Kurz vor ihrem 109. Geburtstag: "Jetzt fangen langsam die Wehwehchen an"
LINZ. Anna Wiesmayr ist die älteste Oberösterreicherin: Am 23. Juli wird sie 109. Die OÖN haben sie im Seniorenheim Liebigstraße gemeinsam mit ihrem Sohn Rudolf (69) besucht.
"Jetzt fangen langsam die Wehwehchen an", sagt Anna Wiesmayr mit 108 Jahren und beweist, dass man auch im hohen Alter seinen Humor nicht verlieren muss.
Obwohl sie sehr schlecht sieht, erkennt Wiesmayr bei unserem Besuch sofort ihren Sohn Rudolf. Ihr Händedruck ist fest und ihre Augen leuchten. Da sie fast nichts mehr hören kann, dient uns ein weißes A4-Blatt mit riesigen Buchstaben und Ziffern als Kommunikationshilfe.
"Juhuuuuu", jubelt Wiesmayr laut und streckt blitzschnell die rechte Hand in die Höhe, als sie die Zahl "109" ganz ohne Sehbehelf entziffern kann.
Geboren wurde die älteste Frau Oberösterreichs am 23. Juli 1908 in einem Wohnhaus in der Linzer Franckstraße als Anna Waldhör. Im selben Jahr feierte Franz Joseph I. den 60. Jahrestag als Kaiser. Als der alte Monarch Jahre später mit dem Salonwaggon im Linzer Bahnhof einfuhr, winkte ihm Wiesmayr mit den anderen Kindern von der Elternwohnung aus zu.
Schwere Zeiten
Während des Zweiten Weltkriegs erlebte die Zeitzeugin die Bombenangriffe auf Linz. Durch die Druckwellen der Detonationen zersprangen Gläser in ihrer Wohnung, sie selbst blieb unversehrt. Doch ihr Ehemann sollte nie mehr aus Russland zurückkommen. "Das belastet sie bis heute", sagt Sohn Rudolf. Er kam 1948 zur Welt, als Wiesmayr bereits 40 Jahre alt war. Ein Jahr nach der Geburt heiratete Wiesmayr in Linz-Lustenau Rudolfs Vater, dessen Vornamen er bekam.
In der Nachkriegszeit ging die kleine Familie zu umliegenden Bauern bei Gallneukirchen "hamstern". "Dort ein paar Eier, da ein Stückerl Brot und ein bisschen Mehl", erzählt Rudolf. Manchmal hat seine Mutter die frische Kuhmilch zur Kühlung in den Bach gestellt, damit sie bei den langen Fußmärschen nicht verdirbt.
"Na servas, so alt möchte ich nicht werden", antwortete Rudolf geschockt, als ihm der Arzt mitteilte, dass er wohl die Gene seiner Mutter habe. Er ist froh, dass seine Mutter nicht leiden muss und selbst nach fast 109 Jahren noch Freude am Leben hat.
Mit dem Rollwagerl durchs Heim
Bis vor einem Jahr kümmerte sich Wiesmayr noch um wesentlich jüngere Heimbewohner. "Noch heute bewegt sie sich mit Hilfe ihrer Beine sitzend im ‚Rollwagerl‘ durch das Heim und sucht sich Heimbewohner zum Tratschen", sagt Pflegeleiterin Elfriede Hackl vom Seniorenheim Liebigstraße.
Als Wiesmayr bereits über 100 Jahre alt war, sagte ihr ein Arzt, dass sie Blutwerte habe "wie eine Junge". Dabei hat die Linzerin gar nie so gesund gelebt. "Alles, was der Arzt heute verbietet, hat sie gegessen. Den Kaffee hat sie so stark gezuckert, dass die Kristalle in den Zähnen hängen blieben. Und fast zu jedem Essen tat sie Schweinefett dazu", erinnert sich Rudolf.
Ein Fan von Sebastian Vettel
Vielleicht könnte das im eigenen Garten gezogene Bio-Gemüse und die selbst gezüchteten Kaninchen ein Grund für das lange Leben von Wiesmayr sein, vermutet ihr Sohn.
Fleisch habe es nur einmal die Woche am Sonntag gegeben. "Wir hatten ja nicht viel." Auch sportlich ist Wiesmayr nie gewesen, dafür sportbegeistert. Bei Ski- und Formel-1-Rennen hat sie früher vor dem Fernseher mitgefiebert. "Das war ihre Leidenschaft. Noch mit über 100 Jahren hat sie noch dem Sebastian Vettel zugejubelt", sagt Rudolf. Er wünscht seiner Mutter zum Geburtstag, dass sie bleibt wie sie ist. "Und weiter ein schmerzfreies Leben."
Noch älter als Anna Wiesmayr sind in Österreich nur drei Personen: Aloisia Karlhuber und Anna Medwenitsch stammen beide aus Niederösterreich und sind jeweils 110 Jahre alt. Der älteste Mensch Österreichs kam im März 1905 zur Welt und lebt laut Statistik Austria in Wien. Weitere Informationen über ihn gibt es wegen des strengen Datenschutzes nicht.
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Happy Birthday! Sie sind eine grandiose Dame, die bestätigt, dass das Datum in der Geburtsurkunde nur Ziffern sind!
Schade dass das Leben so ungerecht oder besser gesagt so unsinnig gestalten wurde , von wem auch immer ...denn im Alter werden die meisten Menschen eher bestraft als belohnt indem sie die Sehkraft oder die Hörkraft , die Erinnerung oder auch anderen Dinge des täglichen Leben verlieren ...Statt dass der Mensch gesund bleibt wird er immer " kränker ",gebrechlicher und muss die letzten jahren des lebens " kämpfen " !
Nägel , Haare / Bart, usw. wachsen nach und müssen regelmäßig entfernt werden ...Zähne , Augenlicht, Hörkraft ,usw. wachsen NICHT nach !
WARUM ist das so ungerecht ?
Weil wir Menschen sind. Tiere stellen sich solche Fragen gar nicht. Sie leben einfach, werden oft gefressen oder sterben meist qualvoll.
reibungslos
ja richtig ... LEIDER hat sich da jemand VERTAN beim Konstrukt der Welt und Menschen .
aber auch Menschen sterben qualvoll ..
gerade habe ich mit einem Freund telefoniert der mir die Geschichte seines Vaters erzählte der vor ca. 10 Jahren im KRH mit Medizin vollgestopft wurde damit er weiterlebt !!! und TROTZDEM starb er ...
und siehe die Geschichte in GB wo die junge Familie mit ACH UND KRACH das TOTKRANKE Kind weiterleben lassen wollen obwohl med Spezialisten ihm KEINE Überlebenschance geben .
UNFASSBAR was für LEID Menschen anderen unschuldigen Menschen antun die sich NICHT WEHREN können .
im Artikel :
Er ist froh, dass seine Mutter nicht leiden muss und selbst nach fast 109 Jahren noch Freude am Leben hat.
ja da ist die Freude doch sehr berechtigt .
ALLES GUTE !
Hallo liebe Leser und Leserinnen.
Ich wünsche allen alten Menschen ein gesundes langes Leben und viel Glück auf Gottes Erdboden. Besonders dieser sehr Lebensfrohen und Geistig gesunden Frau noch ein langes Leben. Obwohl sie schon schlecht sieht und mit dem Rollwagen fahren muss beklagt sie sich kein bisschen, das ist Grandios und Bewundernswert. Viele Leute würden sich für im schlechten Zustand befinden aber sie beklagt sich nicht. Sie ist einfach Bescheiden und Zufrieden mit ihrem Leben. Ihren Mann muss sie sehr geliebt haben oder liebt ihn einfach noch immer, weil sie immer noch so trauert und ihn vermisst, auch wenn er schon so lange verschollen ist in Russland. Sie hat sich wahrscheinlich keinen neuen Partner gesucht. Das nennt man Liebe bis in den Tod hinein. Eine grandiose Frau und Mutter usw. Solche Leute gibt es wenig auf der Welt. Meiner Meinung hätte sie sich einen neuen Partner suchen sollen. Weil da hätte noch ein anderer Mann diese Vorzüge dieser Frau erleben dürfen.!!!!!
Wenn Sie den Artikel genauer gelesen hätten....Die Frau bekam 1948 mit 40 einen Sohn von einem anderen Mann, den sie dann auch geheiratet hat.
Aber die ganz große Liebe war zweifellos der erste Ehemann.
Happy birthday
wünsche ich auch ..alles was 1908 das licht der welt erblickte hat kultstatus
Eine nette Geschichte. Möge die alte Dame noch gesund bleiben!