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Digitale Streetworker: "Viele wissen nicht, dass es uns gibt"

Von Nicole Oirer, 13. Oktober 2024, 12:00 Uhr
Jugendliche Laptop
Bei psychischen Problemen nicht auf die Online-Infos vertrauen! Bild: (colourbox)

LINZ. Seit Frühjahr gibt es zusätzlich zu analogen Beratungsstellen auch digitale Streetworker in Oberösterreich. Sie sind Ansprechpartner für Jugendliche, aber auch für deren Eltern oder Schulen.

Rund zwei Stunden verbringen Oberösterreichs Kinder und Jugendliche im Schnitt täglich online. Um sie dort auch abzuholen, gibt es in Oberösterreich digitale Streetworker. Vier Sozialpädagogen treten online mit den Jugendlichen in Kontakt, decken dabei eine breite Themenpalette ab. 

Die Themen ranken von Bildungsberatung hin zu finanzieller Beratung, Trauerbewältigung oder sogar Extremismus. Aktuell sei etwa ein Jugendlicher in Beratung, der in die Salafisten-Szene gerutscht ist und deshalb sogar in Haft war. Dem in Österreich geborenen Jugendlichen droht nun die Abschiebung. Viele suchen außerdem Hilfe bei familiären Problemen. Während sich manche nur einmalig melden, tun es andere sporadisch oder sogar regelmäßig. 

Zusätzliches, digitales Angebot

"Der Bedarf an so einem Angebot ist da, das zeigen viele Umfragen", sagt Efgani Dönmez, Projektleiter von "Digital Streetwork". Man wolle als zusätzliches Angebot fungieren. "Wir sind nicht da, um Bestehendes zu ersetzen. Wenn sich jemand bei uns meldet, versuchen wir, denjenigen wenn nötig an die passende analoge Stelle weiterzuvermitteln", sagt Dönmez. Das könne von Beratungsstellen bis zum Anwalt vielfältig sein. Die digitalen Streetworker stehen aber nicht nur Jugendlichen zur Verfügung, sondern sind auch Ansprechpartner für Eltern oder Schulen. "Bei Problemen versuchen wir gemeinsam eine Lösung zu finden. Entweder wir können helfen, oder wir verweisen an die zuständige Stelle", sagt der Projektleiter. 

Derzeit sind vier Sozialpädagogen als digitale Streetworker tätig. Zum einen erstellen sie selbst Info-Inhalte für soziale Medien, zum anderen nehmen sie online auch in Gruppenchats teil, um Kontakte zu knüpfen. Und natürlich können auch die Jugendlichen selbst die Streetworker kontaktieren. "Wir bieten Chat- und Telefonberatung an, vor allem in den Abend- und Nachtstunden."  Aktuell arbeite man an der Bekanntheit des Angebots: "Viele wissen noch gar nicht, dass es uns gibt."

Wissenschaftliche Begleitung durch FH

Die Beratung durch die digitalen Streetworker ist anonym und kostenlos. Man ist derzeit auf den Plattformen Instagram und TikTok vertreten, da man dort am besten die Zielgruppe von zwölf bis 27 Jahren erreiche. "Bis März 2025 sind wir in einer Art Probebetrieb", sagt Dönmez. Die Vision wäre aber, die digitalen Streetworker auf ganz Österreich  auszuweiten, bestenfalls unterstützt durch ein Ministerium. In Oberösterreich wird das Projekt derzeit vom Sozialressort, dem Familienbund und der Kinder- und Jugendanwaltschaft unterstützt. Die FH Oberösterreich begleitet es außerdem wissenschaftlich, wird am Ende einen Bericht abliefern.

Für das Projekt wünscht sich Dönmez noch mehr Bekanntheit und dass man auch nach dem März 2025 weitermachen kann. Eine weitere wichtige Unterstützung wären Sozialpädagogen mit Sprachkenntnissen etwa in Arabisch oder Farsi.  

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Autorin
Nicole Oirer

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1  Kommentar
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prugger (287 Kommentare)
vor 49 Minuten

Danke für Eure tolle und wertvolle Arbeit….

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