Acht Gemeinden unter Beobachtung: "Die Stimmung ist getrübt, was sonst?"
MÜHLVIERTEL. Nach der Infektion von Chormitgliedern stieg die Infektionsrate im Mühlviertel rasant.
"Ich werde in den kommenden Tagen viel Backgammon spielen. Die Stimmung ist getrübt. Was auch sonst", sagt Aziz Omerstoftic. Dem Sozialarbeiter aus St. Georgen an der Gusen wurde am Samstagnachmittag von der BH Perg eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet.
Er hatte vor einer Woche in seinem Büro kurz Kontakt mit einer mittlerweile positiv getesteten Frau aus dem Ort und soll daher noch acht Tage die eigenen vier Wände nicht verlassen.
Die Zahl an Covid-19-Patienten ist in St. Georgen und Umgebung am Wochenende sprunghaft angestiegen, nachdem am Freitagabend mehr als 40 Teilnehmer eines Chor-Probenwochenendes des Chors "Sing AG" getestet wurden. Chor-Obmann Albert Bergsmann hatte der Bezirkshauptmannschaft Perg die Daten aller Teilnehmer eines Ausflugs nach Losenstein, der von 6. bis 7. März stattgefunden hatte, bekannt gegeben.
Dass von Freitag auf Samstag die Zahl der Corona-Erkrankungen im Bezirk Perg um 36 Fälle nach oben ging, ist größtenteils der Ansteckung der Sängerinnen und Sänger geschuldet. "Bislang waren wir immer davon ausgegangen, dass wir hier keine Corona-Fälle haben", sagt St. Georgens Bürgermeister Erich Wahl.
Testungen in Losenstein
Im Ort reagierte man darauf gestern mit Betroffenheit. "Es ist eine unangenehme Geschichte", sagt der ehemalige Schuldirektor Helmut Auer. "Einige im Ort sind schon sauer, dass der Chor noch gefahren ist, obwohl die Meldungen über Corona-Infektionen in Österreich schon häufiger geworden sind."
Im benachbarten Katsdorf sei schon seit einigen Tagen spekuliert worden, dass es nun auch im Ort Infektionen gebe, sagt die Grafikerin Martina Eigner: "Man hat ja mitbekommen, wie in benachbarten Gemeinden in Urfahr-Umgebung die Zahlen nach oben gegangen sind. Da war es doch nur eine Frage der Zeit, bis das Virus auch bei uns einschlägt."
Auch in Losenstein, wo die mittlerweile positiv auf Covid-19 getesteten Musiker aus St. Georgen im Landesjugendhaus untergebracht waren, ist man alarmiert. Sorgen müsse sich jedoch niemand in der Bevölkerung machen, wie Bürgermeister Leopold Arthofer (VP) sagt. "Ich denke auch nicht, dass jetzt die Zeit ist, jemandem Vorwürfe zu machen. Die Musiker kamen lange bevor Beschränkungen in Kraft getreten sind." Die Mitarbeiter des Jugendhauses werden aber ab heute vorsorglich getestet. Diese Ergebnisse gelte es jetzt abzuwarten.
Das bestätigt auch Harald Rogger, Leiter des Landesjugendhauses in Losenstein, im OÖN-Gespräch: "Wir sind in enger Abstimmung mit den Behörden. Alle elf Mitarbeiter, die zur Zeit des Besuchs der Chorgruppe anwesend waren, werden nun getestet", sagt er. Niemand von ihnen habe sich in den vergangenen 14 Tagen krank gefühlt oder Symptome gezeigt.
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Sofortige Quarantäne und sofortige Bestrafung bei nichteinhaltung‼️‼️‼️
Unverantwortlich ein solches Handeln, und für die, dies nicht verstehen... (Deutsch)... Spingt, s, in de Donau
Würden sich Menschen und Firmen an die Vorgaben der Politik halten bräuchte man das Wort Quarantäne nicht aussprechen.
Wann werden die 3 "Mühlviertler" Bezirke unter Quarantäne gestellt? Hr. LH Stelzer auf was warten Sie noch? Ist ihnen die Gesundheit der Bevölkerung egal, zählt für Sie nur die Wirtschaft und die Parteifreunde.
Welche meinen Sie? Das Mühlviertel hat 4 Bezirke von denen 2 stark betroffen sind.
Alle 4 mühlviertler Bezirke sind vorne dabei. Wir sind hot Spott.
Stimmt TEJA, bist du im HOT SPOTT hast du neben dem Schaden auch den SPOT!
Super, das die Öffentlichkeit von St.Georgen erst 4 Tage nach dem ersten positiv getesteten Chormitglied informiert wurde.
Der Bürgermeister geht vielleicht nicht einkaufen, aber wir normalen Bürger schon. Ist ja nichts passiert, sind ja nur 36 positive die sich im Ort bewegt haben,
Das ist zum k....
Ein simples Chor-Probenwochenendes konnte dafür sorgen, dass der Bezirk Perg auf der Corona-Landkarte OÖ tiefrot ist.
Wer jetzt noch an der Sinnhaftigkeit der Ausgangsbeschränkung zweifelt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen!
Ah geh !
Dürfen's leicht nicht mehr singen fahren ?
Wie dumm sind Sie denn???
Bravo, Reisebus + Energiesparmesse + Chor und schon haben wir Tirol überholt!
Na, Herr Landeshauptmann, immer noch von der Meinung der "Experten" überzeugt, dass das nur auf die späten Semesterferien zurückzuführen ist?
Aber nein, eine Quarantäne kann man hier in OÖ doch unmöglich verhängen, das ist nur was für die da unten im Süden, weil eigentlich gehören nur die ganzen alten Leute weg gesperrt, die sich einfach nichts sagen lassen wollen... Aber das kann man ja auch nicht machen, oder etwa doch?
Stattdessen klopft man sich gegenseitig auf die Schultern und ist stolz auf das tolle Krisenmanagement, schließlich hat man gerade erst 40.000 unwirksame FFP1 Masken freigegeben und eine weitere Million unwirksame FFP2 Masken bestellt!
Ich bin heute vorzeitig aufgewacht, weil ich mir Sorgen mache. Der Landeshauptmann schläft wahrscheinlich noch tief und fest und träumt von seinen großen Errungenschaften für das Land ("Wirtschaft geschützt bis zuletzt... CHECKED").
Melinda, nimm doch endlich deine Tabletten....