Dänemark: 15 Opfer mit Missbrauchsvorwürfen
KOPENHAGEN. Auch in Dänemark sind mehrere konkrete Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Priester aufgetaucht. Nach dem Streit um das Vorgehen der katholischen Kirche im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen meldeten sich 15 Personen.
Sie behaupten, von Priestern sexuell missbraucht worden zu sein. Die katholische Kirche in Dänemark will die Vorwürfe nun untersuchen und die mutmaßlichen Missbrauchopfer selbst kontaktieren.
Laut dem Dänischen Rundfunk (DR) fanden mehrere der behaupteten Übergriffe in den 1960er und 1970er Jahren statt. Sie sind nach dänischem Recht zumindest teilweise verjährt. Dieses sieht eine Verjährungsfrist von 15 Jahren ab dem 18. Geburtstag eines minderjährigen Opfers vor.
Bischof lehnte Untersuchung ab
Der katholische Bischof von Kopenhagen, Czeslaw Kozon, hatte Anfang März für Empörung in der Öffentlichkeit gesorgt. Kozon lehnte eine eingehende Untersuchung von Missbrauchsfällen zunächst ab, obwohl er eingeräumt hatte, von einigen Fällen aus der Vergangenheit zu wissen. Nach einem Besuch bei Papst Benedikt XVI. in Rom änderte der Bischof vergangene Woche seine Haltung. Nach Ostern soll nun in Kooperation mit den Behörden eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, die die Vorwürfe untersucht.