Hofer und Fachhochschule schmieden in Eberstalzell die digitale Lieferkette
EBERSTALZELL. Europäisches Vorzeigeprojekt für Handelslogistik – 230 zusätzliche Hofer-Arbeitsplätze.
Ein Chip in einer eben fertiggestellten Packung Toilettenpapier sucht sich selbsttätig den passenden Transporteur und kommt optimal ans Ziel. Diese Vision hat Franz Staberhofer vom Logistikum der Fachhochschule Oberösterreich. Gemeinsam mit dem Diskonter Hofer KG hat er in der alten Xolar-Fabrik in Eberstalzell (Bezirk Wels-Land) ein Innovationszentrum ins Leben gerufen, das internationale Spitzenforschung in Sachen Handelslogistik betreiben will.
Hofer hat bereits seine Informationstechnologie in die ehemalige Solarkollektorenfabrik ausgelagert, mit rund 150 Beschäftigten. Nun entstehen 230 neue Arbeitsplätze für Lieferkettenmanagement und Logistik & Services. Kern dieses neuen "Alpha Retail Network" werden Forschung und Entwicklung für die Digitalisierung des Handels sein.
Online noch defizitär
Hofer will im Zentrum die eigenen Mitarbeiter ausbilden, aber auch Lösungen im Spannungsfeld zwischen digitalem und stationärem Handel finden, sagt Generaldirektor Günther Helm: "Der Online-Handel von Lebensmitteln ist letztlich eine Kostenfrage. Derzeit ist kein Modell wirtschaftlich." Via Online-Plattform und mit Hauszustellung gibt es bei Hofer vorerst nur sperrige Produkte wie Gartengarnituren oder Infrarotkabinen. "Wer die Lieferkette im Griff hat, beherrscht die Kosten, spart zum Beispiel Leerfahrten. Die Wettbewerbsvorteile kann er an seine Kunden weitergeben", sagt Günther Helm. Hofer sei hier auch für den Mutterkonzern Aldi Süd aktiv.
Partner auf der Forschungsseite ist die Fachhochschule (FH) Oberösterreich mit ihrem Logistikum. "In den vergangenen 15 Jahren war unser Schwerpunkt Industrielogistik, doch jetzt tut sich im Handel unheimlich viel", sagt Staberhofer. Aufgabe seien "konkrete Lösungen für den Handel", aber auch die Lehre. Hofer sei Leitpartner; das Projekt sei aber offen für andere Unternehmen. Die FH beschäftigt vorerst ein Dutzend Mitarbeiter in Eberstalzell; das soll auf 40 wachsen. Das bedeutet 400 Hightech-Jobs in den Xolar-Hallen.
Stelzer: Talente anziehen
Gestern, Freitag, wurde das Zentrum gemeinsam mit Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl den Medien präsentiert. Es sei ein Musterbeispiel für Forschungsexzellenz, wie sie das Land anstrebe, sagte Stelzer: "Es werden neue Maßstäbe für den Handel der Zukunft gesetzt." Das werde junge Talente anziehen. "Wir wollen nicht wie das Kaninchen auf die Schlange starren, auf die internationalen Spieler wie Amazon", sagte Strugl: "Wir wollen das selbst in die Hand nehmen." Die Digitalisierung biete im Handel riesige Chancen, die es auszuschöpfen gelte.
Hinter verschlossenen Türen entsteht im Forschungszentrum auch der Hofer-Markt der Zukunft, von elektronischen Etiketten bis zu kassenlosem Einkauf und automatisierter Regalbestückung. (le)
Die Kooperation
Das Alpha Retail Network der Hofer KG in Eberstalzell ist ein Innovationszentrum für digitalen Handel und Lieferkettenmanagement.
Das Logistikum der FH Oberösterreich wird in Eberstalzell zu den Themen forschen und lehren. Fix ist ein Lehrgang für digitale Logistik mit 20 Studienplätzen, noch nicht finanziert einer für Handelsinnovation mit 45 Plätzen.
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Ein Chip in einer eben fertiggestellten Packung Toilettenpapier sucht sich selbsttätig den passenden Transporteur und kommt optimal ans Ziel.
Die Chips sind nicht wirklich ökologisch. Von der Strahlenbelastung und der Kontaminierung der versendeten Produkte ganz abgesehen.
Die Wirtschaft, die Techniker und die Wissenschaftler schauen immer nur auf das technisch Machbare, scheren sich aber einen Dreck um Datenschutz, Ökologie, Elektrosmog und Strahlenbelastungen dieser "digitalen Errungenschaften". Da fehlt es an Weitsicht und Verantwortung.
Handys, WLAN, bluetooth, headsets, chips, Smarthomes, Elektroauto, Satellitensignale etc.
Der Elektrosmog, dem die Menschen täglich ausgesetzt sind, wird immer mehr in der digitalisierten Welt.
Die Lebenserwartung der jetzt jungen Menschen wird langfristig stark sinken.
Und in Zukunft wird Hofer keine Kassiererinnen mehr brauchen.....
......automatisierte Regalbestückung....
auch da wird Personal wegfallen.....
Hofer hat für dieses Projekt den Arbeitsmarkt der IT in OÖ leergefegt. Andere Unternehmen hatten enorme Probleme, Mitarbeiter in diesem Segment zu rekrutieren.