1,7 Millionen Euro Schaden: Trio stahl im Bezirk Perg sieben Luxusautos
PERG. Akribische Planung schützt nicht vor dem langen Arm des Gesetzes: Das bekamen drei Männer zu spüren, die sich am Donnerstag vor dem Landesgericht verantworten müssen. Ihnen wird vorgeworfen, im Herbst 2023 innerhalb weniger Wochen sieben hochpreisige Autos vom Gelände eines Kfz-Logistikunternehmens im Bezirk Perg gestohlen zu haben. Der Gesamtschaden liegt laut Anklage bei 1,76 Millionen Euro.
Die drei Angeklagten sind laut Polizei weitgehend geständig. "Das Vorgehen der Gruppe ist für Österreich neu", sagt Christian Schmidseder, Leiter des Bereichs Diebstahl im Landeskriminalamt Oberösterreich.
Versuchte Flucht in die Türkei
Aufmerksam wurde die Polizei auf die Bande, als Ende Oktober zwei hochpreisige Neufahrzeuge von dem Betriebsgelände in Perg gestohlen wurden. Weitere Ermittlungen ergaben, dass einige Wochen zuvor bereits drei weitere Autos unbemerkt entwendet worden waren.
Schnell war den Ermittlern klar, dass die Diebe Hilfe von jemandem bekommen hatten, der das bestohlene Unternehmen gut kannte. Der Verdacht fiel auf einen 40-jährigen türkischen Mitarbeiter. Laut Polizei soll er seinen Mittätern, zwei 27-jährigen Polen, die Zufahrtstore auf dem gut gesicherten Gelände geöffnet haben. Außerdem soll er ihnen gesagt haben, auf welchen Abstellplätzen lohnende Beute zu finden war.
Der 40-Jährige wurde zu Beginn der Ermittlungen von der Polizei befragt. "Ihm war wahrscheinlich klar, dass der Verdacht irgendwann auf ihn fallen würde", sagt Schmidseder. Ende November 2023 wollte der Mann sich mit seiner Ehefrau in die Türkei absetzen. Die LKA-Ermittler verhinderten das gerade noch rechtzeitig, der Mann wurde festgenommen.
Eine Woche später nutzten die 27-jährigen Komplizen ihre gute Kenntnis des Geländes, drangen erneut dort ein und stahlen zwei Autos.
Mit diesen verließen die Diebe das Firmengelände und stellten sie auf einem nahen Parkplatz ab, um gefälschte Kennzeichen zu montieren. Dabei wurden sie von einer zufällig vorbeifahrenden Polizeistreife ertappt und flohen in einen angrenzenden Wald. Bei einer groß angelegten Fahndung wurden die Flüchtigen aber rasch gefasst.
Von fünf Autos fehlt jede Spur
Die beiden zuletzt gestohlenen Fahrzeuge überstellte die Polizei zurück an das Unternehmen. Von den restlichen fünf fehlt derzeit jede Spur. "Im Hintergrund dürfte eine kriminelle Organisation stehen", erklärt Schmidseder. In Österreich sei es schwierig, die gestohlenen Fahrzeuge zu verkaufen, da sie bei der Anmeldung auffallen würden. "Sie wurden vermutlich ins Ausland gebracht und dort verkauft, in Teilen oder ganz", erklärt der Kriminalist. Aufgrund der Herkunft der beiden polnischen Täter vermuten die Vermittler, dass die Spur nach Osteuropa führen könnte. "Die Ermittlungen zu den weiteren Tätern laufen weiterhin", erklärt Schmidseder.
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