Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nach Erdrutschen debattiert Italien über Bausünden

Von OÖN, 06. November 2018, 00:04 Uhr
Bild 1 von 9
Bildergalerie Unwetter halten Italien in Atem
Bild: AFP

PALERMO. Landhaus in Sizilien, in dem am Wochenende neun Menschen starben, dürfte illegal errichtet worden sein.

Nach Unwettern auf der italienischen Insel Sizilien, bei denen am Wochenende zwölf Menschen ums Leben gekommen sind, ist eine heftige Debatte über Bausünden ausgebrochen. Bei der Überschwemmung eines Landhauses am Ufer eines Baches im Dorf Casteldaccia nahe Palermo starben neun Mitglieder einer Familie. Die Justizbehörden ermitteln bereits.

Der Bürgermeister von Casteldaccia, Giovanni di Giacinto, berichtete, dass die Gemeinde 2008 einen Befehl erlassen hatte, das Landhaus abzureißen, da es ohne Genehmigung zu nahe am Bach erbaut worden war. Dieser sei jedoch nie ausgeführt worden. Weitere Häuser seien in den vergangenen Jahren ohne Erlaubnis dem Bach entlang errichtet worden.

Neun Milliarden Euro Schaden

Das Bachbett hätte zudem längst gereinigt gehört. Außerdem befindet sich in dem Gebiet eine große Anzahl illegal errichteter Gebäude, klagte Giuseppe Virga, Bürgermeister der nahe dem Unglücksort gelegenen Ortschaft Altavilla Milicia.

Die Bausünden rächen sich bitter. Erdrutsche und Überflutungen fordern viele Tote. Durch Naturkatastrophen sind in Italien seit 2013 Schäden in Höhe von neun Milliarden Euro entstanden. Unermüdlich warnen italienische Geologen vor den Gefahren, doch ihre Warnungen verhallen unbeachtet.

Nicht nur Bausünden und Klimawandel werden für die zunehmende Zahl verheerender Erdrutsche und Überschwemmungen verantwortlich gemacht. Auch Abwanderung spielt eine Rolle. In den vergangenen Jahrzehnten seien ganze Gebirgsregionen verlassen worden, niemand kontrolliere mehr die Hänge, warnen Geologen. Instandhaltung und Kontrolle von Mauern, Dämmen und Kanälen würden total vernachlässigt.

Laut Experten wären für die Sicherung der Hänge in Italien 40 Milliarden Euro notwendig, eine Summe, die der Staat nicht lockermachen könne. Je mehr in Vorbeugung investiert werde, desto weniger werde man für Schäden durch Erdrutsche ausgeben müssen. "Wenn man die Finanzierungen für Bodenschutz kürzt, ist das so, als würde man im Land die Gesundheitsausgaben reduzieren. In beiden Fällen steht das menschliche Leben auf dem Spiel", sagte ein Sprecher der Geologen.

mehr aus Weltspiegel

British Airways-Maschine musste in Venedig notlanden

Drohung gegen Weihnachtsmarkt: Mann auf freiem Fuß angezeigt

Unwetter in Italien: Umgestürzter Baum tötete Frau in Rom

Nach Anschlag in Magdeburg: Innenministerin fordert Tempo bei Gesetzen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen