Italien, Griechenland, Malediven: Das sind die Reisetrends für das Jahr 2025
LINZ/ WIEN. Neun von zehn Österreichern möchten heuer verreisen. Welche Ziele für Strandurlaube besonders beliebt sind, welche Städte gefragt sind und welche Fernreisen gebucht werden.
Jetzt im Jänner müssen viele Arbeitnehmer ihren Jahresurlaub eintragen, und viele nutzen die Gelegenheit, auch gleich ihren Urlaub zu planen. „Die Frühbucher sind zurück“, sagt auch Eva Buzzi, Präsidentin des Österreichischen Reiseverbands (ÖRV). Durch Corona und die Nachwirkungen der Pandemie hätten Reiselustige in den vergangenen Jahren mit Buchungen noch zugewartet. „Aber heuer haben viele Reiseveranstalter mit Frühbucheraktionen gelockt, deshalb kann man früh schon Trends sehen, wohin es geht.“
Und die Urlaubslust der Österreicherinnen und Österreicher ist ungebrochen. Das zeigt der Ruefa-Reisekompass 2025, der am Dienstag präsentiert wurde. 89 Prozent der Befragten wollten heuer wieder verreisen. 30 Prozent plant zwei Urlaube, fast ein Viertel einen, gut ein Fünftel sogar drei.
Bildergalerie: Urlaubstrends für das Jahr 2025
Galerie ansehenTürkei und Tunesien wieder beliebter
Am beliebtesten sind nach wie vor Strandurlaube: 50 Prozent der Befragten planen einen. Was die Destinationen betrifft, dominieren einige Klassiker, sagt Felix König, stellvertretender Obmann der Fachgruppe Reisebüros der Wirtschaftskammer Oberösterreich und Geschäftsführer der Reisewelt mit 30 Reisebüros in Österreich: „Unter den Selbstfahrern sind Kroatien und Italien am stärksten gefragt. Bei den Flugreisen liegen Griechenland und Spanien im Trend, auch die Türkei ist wieder im Kommen. Ägypten bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Auch Tunesien werde wieder stärker nachgefragt: „Nachdem alles ein wenig teurer wird, finden Preisbewusste dort ordentliche Qualität, ebenso in Bulgarien.“
Laut Reisekompass betragen die Reisebudgets heuer durchschnittlich 2073 Euro pro Person, ähnlich wie im Vorjahr (2024: 2071 Euro). Viele Reiselustige wollen auch im Urlaub aufs Geld schauen: 17 Prozent der Befragten haben vor, auf die günstigere Nebensaison auszuweichen, 14 Prozent Frühbucher-Angebote zu nutzen, 12 Prozent weniger oft zu verreisen. Für 41 Prozent hingegen spielt die Teuerung keine Rolle. „Wir sehen zwei Trends: Die einen urlauben als gäbe es kein Morgen, buchen sich etwa bei Kreuzfahrten die schönere Außenkabine und noch einen Ausflug, die anderen schauen aufs Geld und wählen beispielsweise lieber ein Appartement statt eines Hotels“, sagt Eva Buzzi.
London, Rom, Barcelona
Auf Rang zwei der beliebtesten Urlaubsformen finden sich nach dem Strandurlaub Städtereisen. Besonders beliebt sind etwa London, Barcelona, Hamburg und Rom. Die italienische Hauptstadt zieht heuer im Heiligen Jahr auch viele Pilger an.
Was Fernreisen betrifft stehen Thailand, die Malediven, die Seychellen oder Dubai hoch im Kurs, sagt Harald Schobesberger, Geschäftsführer der Urlaubswelt mit Sitz in Schörfling am Attersee (Bezirk Vöcklabruck). Auch die USA seien gefragt, es habe durch die Brände in Los Angeles keinen auffälligen Rückgang bei Buchungen gegeben: „Es reisen schließlich nicht alle USA-Urlauber nach Kalifornien, und Mietwagenrundreisen sind oft erst für den Sommer geplant.“
Der kühle Norden lockt
Sowohl Schobesberger als auch Felix König bestätigen, dass Kreuzfahrten sehr beliebt seien, sowohl im Mittelmeer als auch zunehmend im Norden. „Es hat wahrscheinlich mit dem Klimawandel zu tun, dass Leute sagen: ‚Schauen wir uns doch die Fjorde an, dort ist es nicht so heiß'“, sagt König. „Wir sehen zwar keinen Riesentrend, aber doch eine zunehmende Nachfrage nach Skandinavien, dem Norden Deutschlands oder der Ostsee.“
Ebenfalls noch kein Ziel für Touristenströme, aber dennoch zusehends gefragt, sei Kap Verde vor der Nordwestküste Afrikas, sagt Harald Schobesberger: „Die Kap Verden etablieren sich gerade als Alternative zu den Kanaren.“ Eva Buzzi nennt Albanien als Geheimtipp: „Das ist noch ein verborgenes Juwel: Traumhafte Strände, herrliche Natur und niedriges Preisniveau.“
Übrigens: Das mit Abstand beliebteste Urlaubsziel der Österreicher ist keine exotische Destination, sagt Felix König, sondern seit Jahrzehnten Österreich selbst.