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Siegbert Janko: Der Erfinder des Pflasterspektakels

Von Christopher Buzas, 23. Juli 2016, 00:04 Uhr
„Beim Pflasterspektakel ist für alle Geschmäcker und für Groß und Klein etwas dabei. Das Festival hat sich rasch entwickelt.“ Siegbert Janko, Ex-Kulturdirektor der Stadt Linz Bild: privat

Reisen bildet lautet ein altbekanntes Sprichwort. Dass diese Aussage viel Wahres enthält, weiß wohl niemand besser als Siegbert Janko.

Schließlich brachte ihn ein Urlaub in Marrakesch auf die Idee des Linzer Pflasterspektakels. Bei einem Besuch der marokkanischen Stadt erlebte der heute 71-Jährige ein Straßenkunstfestival mit. „Da habe ich mir gedacht, dass so eine Veranstaltung auf dem Hauptplatz mindestens so schön wäre“, erinnert sich der ehemalige Linzer Kulturdirektor zurück.

Gesagt, getan: 1987 feierte das seit vielen Jahren von den OÖNachrichten präsentierte Pflasterspektakel Premiere. Dass die Idee, Künstler aus verschiedenen Genres einzuladen, derart große Begeisterung auslöst, daran hatte nicht einmal Janko, der damals noch als Leiter des Kulturamtes gearbeitet hatte, geglaubt. Nicht zuletzt weil sich zu Beginn auch so mancher Skeptiker zu Wort gemeldet hatte. Die kritischen Stimmen verstummten jedoch schnell. Von Beginn an begeisterten die Artisten, Gaukler, Feuerschlucker und Schauspieler das Publikum. „Es ist für alle Geschmäcker und für Klein und Groß etwas dabei“, sagt Janko.
Auch bei den Künstlern sprach sich der Erfolg rasch herum. Schon bald bekamen die Organisatoren Anfragen aus weiten Teilen der Welt. Dass Linz ein begehrter Auftrittsort ist, liege daran, „dass es ein gutes, transparentes Konzept gibt“. Schnell herumgesprochen hatte sich zudem die Spendierfreudigkeit des Publikums in Form von reichlich Hutgeld.

Selbst einmal als Künstler aufzutreten, kommt für Janko aber nicht in Frage. Dazu fehle es am akrobatischen Geschick. Als Besucher ist der Linzer hingegen jedes Jahr in der Innenstadt anzutreffen. „Das Pflasterspektakel ist für mich ein Fixpunkt.“ Bei der Frage, welche Darbietungen ihm persönlich am besten gefallen, muss der 71-Jährige deshalb nicht lange überlegen. „Wenn am Hauptplatz am späten Abend die Feuerschlucker auftreten, ist das für mich immer ein Höhepunkt. Das ist dann wie in Marrakesch.“

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