Was Visualisierungen aus Linz ändern
Neue Software soll künftig die Arbeit in Theater und Film erleichtern.
Soll das Bühnenbild der nächsten Produktion grüne oder rote Mauern zeigen? Wie würden die unterschiedlich gefärbten Mauern wirken? Und: Wird das Theatergeschehen wirklich von jedem Platz im Zuschauerraum gut zu sehen sein?
Damit Kreative diese Fragen künftig leicht und schnell beantworten können, arbeiten das Landestheater Linz und die Linzer Firma Vogel Audiovision gemeinsam mit Experten der Universität Bremen und fünf verschiedenen Partnerfirmen am Projekt "first stage" und entwickeln eine sogenannte Prävisualisierungssoftware.
Wände aufstellen per Mausklick
Mittels einer Virtual-Reality-Brille können Bühnenbildner und Regisseure auf einer virtuellen, exakt der Wirklichkeit nachempfundenen Bühne mit ein paar Klicks Wände aufstellen, Schauspieler an verschiedenen Positionen einfügen und Beleuchtungsvarianten testen. Auch die Konzeption von Ausstellungen und die Planung von Filmen vor dem Dreh soll die Software erleichtern und günstiger machen. "Bei einem Filmdreh kann man am Set wenig ausprobieren, weil 40, 50 Menschen anwesend sind und das dadurch sehr teuer wird", sagt Peter Vogel von Vogel Audiovision.
"Wie kann ein Set-Designer seine Visionen mit wenigen Handgriffen modellieren, damit sie in Produktion gehen können?" Diese Frage sieht Projektleiter Rainer Malaka von der Universität Bremen im Zentrum. Als "Werkzeug der Phantasie" bezeichnet Uwe Schmitz-Gielsdorf, kaufmännischer Vorstandsdirektor des Landestheaters, das von der EU mit drei Millionen Euro geförderte Projekt. Gerade Beleuchtungsproben würden im Theateralltag oft ein Problem darstellen, hätten auf der Bühne doch Vorstellungen Priorität und seien diese Räumlichkeiten dadurch eine knappe Ressource – mit der Software könne man schon vor der Probe Varianten ausprobieren. Auch Smartsuits, die die Bewegungen eines Menschen auf Avatare in der virtuellen Welt übertragen, sind Teil des Projekts. Die Prototypen von "first stage" sind bereits im Einsatz, die Marktreife der Software wird Ende 2019 angestrebt. (jule)
Das klingt nach einem sehr coolen Projekt und ich denke auch, dass das die Arbeit der Bühnenbildnern um ein Wesentliches vereinfacht. Eine wirklich fortschrittliche und gute Idee. Mir gefällt es generell sehr gut, wenn man technische Errungenschaften in klassischen Szenarien (wie eben in der Oper oder im Theater) benutzen und einsetzen kann.
Danke an die Stadt Linz, dass sie das auch probiert! Da erkennt man mal wieder welche Stadt in Österreich am fortschrittlichsten ist.