Dutzende Geisterfahrer auf der A8: Rettungsgasse zum Umkehren genutzt
MEGGENHOFEN. Während sich am Sonntag auf der A8 ein junges Paar in letzter Sekunde aus seinem brennenden BMW retten konnte, wurden Dutzende Autolenker zu Geisterfahrern. Auf einem Video ist zu sehen, wie sie im aufkommenden Stau die Rettungsgasse nutzten, um in die falsche Richtung zurückzufahren. So ein Verhalten kann schwerwiegende Folgen haben und Menschenleben gefährden, sagt Markus Voglhuber vom Landesfeuerwehrkommando.
Auf der Innkreisautobahn bei Meggenhofen ging wie berichtet der BMW eines jungen Paares (beide 25 Jahre alt) wegen eines technischen Effekts in Flammen auf. Es bildete sich Stau und - vorschriftsmäßig - eine Rettungsgasse. Durch diese fuhren jedoch nicht nur die Feuerwehren Pichl bei Wels, Krenglbach und Geisensheim, um das Fahrzeug zu löschen, sondern auch viele Verkehrsteilnehmer, für die die Rettungsgasse nicht vorgesehen ist.
Dutzende Fahrer scherten aus der Kolonne aus, drehten mitten auf der Fahrbahn um und fuhren entgegen der Fahrtrichtung zurück zur Autobahnauffahrt. Ein Zeuge, Markus Sob aus St. Marienkirchen bei Schärding, nahm die Szenen mit seinem Handy auf. „Viele der Autofahrer haben auf der Autobahn einfach umgekehrt und sind dann zurück zur Auffahrt bei Pichl bei Wels gefahren“, schildert er gegenüber dem ORF.
Fehlverhalten mit "massiven Folgen"
Auf die Frage, was die Feuerwehr zu diesen Vorkommnissen sagt, ist die erste Reaktion: "Um Gottes Willen!" Markus Voglhuber vom Landesfeuerwehrkommando sagt im OÖN-Gespräch: "Das ist ein Fehlverhalten, das massive Folgen haben kann. Es ist nicht verzeihlich, wenn dadurch Menschenleben gefährdet werden."
In diesem Fall seien die Feuerwehrleute unterwegs gewesen, um das brennende Fahrzeug der beiden 25-Jährigen zu löschen. Wenn sie dabei behindert worden wären, wäre zwar in erster Linie nur Sachschaden entstanden, doch so eine Situation könne sich rasch weiterentwickeln. "Oft kommt es zu Folgeunfällen, bei denen Menschen verletzt werden. Wenn dann die Einsatzkräfte nicht weiterkommen, weil andere Verkehrsteilnehmer die Rettungsgasse befahren, dann ist Schluss mit lustig", so Voglhuber.
Mindestens 50 Autos
Laut Sobs Angaben sollen mindestens 50 Verkehrsteilnehmer als Geisterfahrer durch die Rettungsgasse gefahren sein. Er sei selbst ebenfalls bei der Feuerwehr tätig und könne sich so ein Verhalten nicht erklären. "Die Rettungsgasse muss ja für die Einsatzkräfte frei bleiben! Außerdem könnte es zu schlimmen Unfällen kommen, wenn Autofahrern auf einer Autobahnauffahrt plötzlich Fahrzeuge entgegenkommen."
Lokalisierung: Die Geisterfahrer fuhren zur Autobahnauffahrt bei Pichl zurück
Es komme leider immer wieder vor, dass sich Menschen nicht an die Vorschrift halten und die Rettungsgasse - in richtiger Richtung - befahren, obwohl auch das verboten ist, sagt Voglhuber. Dass so viele Verkehrsteilnehmer dabei noch zusätzlich zu Geisterfahrern werden, habe er in seiner Laufbahn noch nicht erlebt. "Es ist ja keine Handlungsempfehlung von uns, dass die Rettungsgasse freibleiben soll, sondern es gibt Vorschriften dazu. Genauso wie man bei Rot nicht über eine Kreuzung fahren darf oder bei einer Stopptafel stehen bleiben muss."
Bewusstseinsbildung und Strafen
"So ein Fall ist extrem schlimm. Da fragt man sich schon, wo der Hausverstand bleibt", sagt Voglhuber. Den Einsatzorganisationen bleibe nur, nicht müde zu werden, die Autofahrer über richtiges Verhalten aufzuklären. "Für die Summe der Fahrzeuge auf den Straßen funktioniert die Rettungsgasse sehr gut. Wir hoffen deshalb, dass es bei Einzelfällen bleibt, die sich so massiv falsch verhalten", so Voglhuber.
Die Geisterfahrer müssen jedenfalls auch mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Wer die Rettungsgasse unbefugt benutzt, dem droht ein Bußgeld von bis zu 2180 Euro, wenn Fahrzeuge behindert werden, die die Rettungsgasse zulässigerweise benützen, heißt es vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Geisterfahrer können unter anderem mit einer Geldstrafe von bis zu 2180 Euro belangt werden. Aufgrund der großen Gefahr, die herbeigeführt wird, kommt es bei Geisterfahrern zudem zum Führerscheinentzug für mindestens sechs Monate.
Das Video des Vorfalls reiche jedenfalls, um die Ermittlungen gegen die Autofahrer aufzunehmen, sagt Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis.
Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FP) appelliert in einer Stellungnahme an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein der Lenker.
Ein schwarzer Audi
Welch Überraschung, Klischee bedient.
Die blonde Beifahrerin is dann nur Zugabe
:-))
Welches "Klischee"??
da gäb es mehrere, suchen sie sich einfach eins aus, dass ihnen genehm ist, passt scho, goia.
blonde beifahrerin in Österreich? eine echte seltenheit!
Hoffe der Strafrahmen wird auch voll ausgeschöpft !
Lauter Irre!!
Gibt's das wirklich, aus Datenschutzgründen werden die Bilder der ASFINAG-Live-Cameras nicht aufgezeichnet. Die Polizei ist auf Beweis-Fotos der Autofahrer angewiesen!!!
steht das irgendwo? ich gehe schon davon aus, dass alle beweismittel gesetzeskonform eingesetzt werden.
ich rechne mit einer folgeberichterstattung.
Unsere Gesellschaft wird immer selbstsüchtuger, ignorant und einfach DUMM! Wo geht die Reise noch hin mit so vielen Idioten! sry... aber das sprengt mein Verständnis zum Hausverstand! FS-ENTZUG
Unglaublich, wie ignorant unsere Gesellschaft geworden ist. Jeder schaut nur auf sich selbst, und nimmt die Gefährdung anderer Menschen einfach in Kauf. FS Entzug!!!
salopp gesprochen, wenn man auf sich selbst schaut, tut man sowas nicht. die gefährdung geschieht ja in beide richtungen. des verursachers und des unschuldigen. bei der kaltverformung sind die physikalischen gesetze für alle gleich.
Den Hausverstand gibt es in Deutschland nicht!
Den gibt es nirgendwo!
Ich hoffe, dass die Aufnahmen bereit der Polizei zur Auswertung und Beweissicherung vorliegen.
Neben einer empfindlichen Geldstrafe sollte jeder dieser Spezialisten ein 6-monatiges Fahrverbot bekommen.
Wer dermaßen egoistisch und fahrlässig handelt, soll entsprechende Konsequenzen zu spüren bekommen.
Denen gehört allen auf Zeit der Führerschein aber auf allen Klassen entzogen!!!
Auch viele Jahre nach der Einführung - die Rettungsgasse funktioniert nicht. Die einen verstehen sie nicht, die anderen wollen sie nicht verstehen. Und immer eine Einladung für einige zum Vor- oder wie hier zurück schwindeln.
ybbstaler
die Rettungsgasse ist Nonsens.
Hoffentlich brauchst du nie die Rettungsgasse, wenn der Notarzt in dieser im Verkehr stecken bleibt!
feichtingerhans
in vielen Fällen wären die Einsatzkräfte per Pannenstreifen schneller am Ort des Geschehens.
Rettungsgasse funktioniert aber (zumindest theoretisch) mit oder ohne Pannenstreifen.
Nein... weil der PANNENstreifen für PANNEN vorgesehen ist und nicht als Fahrstreifen für Einsatzfahrzeuge.
user0815
wenn ein Fahrzeug auf dem Pannenstreifen steht, dann funktioniert dort die Rettungsgasse auch nicht.
Wo fahren / stehen die Fahrzeuge des rechten Fahrstreifens bei der Bildung der Rettungsgasse?
Übrigens ist es regelmäßig eine Challenge, mit dem Einsatzfahrzeug in die Rettungsgasse einscheren zu können.
Ich vermute, Sie bilden die Rettungsgasse wohl prinzipiell falsch.
Eigentlich bräuchte man den Pannenstreifen gar nicht bei der Rettungsgasse. Dieser bleibt ein PANNENstreifen.
Es würde genügen wenn alle einfach genug Platz zw. 1. und 2. Spur lassen würden. Das geht sich leicht aus, selbst mit LKWs.
Deutschland beschildert hier eigentlich sogar besser.
user0815
ja - das ist ein weitverbreiteter Irrtum.
eine 2spurige Autobahn hat ohne Pannenstreifen eine Breite von 7,5 m.
LKW mit Spiegel: Breite ca. 3 m.
PKW mit Spiegel: Breite ca. 2,20 m
Wo bringen Sie die zusätzliche Fahrspur für die Einsatzfahrzeuge (auch LKW Breite) unter?
schauns nach Deutschland, dort gehts auch.
Erstens ist links neben der ersten Spur noch Platz, und rechts neben der 2. od. 3. Spur auch noch. Dann überfährt man halt leicht die rechte Sperrlinie.
Man sollte halt nicht so engstirnig sein. Am Besten bei sich selbst anfangen, nur so als Tip!
Better befindet sich kommentarmäßig wieder einmal auf seiner "Beschleunigungsspur"...
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/die-rettungsgasse-ein-konzept-das-leben-retten-kann-wenn-es-funktioniert;art4,3869546#kommentarArt__outer
@better
sie sind ein fester ..., ist allerdings bekannt, goia.
Hast eine bessere Idee. Lt. Einsatzorganisationen funktioniert sie sehr gut. Die negativen Beispiele sind halt die, die dann immer wieder auffallen und für Diskussionen sorgen.
Den Leuten hier in diesem Fall sollte man den Führerschein für eine Zeit lang entziehen.
die bessere Idee ist der altbewährte Pannenstreifen.
krawuzi kapuzi, dorthin weicht man am ehesten aus, sobald man das folgetonhorn hört. ich weiss nicht woher sie ihre sicherheit nehmen ..., leider.
Fur sie mit ihrem Aixam 400 gilt die tatsächlich nicht
Die better ist 24/7 hier in Foren anzutreffen.
Wie sollte die eine Ahnung vom Leben ausserhalb des Internets haben???
Was für ein unglaublich dämlicher Kommentar.... Sie sollten sich dümmerthantherest nennen...
was hat das jetzt mit der Rettungsgasse zu tun?
Die Idioten hätten auch ohne Rettungsgasse im Stau umgedreht und wären auf dem Pannenstreifen retour gefahren.
Ich ärgere mich ständig wenn nur sehr wenige im Bindermicheltunnel eine Rettungsgasse machen können!!!
Nach meiner Erfahrung funktioniert sie eigentlich ganz gut. Wenn der Stau beginnt, muss allerdings erst mal einer anfangen.
Die brauchen nichts zu fürchten, weil ihnen nix passiert. Wo keine Polizei, da keine Strafe. Österreich halt.
Lesen können sie aber?
da werden wohl ein paar Geisterfahrer eine Nachdenkpause bekommen und ihren Führerschein bei der BH temporär zwischenlagern dürfen.
Hoffentlich können einige Übeltäter ausgeforscht werden und die gebührende saftige Strafe ausfassen.
Die Polizei braucht nur die Kennzeichen im Video auswerten...
sicher, fraglich ist halt, ob man alle wirklich auslesen kann. Und ob ein Privatvideo als ausreichender Beweis gilt…🤷🏻♀️
Steht im Text. Es reicht.