Defibrillator als Lebensretter: 20 geglückte Wiederbelebungen im Vorjahr
LINZ. 2400 Defibrillatoren hat das Rote Kreuz in Oberösterreich im Einsatz. Wichtig sei den schnellsten Weg zu den Geräten zu kennen und rasch zu handeln, sagt der Rotkreuz-Präsident.
Ein 65-Jähriger bricht in Kleinreifling während einem Tennis-Match plötzlich zusammen und atmet nicht mehr. Genauso ergeht es einer 47-jährige Frau am Linzer Bahnhof. Zwei Polizisten und eine Ärztin eilen einem 66-jährigen Schweizer zu Hilfe, der regungslos in der Wiese bei einer Tankstelle in Mondsee liegt: Durch rasches Handeln und dem Einsatz eines Defibrillators konnten alle drei Betroffenen erfolgreich wiederbelebt werden. "Der Defibrillator ist so konzipiert, dass damit jeder Hilfe leisten kann, ohne etwas falsch zu machen", sagt Oberösterreichs Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Defi-Standorte in bundesweiter Karte
Mit jeder Minute, in der bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand nicht geholfen wird, sinke die Überlebensrate laut Rotem Kreuz um bis zu zehn Prozent. Im Ernstfall kann der schnellste Weg zum Defibrillator daher zwischen Leben und Tod entscheiden, wie Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) mitteilt.
2400 der medizinischen Geräte, die genaue Sprachanweisungen für die richtige Vorgehendweise geben, werden vom Roten Kreuz gewartet und sind in ganz Oberösterreich verteilt. Wo genau ist in einer bundesweiten Karte zu sehen, die seit 2018 vom Roten Kreuz verwendet wird. "Auf diesen flächendeckenden Ausbau sind wir stolz", sagt Aichinger.
Erste Hilfe und Notruf
Neben den Erste-Hilfe-Maßnahmen sei es im Notfall entscheidend 144 anzurufen. "Wir setzen die Rettungskette in Gang und leiten den Anrufer über das Telefon an", sagt Rotkreuz-Mitarbeiter Franz Hauzenberger. Im Vorjahr gab es in Oberösterreich 57 Defi-Einsätze. In 20 Fällen glückte die Wiederbelebung. Ganz entscheidend sei es laut Aichinger das Wissen, was in solchen Situationen zu machen ist und dass auch gehandelt wird. "Das Einzige, was Menschen im Notfall falsch machen können, ist nichts zu tun", sagt Aichinger.