leider blutigen Höhepunkt erreicht.

Guaidó, der bereits am Dienstag zum landesweiten Aufstand aufgerufen hatte, musste in einem Online-Video einräumen, dass er die Mehrheit der Streitkräfte nicht hinter sich bringen konnte. Es hätten sich aber erste Risse in der Armee gezeigt, gab er sich dennoch zuversichtlich. "Am Mittwoch geht ganz Venezuela auf die Straße", rief er zu weiteren Kundgebungen auf. Es blieb zunächst unklar, wie viele Soldaten sich tatsächlich auf die Seite Guaidós gestellt hatten. 25 Soldaten baten jedenfalls in der brasilianischen Botschaft in Caracas offiziell um Asyl.

Oppositionsführer befreit

Als Erfolg für Guaidó gilt auch, dass offenbar Manuel Figuera inzwischen zu ihm übergelaufen ist. Figuera ist der Chef des Geheimdienstes Sebin. Seine Leute sollten eigentlich den Oppositionsführer Leopoldo López im Hausarrest bewachen, was sie offenkundig nicht taten. Der bekannte Oppositionsführer, den Maduros Regierung weggesperrt hatte, wurde am Dienstag befreit.

Noch-Präsident Maduro hingegen feierte sich einmal mehr als Sieger. In einem TV-Auftritt verkündete er den Sieg über die aufständischen Soldaten. In der vom Fernsehen übertragenen Rede sprach er von einer "Niederlage der kleinen Gruppe", die in einem "Putsch-Scharmützel" Gewalt über Venezuela habe bringen wollen. Er kündigte strafrechtliche Konsequenzen wegen "Rebellion" an. Maduro trat gemeinsam mit Verteidigungsminister Vladimir Padrino auf. Er habe Gustavo González López als Chef des Geheimdienstes Sebin wiedereingesetzt, sagte Maduro weiter. Padrino gelobte Maduro die Treue und erklärte, alle Kasernen und Stützpunkte seien unter Kontrolle. Auch die regierungstreuen Banden versprachen Maduro ihre Unterstützung. "Es ist der Moment gekommen, in dem wir die Revolution mit Waffen verteidigen", sagte der Chef der Gruppe La Piedrita, Valentin Santana, in einem am Dienstag veröffentlichten Video und streckte ein Schnellfeuergewehr in die Kamera. "Wir werden unseren Präsidenten Nicolás Maduro verteidigen."

Das Militär gilt als entscheidender Faktor im venezolanischen Machtkampf – und hat Maduro bisher die Treue gehalten. Die aufgeblähte Armeeführung genießt zahlreiche Privilegien; Medien berichten zudem, etliche Generäle seien gemeinsam mit dem Führungszirkel um Maduro in kriminelle Geschäfte verstrickt.

USA erwägen Intervention

In Caracas kam es gestern wieder zu schweren Zusammenstößen. Über die genaue Lage gab es vorerst nur Gerüchte: Die Nichtregierungsorganisation Netblocks berichtete, das Internet sei eingeschränkt worden, soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter seien vorübergehend nicht erreichbar gewesen. Die Fernsehsender CNN und BBC berichteten, dass sie in Venezuela nicht mehr empfangen werden können. Das sei auf Anordnung der Regierung geschehen, heißt es bei CNN.

Angeblich hatte Maduro sogar eine Flucht ins Ausland erwogen. "Er hatte ein Flugzeug auf dem Rollfeld", bestätigte auch die US-Regierung. "Die Russen haben ihm aber zu verstehen gegeben, dass er bleiben sollte", sagte US-Außenminister Mike Pompeo, was Moskau jedoch umgehend dementierte. Pompeo bekräftigte allerdings auch, dass die USA vorbereitet seien, militärisch in Venezuela einzugreifen. Man bevorzuge allerdings einen friedlichen Machtübergang.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 02.05.2019 19:13

Maduro ist dümmer als Bohnenstroh und korrupter als je einer zuvor.
---
Aber der Kriegsverbrecher Amiland hat sich trotzdem nicht einzumischen!

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Laubfrosch11 (2.752 Kommentare)
am 02.05.2019 13:57

Guaidó verhält sich wie ein Reichsbürger. Wie würde man in Österreich mit so einem Typen umgehen?

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WaltW (659 Kommentare)
am 02.05.2019 13:56

Sozialismus hat dasselbe in Venezuela - trotz der größten Ölreserven der Welt - das angerichtet, was er überall vorher auch brachte:
Not, Elend, Leid
Da passt es das der SPD-Mann Kevin Kühnert im Verein mit Grünen und Linken in Deutschland keine 30 Jahre nach dem Mauerfall wieder nach diesem "Erfolgsrezept" ruft.
Ein politisches Trauerspiel der Linken !

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EinsameSocke (2.186 Kommentare)
am 02.05.2019 23:58

Super, danke dann brauch ich das nicht mehr schreiben grinsen

Ich erwähne noch ein 2.tolles Land was von den Linken erfolgreich regiert wurde; Simbabwe einst die Kornkammer Afrikas.

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( Kommentare)
am 02.05.2019 10:46

Der Konzern Kanzler Kurz Guaidó ist "legitimer Übergangspräsident" Venezuelas.
Was sagt er jetzt zu Bürgerkrieg?

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jago (57.723 Kommentare)
am 02.05.2019 10:24

Immerhin geht es in Venezuela um

-> "Regierungspräsident gegen Parlamentspräsident"

Aber das fällt in den Medien niemand auf. "Der selbsternannte" schreiben und plappern sie gleichgeschaltet als "4.Macht" traurig

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penunce (9.674 Kommentare)
am 02.05.2019 07:13

Es geht nur um Macht über das ÖL, Venezuela ist das reichste Land der Erde, nur deshalb erwägt das amiland die Einmischung in innere staatliche Angelegenheiten Venezuela´s, der Guaidó ist lediglich eine Atrappe der amis!

Der Präsident Maduro ist kein GUTER, aber die amis sind noch durchtriebener, also schlechter!

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jago (57.723 Kommentare)
am 02.05.2019 10:27

No Haupzoch dassda "Haltung" host grinsen grinsen

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EinsameSocke (2.186 Kommentare)
am 03.05.2019 00:02

Jaja die Amis san Schuld, ein uralter Schmäh!
Wenn ich nicht mehr weiter weiß sind einfach die anderen Schuld.
Ich werfe den Trump ins Rennen, der ist Schuld und nur der, weiß zwar nicht warum aber es hört sich gut an.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 05.05.2019 14:21

@EinsameSocke: Das kommt aber bei uns in Österreich auch bekannt vor.
Immer haben die Anderen schuld.
Die bösen Medien.
Falsch verstanden.
Aus dem Zusammenhang gerissen.
Alle gegen uns.
Man will uns ins falsche Eck drängen.
U.S.W.............

Einfach bekannt aus Österreich!!!

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