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Feuer und Flamme: Wenn Frauen Funken sprühen lassen

Von Julia Popovsky, 03. November 2021, 00:04 Uhr
Feuer und Flamme: Wenn Frauen Funken sprühen lassen
Paradies für Bastler: In der Grand Garage in der Tabakfabrik werden regelmäßig Schweißkurse geboten. Am 19. November wird dort auch eine Textilwerkstatt eröffnet. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. In der Grand Garage werden Schweißkurse speziell für Frauen geboten – die OÖNachrichten waren im Selbstversuch mit dabei.

Es sieht ganz leicht aus. Eigentlich. Aber die Vorahnung, dass dieser Eindruck trügerisch sein könnte, wird spätestens dann zur Gewissheit, wenn man selbst zu schweißen beginnt.

Wiewohl die Naht bei allen Teilnehmerinnen des Frauenschweißkurses in der Grand Garage hielt – wenn auch vermutlich nicht bei jeder Wetten auf große Belastbarkeit abgeschlossen werden sollten. Wenn es darum geht, ob die Naht "schön" ist, also so aussieht, wie sie aussehen sollte, schaut die Sache schon anders aus. Aber die Bläschen, die da gar nicht sein sollten, lassen sich ja gut als künstlerisch gewollt verkaufen. Schließlich geht es bei dem Schutzgasschweißkurs in der Grand Garage in der Tabakfabrik Linz auch um Kreativität.

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Ein Teil der verwendeten Materialien stammt vom Schrottplatz. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Grüner Punkt als Wegweiser

Vor allem aber sollen Frauen damit für die Technik und das Handwerk begeistert werden, wie Martina Kukulka, Leiterin der Kommunikationsabteilung, sagt. Dass die Hemmschwelle bei Frauen, sich am Schweißen zu probieren, größer ist, weiß Workshopleiterin Tatjana Schinko nur zu gut. Sie ließ bei dem rund vierstündigen Kurs, der von der Grand Garage mit den OÖN veranstaltet wurde, die acht Teilnehmerinnen an ihrem großen Erfahrungsschatz teilhaben.

Die Motivationsgründe, warum die Damen einmal das Metallaktivgasschweißen mit seinem Lichtbogen ausprobieren wollten, hätten kaum unterschiedlicher sein können. War bei Elisabeth Fragner schlicht die Neugier entscheidend, wollte sich Elisabeth Rosenauer mit dem Workshop den lang gehegten Traum einer selbst geschweißten Skulptur erfüllen. Bei Gisela Stumpf war der Grund noch etwas "handfester": Sie wollte die Grundlagen des Schweißens lernen, um ihren VW-Käfer in Schuss halten zu können.

Nach dem Anlegen der Schutzkleidung, einer kurzen Theorie-Einheit und der Erkenntnis, dass man auch in der Werkstatt einen Sonnenbrand bekommen kann (so werden durch das Schweißen verursachte Hautverbrennungen genannt), gab es an der Werkbank auch gleich Gelegenheit zum Ausprobieren.

Erste Handgriffe dort: Gas aufdrehen, Schweißgerät einstellen, Drahtlänge beim Brenner kontrollieren, Schweißvisier herunterklappen. Dann folgt die Suche nach der richtigen Position: nicht nur für den Draht, sondern auch für sich selbst. Tipp des Profis: leicht breitbeinig hinstellen, den Brenner (sofern man Rechtshänder ist) auf der linken Hand abstützen. Geht der Brenner an, wird es einmal finster, das Schweißvisier verdunkelt automatisch. Zu sehen ist nur ein kleiner Lichtpunkt, und der ist grün. "Man sieht nur das, wo man wirklich schweißt, das ist ein bisschen wie eine Meditation", sagt Schinko und lacht.

Feuer und Flamme: Wenn Frauen Funken sprühen lassen
Die Skulpturen nahmen schnell Form an. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Das Aussehen der sogenannten Schweißraupe verrät dem geübten Auge übrigens, in welchem Winkel der Brenner gehalten wurde, aber auch, ob der Abstand der richtige war. Sind Bläschen zu sehen, war er es definitiv nicht. Deren Erscheinen tat dem Spaß aber keinen Abbruch. Genauso wenig wie der Freude über die gefertigten Skulpturen, für die zum Teil schon in der Werkstatt ein Platz zuhause ausgesucht wurde. Der einhellige Tenor am Ende? "Es war einfach super!"

Nachgefragt bei Kursteilnehmerinnen:

Elisabeth Rosenauer aus Altmünster

Feuer und Flamme: Wenn Frauen Funken sprühen lassen
"Mein Traum, eine Skulptur zu machen, ist erfüllt. Es war super, einmal mit so einem Gerät zu arbeiten." Bild: VOLKER WEIHBOLD

Elisabeth Fragner aus Pregarten

Feuer und Flamme: Wenn Frauen Funken sprühen lassen
"Ich war neugierig, wie das Schweißen funktioniert, das hat mich einfach interessiert." Bild: VOLKER WEIHBOLD

Gisela Strumpf aus Ried

Feuer und Flamme: Wenn Frauen Funken sprühen lassen
"Zuhause wartet ein VW-Käfer, ich mache den Kurs, damit ich mir beim Schweißen selber helfen kann." Bild: VOLKER WEIHBOLD

Tatjana Schinko, Workshop-Leiterin

Feuer und Flamme: Wenn Frauen Funken sprühen lassen
"Ich freue mich, wenn ich Frauen an die Technik heranführen und mein Wissen weitergeben kann", sagt Tatjana Schinko. Bild: VOLKER WEIHBOLD

 

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Autorin
Julia Popovsky
Redakteurin Landes- und Innenpolitik
Julia Popovsky

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Gugelbua (33.202 Kommentare)
am 03.11.2021 13:56

Ich bewundere Frauen die Handwerklich begabt sind 👍

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2good4U (20.209 Kommentare)
am 03.11.2021 12:28

Bitte nicht falsch verstehen, es ist ja super wenn sich Frauen für Technik und Handwerk interessieren, aber Schweißen ist nicht wie Töpfern dass man da mal eben einen Nachmittag einen Kurs macht und dann was gelernt hat.

Eine einfache Schweißnaht bekommt man schnell man hin, besonders beim Schutzgasschweißen. Aber um dann tatsächlich als Schweißer arbeiten zu können braucht man eine fundierte Ausbildung.

Da geht es um Materialkunde, um Normen und Vorschriften, um das wissen wie man was schweißt um einen Verzug zu vermeiden usw.

Nach einem Nachmittag hat man bestenfalls eine Idee was Schweißen überhaut ist.
Da aber kaum jemand zu Hause ein Schweißgerät hat, und wenn dann eher ein Elektrodenschweißgerät, ist es rein für den Hobbybereich relativ überflüssig sich da Grundfertigkeiten aufzubauen.

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Nock1971 (200 Kommentare)
am 03.11.2021 06:48

Ist das Die zweite bezahlte Anzeige der Grand Garage innerhalb von 2 Wochen
Wenn ja fehlt der zusatz bezahlte Anzeige!!!!

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